Elmshorn. Auf dem ehemaligen Gelände von Döllinghareico in Elmshorn sollen Waren gelagert und verteilt werden. Was dort konkret geplant ist.

Nun steht es fest: Am Fuchsberger Damm wird bald wieder geschäftiges Treiben Einzug halten. Dort, wo vor zwei Jahren die letzten Logistik-Mitarbeiter im Namen des WurstimperiumsDöllinghareico ihre Arbeit beendeten, um zum neuen Firmensitz nach Hamburg-Allermöhe umzuziehen, wird wie zuletzt Lagerei und Warenverteilung in großem Maß stattfinden.

Denn: Die Stadt Elmshorn hat nun der Kooperation der Hagedorn Unternehmensgruppe und der Bremer Projektentwicklung die Baugenehmigung für ihr Projekt „B HUB“ erteilt. Das neue Gewerbegebiet entsteht im nördlichen Elmshorner Industriegebiet, es sei zentral und direkt an die A23 angebunden und liege in „strategisch wertvoller Nähe zur Hansestadt Hamburg“.

Stadt Elmshorn begrüßt das Vorhaben und die neuen Hallenflächen

Aus der alten Elmshorner Wurstwarenfabrik wird dann ein moderner Gewerbe- und Logistikstandort: Durch die Zusammenarbeit zwischen Hagedorn und Bremer sollen auf dem 43.500 Quadratmeter umfassenden Areal am Fuchsberger Damm zwei moderne Logistik- und Gewerbehallen entstehen. Bereits 2019 war die Wurstproduktion in der Krückaustadt geschlossen worden, seither diente das Areal am Fuchsberger Damm als Logistikstandort.

Bei der Stadt begrüßt man das Vorhaben. „Die Revitalisierung von Gewerbebrachen ist ein wichtiges Thema“, sagt Elmshorns Wirtschaftsförderin Angelika von Bargen schon zu Beginn der Planungsphase. „Das Areal hat eine bedeutende Größe und wir freuen uns sehr, dass hier nun eine wirtschaftliche Nutzung erfolgen kann.“ Es gebe in Elmshorn eine große Nachfrage nach Hallenflächen, insofern sei bei der Stadt die Freude groß, dass eine sinnvolle Nutzung dieser wertvollen Gewerbefläche möglich werde.

Logistikzentrum: Im ersten Quartal 2025 sollen die Logistik- und Gewerbehallen fertiggestellt sein.

„Die zeitnahe Umsetzung ermöglicht uns als Stadt ein perspektivisches Arbeiten“, sagte von Bargen. Elmshorn habe ein großes Interesse an der Umsetzung der Pläne. „Alle beteiligten Ämter haben lösungsorientiert unterstützt, sodass die beiden Unternehmen zügig planen und arbeiten konnten“, so die Wirtschaftsförderin schon im vergangenen Jahr. Nun tragen diese Planungen Früchte.

„Bremer hat jahrelange Erfahrung mit der Entwicklung und dem Bau von Gewerbeflächen. Diese Erfahrung fließt in unser neues Produkt B HUB ein, das wir nun auch in Elmshorn realisieren“, sagt Bernd Jungholt, Geschäftsführer der Bremer Projektentwicklung. Im ersten Quartal 2025 sollen die Logistik- und Gewerbehallen fertiggestellt sein. Mieter werden noch gesucht.

So zeigte sich die Elmshorner Wurstfabrik im Januar 2023 kurz nach dem Abzug der letzten Arbeiter.
So zeigte sich die Elmshorner Wurstfabrik im Januar 2023 kurz nach dem Abzug der letzten Arbeiter. © Hagedorn Management GmbH | Hagedorn Management GmbH

„Wir freuen uns, einen ausgedienten Standort mithilfe unserer einzigartigen Prozesskette wieder reaktiviert zu haben und hier gemeinsam mit einem starken Partner neue Arbeitsplätze für die Region zu schaffen. So geht nachhaltige Baulandentwicklung“, sagt Frederik Haverig, Projektmanager der Hagedorn Revital GmbH, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe.

Der Abbruch ist vollzogen, der Tiefbau übernimmt

Im Zuge der Revitalisierung des Standortes war die gesamte Prozesskette der Hagedorn Gruppe involviert: Von Abbruch, Altlastensanierung, Entsorgung und Recycling bis zum Tiefbau und der Entwicklung neuer Nutzungskonzepte. Auf der Grundstücksfläche sollen zwei rund 14.400 und 7500 Quadratmeter große Hallen errichtet werden, die sich jeweils noch mal in zwei Einheiten unterteilen lassen.

Luftaufnahme der Fläche am Fuchsberger Damm nach den Abbrucharbeiten Ende August. Der Tiefbau kann übernehmen.
Luftaufnahme der Fläche am Fuchsberger Damm nach den Abbrucharbeiten Ende August. Der Tiefbau kann übernehmen. © Hagedorn Management GmbH | Hagedorn Management GmbH

Hinzu kommen 3.300 Quadratmeter Mezzanine-Fläche (Zwischengeschosse), welche sowohl als Lager-, Sozial- oder Büroflächen dienen können. Die modulare Bauweise aus Stahlbetonfertigteilen ermöglicht maximale Flexibilität bei der Aufteilung der Gewerbeeinheiten. „So können die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen der zukünftigen Mieter bestens berücksichtigt werden“, heißt es von den Bauherren.

Nachhaltigkeit und zeitgemäße Energienutzung sind ein Schwerpukt bei der Planung

„Ziel ist es, mit der nachhaltigen Bauweise, den adaptiven Arbeitsumgebungen und der effizienten Flächenkonstellationen Maßstäbe zu setzen.“ Jedes Gebäude erhält eine PV-Anlage, Dachbegrünung und wird mit Wärmepumpen betrieben. Für die gesamte Immobilie sei außerdem die Zertifizierung nach dem Gold-Standard (Version 2023) der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vorgesehen.

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Seit Jahresende 2023 sind die Abbrucharbeiten auf der Fläche beendet und die Bestandsgebäude der ehemaligen Wurstfabrik wurden entkernt und zurückgebaut. Der beim Rückbau angefallene Bauschutt konnte auf der Baustelle recycelt werden und wird vom Hagedorn-Tiefbau-Team im Sinne der Nachhaltigkeit zur Geländeauffüllung wiederverwertet.

Der Abbruch ist vollzogen, der Tiefbau übernimmt

Die Baufläche wurde im Rahmen der Hagedorn-Prozesskette bereits an den Tiefbau übergeben, der zeitnah mit den Arbeiten startet. Anschließend beginnt die Bremer Hamburg GmbH mit der Montage der in eigenen Werken hergestellten Stahlbetonfertigteile und dem schlüsselfertigen Ausbau der Immobilie.

Als Generalunternehmer begleitet Bremer auch die Planungsphase mit einem interdisziplinären Team, das unter anderem aus Architekten, Fachplanern für die technische Gebäudeausrüstung und Bauphysikern besteht. Firmen, die sich an dem Standort ansiedeln möchten, können sich per Mail an Lisa Popp (l.popp@bremerbau.de) oder Frederik Haverig (haverig@ug-hagedorn.de) wenden.