Kreis Pinneberg. S-Bahn, AKN und Nordbahn stehen still, einige Bahnhöfe sind per Zug gar nicht erreichbar. Wie Pendler noch nach Hamburg kommen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat bundesweit zum Streik aufgerufen. Und schon am Donnerstagabend und Freitagmorgen ist klar, dass die Auswirkungen der Arbeitsniederlegung bei der Deutschen Bahn gravierend sind. Reisende im Kreis Pinneberg haben den Streik jedenfalls zu spüren bekommen - allein wegen des Ausfalls sämtlicher S-Bahnen am Donnerstagabend. Welche Züge fahren und welche nicht?

Am Pinneberger Bahnhof wird am Freitag klar, dass der GDL-Streik die Nerven der Reisenden strapaziert. Auch, weil sich die Situation kontinuierlich verändert. So konnte die Nordbahn am Freitagvormittag noch Zugfahrten bis Pinneberg anbieten, ab Mittag wird der Bahnhof nicht mehr angefahren, weil die Fahrdienstleiter streiken.

Streik in Pinneberg: S-Bahn, AKN und Nordbahn stehen still

Pendler wie Marius Hoofe stecken in Pinneberg fest. Die Züge fahren von dort aus nur in die für ihn falsche Richtung ab. Der Sportstudent kommt zu spät, müsste zudem in Altona auch noch umsteigen. Grundsätzlich findet der 21-Jährige Streiks in Ordnung, sagt er. Aber gerade seien ihm die Ausfälle der Bahn zu viel.

Pendler Marinus Hoofe steckte am Pinneberger Bahnhof fest.
Pendler Marinus Hoofe steckte am Pinneberger Bahnhof fest. © Michael Rahn | Michael Rahn

Die selteneren Abfahrten sorgen in Pinneberg für volle Züge, die Menschen drängen sich in die wenigen S-Bahnen, die in Richtung Hamburg abfahren. Weil die Nordbahn nicht nach Hamburg fahren kann und auch die Züge der DB Regio (RE7 und RE70) ausfallen, müssen die Pendlerinnen und Pendler auf die S-Bahn ausweichen.

Nordbahn fährt am Nachmittag nur zwischen Elmshorn und Itzehoe

Die Züge der Nordbahn verkehren am Freitag ab 14 Uhr nur noch zwischen Itzehoe/Wrist und Elmshorn, auf dem Abschnitt allerdings nach Fahrplan. Fahrten in Richtung Hamburg enden in Elmshorn. Tornesch, Prisdorf und Pinneberg werden ab dem frühen Nachmittag nicht mehr angefahren. Zwischen Elmshorn und Pinneberg, bzw. Elmshorn und Hamburg werde laut eines Nordbahnsprechers ein Busersatzverkehr eingerichtet.

Die Hamburger S-Bahn ist besonders stark vom GDL-Streik betroffen, der von Donnerstag, 7. Dezember, 22 Uhr, bis Freitag, 8. Dezember, 22 Uhr andauern soll. Die S-Bahn teilt auf ihrer Webseite mit, dass es zu massiven Einschränkungen im S-Bahnverkehr kommen werde.

Bahnstreik hat massive Auswirkungen für Pinneberger Pendler

Schon seit 20 Uhr am Donnerstagabend kam es auf allen Linien zu Teilausfällen. Davon sind auch die Züge der Linie S3 nach und aus Pinneberg, sowie die S1 aus und nach Wedel betroffen. Ab 22 Uhr wurde der Betrieb ganz eingestellt. Am Freitag fuhren die S-Bahnen zwar wieder, allerdings nur nach einem Notfahrplan.

Auch nach dem Ende des Streiks werde es bei der S-Bahn noch zu Ausfällen kommen, teilt das Unternehmen auf der Webseite mit. „Aufgrund der unklaren Situation werden die Fahrzeiten in den Auskunftsmedien nur kurzfristig abrufbar sein“, so die S-Bahn Hamburg. Fahrgäste sollten wo möglich auf U-Bahnen und Busse ausweichen.

Regionalverkehr der Deutschen Bahn wird lahmgelegt

Auch die Züge des Regionalverkehrs sind vom Streik betroffen. Im Fernverkehr will die Deutsche Bahn zwar einen Notfahrplan anbieten, im Regionalverkehr dürfte aber weitgehend Stillstand herrschen. Die DB Regio Schleswig-Holstein rät allen Reisenden, sich vor Reiseantritt in den Reiseauskunftsmedien sowie unter www.bahn.de/aktuell zu informieren.

Betroffen sind im Kreis Pinneberg die Linien RE6 aus Westerland (Sylt), die in Elmshorn hält, sowie die Züge der Linien RE7 bzw. RE70 (Flensburg/Kiel Hbf-Hamburg Hbf). Am Freitag sollen die Züge im Vier-Stunden-Takt verkehren. Das Fahrgastaufkommen in den Zügen, die fahren, ist dementsprechend erhöht.

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Kreis Pinneberg: AKN stellt Verkehr während des Streiks auf allen Linien ein

Gravierender sind die Auswirkungen bei der AKN. Das Verkehrsunternehmen teilte am Donnerstag mit, dass der Verkehr auf allen Linien vollständig eingestellt werde. Ein Ersatzverkehr für die ausfallenden Fahrten werde nicht eingerichtet. Erst nach Ende des Streiks am Sonnabend, 9. Dezember, werde der Betrieb wieder aufgenommen. Der Ersatzverkehr zwischen Burgwedel und Eidelstedt auf der Linie A2 sei nicht vom Streik betroffen und könne planmäßig verkehren.

Nähere Informationen zu den Ausfällen und Notfahrplänen gibt es auf den Webseiten der Verkehrsunternehmen. Fahrplanauskünfte gibt es zudem auch in der HVV-App und auf www.hvv.de. Hintergrund des Streiks ist ein Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft und der Deutschen Bahn.