Pinneberg. Ins überarbeitete Konzept zu Neuordnung des Pinneberger Parks werden auch Schülerideen aufgenommen. So sieht die neue Version aus.
Bolzplatz, Rutsche und Streichelzoo statt Barockgarten – so stellen sich Grundschüler den Drosteipark in Pinneberg vor. Ihre Wünsche haben die Schuler der vierten Klasse der Schule Rübekamp zu Papier gebracht. Ihre Briefe – insgesamt 22 – erreichten die Stadtverwaltung Pinneberg kurz vor Weihnachten. Ohnehin gerade rechtzeitig, den die Pläne für den Park ändern sich gerade. Der historisierende Barockgarten wurde jedenfalls deutlich abgespeckt.
Bürgermeisterin Urte Steinberg freute sich sehr über das Interesse und die Briefe der Kinder und lud diese zu sich ins Rathaus ein. Bei O-Saft und Müsli-Riegeln hörte sich die Bürgermeisterin die Wünsche an und versprach, diese in die Planung – wenn möglich – einfließen zu lassen.
So wünschen sich Viertklässler ihren Drosteipark in Pinneberg
„Wir hören die Kleinsten in unserer Stadt leider viel zu selten an“, so die Bürgermeisterin. „Deswegen finde ich es großartig, dass die Kinder unter Anleitung ihrer Lehrerinnen und Betreuerinnen den Mut hatten, uns ihre Wünsche so ausführlich mitzuteilen.“
Begleitet wurden die Kinder von ihren Lehrerin Alea Hatje und Schulsozialarbeiterin Kerstin Kleinworth. „Wir behandeln Pinneberg und die Geschichte der Stadt gerade im Sachkundeunterricht in der vierten Klasse“, sagte Alea Hatje.
Drosteipark: Kinder wünschen sich Streichelzoo und Seilbahn
„Uns ist es ein Anliegen, den Kindern demokratische Prozesse nahe zu bringen“, ergänzte Kerstin Kleinworth. „Also haben wir sie Vorschläge für die kindgerechte Umgestaltung des Drosteiparks machen lassen.“
Die Schüler wünschen sich einen Bolzplatz, eine große Rutsche und ein Trampolin. „Ich bin für eine Seilbahn“, sagt Liam. Und Bethany und Fecrin schlagen einen Streichelzoo und ein kleines Kino im Park vor.
Bürgerbeteiligung und Arbeitsgruppen zum Thema Dristeipark
„Wir werden die Ideen diskutieren und auf ihre Machbar- und Finanzierbarkeit hin überprüfen“, sagt Patricia Leder vom Fachbereich Stadtentwicklung. „Die Ideen der Kinder finden wir aber so toll, dass wir auf jeden Fall weitere Beteiligungsschritte mit Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen – gern in Kooperation mit den Kindergärten und Schulen – planen werden.“
Zuvor kamen die Erwachsenen zu Wort. Es hatte eine Bürgerbeteiligung gegeben und das Thema Drosteipark wurde in Arbeitsgruppen diskutiert. Die Essenz daraus floss in einen überarbeiteten Entwurf ein. Diesen stellte die Stadtverwaltung der Politik im Ausschuss Umwelt, Naturschutz und Kleingartenwesen vor.
Klimawandel rückt bei Planungen zum Drosteipark in Fokus
„Durch die Beteiligungsformate wurde deutlich, dass die Themenbereiche Funktionalität, Aufenthaltsqualität, Klimaanpassung und Denkmalschutz eine veränderte Gewichtung in der Planung des Drosteiparks erhalten müssen“, heißt es in den Sitzungsunterlagen.
So werde der Anpassung an den Klimawandel eine höhere Bedeutung zugeschrieben. Schon jetzt ist der Drosteipark ein wichtiger natürlicher Wasserspeicher und sorgt bei Hitze für Abkühlung. Diese Potenziale sollen intensiver genutzt werden.
Drosteipark in Pinneberg soll naturnah und biodivers sein
Bei der Umgestaltung des Parks soll sich insbesondere auf folgende Punkte konzentriert werden: die Parkhistorie, den Teich, die Wegeführung, den Übergang zur Moltkestraße, die Straße Am Drosteipark und die östliche Parkumrandung. Das Museum soll sichtbarer werden und der Park ein Ort für Aufenthalt und Veranstaltungen sein. Zudem soll der Westrand des Parks zur Schule und Kita hin umgestaltet werden.
Naturnah, biodivers und multifunktional – nach diesen drei Leitbildern soll der Drosteipark gestaltet werden. Ziel ist es, den Park als Ort der Erholung zu stärken. Um dem veränderten Klima Rechnung zu tragen, sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die Starkregen, Hitze und Dürre abfedern.
Historische Elmente anhand von Schautafeln erlebbar
Und auch wenn die Idee eines Barockgartens längst verworfen ist, sollen kulturhistorisch bedeutsame Elemente des Parks erlebbar gemacht werden. Bislang gibt es nur wenig erhaltene und erlebbare historische Elemente der unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Parks.
Das könnte durch einzelne Elemente eines Küchengartens und der Hauptachse zur Drostei durch lineares, ebenerdiges und begehbares Material im Boden geschehen. Schautafeln mit QR-Code könnten digitale Informationen zu den historischen Fakten zu dem jeweiligen Ort ermöglichen.
- Für eine kleine Elphi in Pinneberg reicht das Geld nicht
- Stadtentwicklung: PiZ, Post, Ebertpassage – so sieht Pinnebergs Zukunft aus
- Kritik in Pinneberg: Wer entscheidet über Zukunft des Drosteiparks?
Hier wird derzeit geprüft, inwieweit mit virtueller Realität gearbeitet werden kann, um die historische Anmutung erlebbar zu machen. Schaffung einer Aufenthaltsfläche Am südlichem Ende der Achse auf der Drosteiwiese könnte eine Aufenthaltsfläche mit Schautafeln und den Hinweis auf die historische Achse entstehen.
Drosteipark Pinneberg: Politik stimmt im März darüber ab
Die Schautafeln und die digitale Darstellung der jeweiligen Inhalte soll durch Mittel des Innenstadtprogramms finanziert werden und das historische Projekt in Kooperation mit dem Pinneberg Museum im Jahr 2024 umgesetzt werden.
Der Entwurf soll im Februar erneut im Arbeitskreis Drosteipark besprochen werden, bevor die Politik im März im Ausschuss Umwelt, Naturschutz und Kleingartenwesen darüber abstimmt.