Elmshorn. Hagedorn Unternehmensgruppe kauft das Areal von Döllinghareico. Was auf der 41.000 Quadratmeter großen Fläche geplant ist.
Neues Leben in der alten Elmshorner Wurstfabrik: Die Hagedorn Unternehmensgruppe hat das Areal von Döllinghareico gekauft und will dieses mit der Bremer Projektentwicklung GmbH in einen modernen Gewerbepark verwandeln.
Ein Jahr ist es her, dass die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Döllinghareico in Elmshorn an den neuen Standort des Unternehmens in Hamburg-Allermöhe umzogen. Eine Wurstfabrik war der Standort Elmshorn damals, 2022, schon nicht mehr.
Elmshorner Wurstfabrik soll zu einem modernen Gewerbepark werden
Bereits 2019 war die Wurstproduktion in der Krückaustadt geschlossen worden, seither diente das Areal am Fuchsberger Damm als Logistikstandort. Nun gibt es konkrete Pläne wie die rund 41.000 Quadratmeter große Fläche wieder mit Leben gefüllt werden soll.
„Die Nachfrage nach geeigneten Flächen zur Gewerbenutzung ist auch in Elmshorn groß“, sagt Axel Köster, Bereichsleiter der Hagedorn Revital GmbH. Mit der Expertise der Hagedorn Unternehmensgruppe und der Bremer Projektentwicklung wolle man an einem ausgedienten Standort Neues entstehen lassen. „Damit schaffen wir auf der letzten verfügbaren Gewerbefläche im weiten Umkreis neue Arbeitsplätze für die Region und verhindern im Sinn der Nachhaltigkeit eine Neuflächenversiegelung“, so Köster.
Stadt Elmshorn begrüßt Pläne für ehemaliges Döllinghareico-Areal
Bei der Stadt begrüßt man das Vorhaben. „Die Revitalisierung von Gewerbebrachen ist ein wichtiges Thema“, sagt Elmshorns Wirtschaftsförderin Angelika von Bargen. „Das Areal hat eine bedeutende Größe und wir freuen uns sehr, dass hier nun eine wirtschaftliche Nutzung der der Fläche erfolgen kann“, so von Bargen.
Es gebe in Elmshorn eine große Nachfrage nach Hallenflächen, insofern sei bei der Stadt die Freude groß, dass am Fuchsberger Damm nun eine sinnvolle Nutzung dieser wertvollen Gewerbefläche möglich wird. „Die zeitnahe Umsetzung ermöglich uns als Stadt ein perspektivisches Arbeiten“, so von Bargen.
Elmshorn habe ein großes Interesse an der Umsetzung der Pläne. „Alle beteiligten Ämter haben lösungsorientiert unterstützt, sodass die beiden Unternehmen zügig planen und arbeiten konnten“, so die Wirtschaftsförderin.
Elmshorn: Das sind die konkreten Pläne für das Areal
Geplant sind zwei Gewerbehallen mit einer Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern. Diese sollen in vier Bereiche unterteilt und flexibel an bis zu vier Betriebe vermietet werden. Zusätzlich sind 3300 Quadratmeter Lager- und Büroflächen geplant.
Die Gebäude sollen mit Photovoltaikanlagen, Dachbegrünung und Wärmepumpe ausgestattet sein. Für die gesamte Immobilie sei die Zertifizierung nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen vorgesehen.
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Der Start der Bauarbeiten ist für Oktober 2023 geplant. Zuvor müssen jedoch die Bestandsgebäude entkernt und zurückgebaut werden. Tagesgeschäft für die Hagedorn-Gruppe, nach eigener Auskunft „Deutschlands leistungsstärkster Rundum-Dienstleister in den Bereich Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung“.
Elmshorner Wurstfabrikant Döllinghareico – 2016 an Tönnies verkauft
Der beim Abbruch anfallende Bauschutt soll recycelt und direkt vor Ort wiederverwendet werden. So würden Ressourcen geschont, Transporte minimiert und die Entsorgung reduziert, heißt es von der Hagedorn-Gruppe. Die Fertigstellung des Gewerbeparks ist für August 2024 vorgesehen. Aktuell werden noch Firmen gesucht, die sich am Standort ansiedeln wollen.
Der Elmshorner Wurstfabrikant Döllinghareico wurde 2016 von der Eigentümerfamilie Dölling an Maximilian Tönnies, Sohn von Clemens Tönnies, verkauft. Seither gehört die Döllinghareico zur Zur-Mühlen-Gruppe, die wiederum zur Tönnies Holding gehört.
Die Anfangseuphorie nach der Übernahme durch Tönnies währte nicht lange: Schon 2019 wurde der Produktionsstandort in Elmshorn geschlossen. Seither residiert am Fuchsberger Damm nur noch die zM Nordlogistik GmbH, diese gehört ebenfalls der Tönnies Holding. Die Tönnies-Gruppe ist der größte Fleischverarbeiter Deutschlands.