Kreis Pinneberg. Wasser überall: Elbwanderweg abgeschnitten. Kein Schiffsverkehr nach Helgoland. Umgestürzter Baum auf Gleisen. Böe erfasst Auto.

Regen und heftige Winde im Norden sorgen für Gefahr im Kreis Pinneberg: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Unwettern und Sturmfluten. Die eindringliche Warnung vor ergiebigem Dauerregen und orkanartigen Böen gilt für ganz Norddeutschland bis in die Abendstunden des Sonnabends, 23. Dezember.

Auch der Kreis Pinneberg wird von Sturmtief „Zoltan“ überrollt, nachdem es über die Küsten fegt. Auswirkungen des Sturms waren schon am Donnerstagmittag für Bahnreisende zu spüren. Wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Wrist und Dauenhof kam es auf den Regionalbahnlinien RE7 und RE70 zu Teilausfällen. Zwischen Neumünster und Hamburg konnten keine Züge fahren. Die Sperrung dauerte am frühen Nachmittag noch an.

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Helgoland-Fähren stellen Betrieb vorerst ein

Unwetterbedingte Einsätze gab es auch auf Wege und Straßen: Die Freiwillige Feuerwehr Hemdingen musste etwa zum Steindamm ausrücken, wo ein Baum auf einen Gehweg gestürzt war. Mit einer Kettensäge wurde er zerteilt und der Weg geräumt. Zudem ist es in Hemdingen um kurz nach 12 Uhr zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem zwei Fahrzeuge seitlich zusammenstießen. Drei Menschen erlitten Verletzungen, so die Polizei in einer ersten Bestandsaufnahme. Möglicherweise sei ein Auto durch eine Böe in den Gegenverkehr gedrückt worden.

In Wedel ist der Schulauer Hafen vollgelaufen. Erste Wellen brechen an den befestigten Molen.
In Wedel ist der Schulauer Hafen vollgelaufen. Erste Wellen brechen an den befestigten Molen. © Michael Rahn | Michael Rahn

Auf Helgoland, Pinnebergs Außenposten in der Nordsee etwa, sind nach offiziellen Angaben Windstärken der Stufen elf und zwölf möglich. Der Wind könnte also mit bis zu 118 Kilomtern pro Stunde über das Eiland fegen. Der Fährbetrieb von Cuxhaven nach Helgoland ist vorerst bis Freitagabend komplett eingestellt.

Lühe-Schulau-Fähre behält Betrieb aufrecht

Dem Elbgebiet im Kreis Pinneberg drohen Überschwemmungen. Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg könnten an der Elbe am Donnerstagabend die Sturmflutmarke von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht werden. Über die Nina-Warnapp werden Bürger im Kreis Pinneberg aufgefordert, die betroffenen Gebiete zu meiden, um sich nicht in Gefahr zu bringen.

Wedel: Die Enten haben sich auf die überschwemmten Wiese im Schutz des Anlegers Willkomm Höft zurückgezogen.
Wedel: Die Enten haben sich auf die überschwemmten Wiese im Schutz des Anlegers Willkomm Höft zurückgezogen. © Michael Rahn | Michael Rahn

Die Lühe-Schulau-Fähre behält ihren Betrieb dennoch aufrecht. „Wir fahren. Wir haben gute Kapitäne, die sich sicher fühlen. Heute Morgen war es nicht so stürmisch, wir werden sehen, wie es heute Abend aussieht“, sagt Geschäftsführerin Ute Bülau. Man habe die Lage im Blick und könne individuell für die Termine im Winterfahrplan entscheiden.

Zwischen Weihnachten und Neujahr ruht der Fährverkehr vor Schulau

Die Zusatztour am Freitag, 14.10 Uhr von Lühe, 14.40 Uhr Abfahrt Wedel-Schulau, wird gestrichen. Zwischen Montag und Freitag gibt es generell im Winter vier Fahrten täglich zwischen beiden Orten. Dann ist von Weihnachten bis Neujahr Pause im regulären Fährbetrieb.

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Verantwortlich für die lang anhaltende Wetterlage bis Sonnabend sei laut Dominik Jung vom Informationsdienst wetter.net der Jetstream, der ein Tief nach dem anderen nach Norddeutschland schaufele. „Die Tiefs kommen hier wie auf einer Perlenkette aufgereiht an“, so Jung. „Und sie bringen jede Menge ungemütliches Wetter mit.“

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt, dass das mittlere Hochwasser an der Elbe etwa zwei Meter über den mittleren Tideständen auflaufen wird. Das gilt am Morgen wie auch am Abend.