Pinneberg. Bei Pinneberg kann der Hauptfahrstreifen nicht mehr genutzt werden. Zwei Anschlussstellen sind zu. Denn: Es muss geflickt werden.

Massive Frostschäden sorgen derzeit für erhebliche Verkehrsbehinderungen auf der A23. In Fahrtrichtung Hamburg steht zwischen den Anschlussstellen Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte wegen gravierender Sicherheitsbedenken seit Donnerstagnachmittag nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Zwei Anschlussstellen sind gesperrt. Eine Notreparatur ist für Sonntag geplant.

„Es ist zu massiven Frostaufbrüchen gekommen. Der Hauptfahrstreifen ist derart kaputt, dass wir ihn sofort sperren mussten“, sagt Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes für den Nordbereich. Die Fahrbahn in diesem Abschnitt sei zuletzt vor 40 Jahren grundsaniert worden.

Frostschäden auf A23 bei Pinneberg: 40 Jahre nicht saniert, im Sommer sollte es losgehen

Dass in diesem Bereich Schäden vorhanden sind, sei bekannt. „Wir hatten ohnehin vor, diesen Abschnitt in 2024 zu sanieren“, erläutert Merl. Die Wetterlage habe nun das Schadensbild erheblich verschlimmert. Merl: „Das Problem ist der ständige Wechsel zwischen Plus- und Minusgraden.“

Es dringe Wasser in den geschädigten Asphalt ein. Bei Minusgraden gefriere das Wasser, dehne sich aus und sprenge quasi den Asphalt raus. Laut Merl haben sich auf diese Weise auf dem Hauptfahrstreifen derart große Schlaglöcher gebildet, dass ein gefahrloses Befahren nicht mehr möglich sei.

Schaden auf der A23 ist so groß, dass auch ein Tempolimit nicht infrage kam

„Die Schäden sind so groß, dass auch ein Tempolimit etwa auf 60 Kilometer pro Stunde nicht mehr infrage kam. Die Sicherheit geht einfach vor“, so der Sprecher der Autobahn GmbH weiter. Auch ein kleinteiliges Flicken sei nicht möglich gewesen. „Das bricht sofort wieder raus.“

Daher könne die A23 zwischen Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte nur einspurig auf dem Überholfahrstreifen befahren werden. Die Sperrung des Hauptfahrstreifens sorgt laut dem Autobahnsprecher auch dafür, dass die Auf- und Abfahrten Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte nicht genutzt werden können. Autofahrer müssen auf Tornesch oder Pinneberg-Süd ausweichen.

A23: Sofortige Reparatur der Schäden ist nicht möglich

Eine sofortige Reparatur der Schäden war nicht möglich. Kapazitäten im Asphaltmischwerk standen nicht adhoc zur Verfügung – und auch die Witterung spielt nicht mit. „Ein Asphalteinbau bei Frost funktioniert nicht“, bedauert Merl. Idealerweise würden Plustemperaturen und trockene Witterung benötigt.

Laut Wettervorhersage könnte dies am Sonntag der Fall sein. „Die Chancen stehen gut, dass wir das dann hinkriegen. Vorausgesetzt natürlich, die Witterung spielt mit“, so der Autobahnsprecher weiter. Es helfe nur Daumendrücken.

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Geplant sei, den Asphalt im schadhaften Bereich großflächig rauszufräsen und neuen Asphalt aufzubringen. Wenn das am Sonntag klappt, kann der gesperrte Bereich voraussichtlich am Montag wieder freigegeben werden. Ob dies rechtzeitig zu Beginn des Berufsverkehrs der Fall sein wird, ist jedoch sehr fraglich.

Während der Sommermonate wird die Autobahn GmbH dann ihren Plan umsetzen, die A23 zwischen Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte zu sanieren. „Das betrifft beide Richtungsfahrbahnen“, betont Merl.

A23: Sanierung zwischen Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte ab Juli

Voraussichtlich ab Juni oder Juli soll die jetzt betroffene Richtungsfahrbahn Hamburg an der Reihe sein. Etwa ab August folgt die Gegenfahrbahn. „Wir brauchen je Richtungsfahrbahn sechs bis sieben Wochen“, so der Autobahnsprecher weiter.

Voraussichtlich werde der gesamte Verkehr im Bauzeitraum über eine Richtungsfahrbahn geführt, sodass es während der insgesamt zwölf- bis vierzehnwöchigen Bauzeit zu Verkehrsbehinderungen kommen kann.

A23: Sperrung des Hauptfahrtstreifens führt zu langen Staubildungen

Die jetzt aufgetretenen Frostschäden sorgten bereits am Freitag zu langen Staubildungen, die im Berufsverkehr bis Elmshorn zurückreichten. Am späten Vormittag war ein fünf Kilometer langer Stau zwischen Pinneberg-Mitte und Tornesch zu verzeichnen.

Erschwerend kommt am Wochenende hinzu, dass auch auf der A7 vor dem Elbtunnel nur eine Fahrspur in Richtung Hannover zur Verfügung steht. Hier sind Frostschäden an einer Entwässerungseinrichtung der Grund.

Auch auf der A7 steht am Wochenende nur ein Fahrstreifen zur Verfügung

An ein Verkehrschaos glaubt Merl nicht. „Wir rechnen für dieses Wochenende weder auf der A23 noch auf der A7 mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen.“ Dagegen würden die Jahreszeit und die Wettervorhersage sprechen.