Elmshorn. Stadt hatte Nutzung des Gebäudes zunächst untersagt. Jetzt gibt es grünes Licht für das Konzert. So kam es zu der Kehrtwende.

Vergangene Woche überschlugen sich die Ereignisse in Sachen Apollo. Die Stadt Elmshorn untersagte die Nutzung des Musikclubs, weil gravierende Mängel an der Brandmeldeanlage festgestellt worden waren. Eine Hiobsbotschaft für den Verein Apollo Kultur, der das Konzert mit der Dino-Metal-Band Heavysaurus organisiert hatte.

Am Montag dann die gute Nachricht: Die Veranstaltung am Mittwoch, 6. Dezember, kann stattfinden. Die Stadt habe ihr Ok gegeben, sagte Henrik Pohlmann vom Kulturverein. „Uns fällt ein Stein vom Herzen.“

Sicherheitsrisiko im Apollo Elmshorn: Konzert darf trotzdem stattfinden

Hinter dem Verein liegt ein arbeitsreiches Wochenende. Man habe mit Hochdruck an einer Kompensation für die mangelhafte Brandmeldeanlage gearbeitet, sagt Pohlmann. Einen ersten Vorschlag des Vereins, die Veranstaltung unter Aufsicht einer Brandsicherheitswache in Person eines Feuerwehrmannes stattfinden zu lassen, hatte die Stadt abgelehnt.

Die Vereinsmitglieder fühlten sich von der Stadt regelrecht schikaniert, ihr Vorschlag sei vom Brandschutzgesetz gedeckt, das habe eine Anwältin mitgeteilt, so Pohlmann. Am Freitag sei dem Verein eine Liste mit zahlreichen Auflagen vorgelegt worden.

Feuerwehrleute sorgen nun im Apollo für Sicherheit

Unter anderem sollte der Apollo Kulturverein ein Brandschutzkonzept vorlegen, das eine Kompensation für die Brandmeldeanlage beinhalte. Außerdem würden nun neben einem Sicherheitsdienst auch vier statt eine Brandsicherheitswachen benötigt. Dabei müsse es sich um qualifiziertes Personal handeln, also um Feuerwehrleute.

Alle vier hätten zudem eine eidesstattliche Erklärung abgeben müssen, dass sie ihre Arbeit gewissenhaft verrichten würden, so Pohlmann. Dabei handele es sich bei allen vier Personen um erfahrene Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Altona, eine davon ist Mitglied des Apollo-Vereins. Die Brandschützer sichern nun am Mittwoch Haupt- und Notausgang.

Kulturverein erarbeitet 18-seitiges Konzept für das Apollo

Das 18-seitige Konzept habe man der Bauaufsicht vorgelegt, so Pohlmann. Am Montagnachmittag dann die erlösende Nachricht: die Veranstaltung kann stattfinden. „Wir waren uns nie unsicher, dass wir rechtlich auf der sicheren Seite sind. Trotzdem sind wir froh, dass es jetzt wirklich klappt“, sagt Henrik Pohlmann.

Die Vereinsmitglieder haben noch am Montag mit den Aufbauarbeiten und Vorbereitungen für das Konzert mit Heavysaurus begonnen. Die Veranstaltung, die die vorerst letzte im Apollo sein wird, ist seit Wochen ausverkauft.

Stadt hatte Nutzung aus Sicherheitsgründen untersagt

Die Tatsache, dass gravierende Mängel in der Brandmeldeanlage im Apollo festgestellt wurden, war erst am vergangenen Mittwoch bekannt geworden. Das Protokoll einer Wartung aus dem Juni 2023 war vom vorherigen Betreiber nicht an die Stadt weitergeleitet worden. Seit der Feststellung der Mängel hatten mehrere Veranstaltungen im Apollo stattgefunden.

Die Bauaufsicht zog die Reißleine, untersagte kurzfristig die Nutzung des Gebäudes aus Sicherheitsgründen. Der Nutzungsvertrag des Vereins mit der BIG Städtebau GmbH, die das Apollo im Auftrag der Stadt Elmshorn verwaltet, sei unter falschen Daten zustande gekommen. Wären die Mängel bekannt gewesen, hätte niemals eine Genehmigung für die Nutzung erteilt werden dürfen.

Dem Verein drohte ein enormer finanzieller Schaden

Die Vereinsmitglieder äußerten den Verdacht, man wolle ihnen vonseiten der Stadt Steine in den Weg legen. Die Stadt verwies ihrerseits auf das Sicherheitsrisiko. „Die Sicherheit aller beteiligten hat oberste Priorität“, hieß es von der Stadt. Die sei nun gewährleistet, die Veranstaltung könne also stattfinden.

Die Nachricht von der Nutzungsuntersagung hatte beim Verein für große Aufregung gesorgt. Die Mitglieder fürchteten einen enormen Imageschaden und rechneten auch mit einem finanziellen Minus von bis zu 10.000 Euro, hätte die Veranstaltung abgesagt werden müssen. Sogar rechtliche Schritte seien im Gespräch gewesen.

Konzert mit Heavysaurus am 6. Dezember kann nun doch stattfinden

Dazu muss es nun nicht kommen. Am Mittwoch kann von 16.30 Uhr an im Apollo ein letztes Mal in diesem Jahr gerockt werden. Wie es mit dem ehemaligen Kino in der Elmshorner City weitergeht, darüber soll die Politik im Stadtumbauausschuss am 18. Januar beraten.

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Dann sollen die Verantwortlichen der Stadt sich äußern, ob und in welcher Form eine Zwischennutzung möglich wäre. Und welche Maßnahmen für eine weitere Zwischennutzung nötig wären. Dazu würde dann auch die Reparatur der Brandmeldeanlage gehören.

Apollo Elmshorn: Erhalt oder Abriss für den Stadtumbau?

Die Stadt hatte das Apollo 2023 aus Städtebaufördermitteln gekauft, nachdem Fiete Stamer mit seinem Konzept eines Musikclubs gescheitert war. Der Plan sieht einen Abriss des Gebäudes vor. Ursprünglich sollte dieser schon 2024 erfolgen. Doch der Widerstand gegen diese Pläne ist groß. Mehr als 700 Menschen haben bereits eine entsprechende Petition des Apollo-Vereins unterzeichnet.

Der Abriss des Apollo ist schon lange geplant. Bereits im 2011 beschlossenen Rahmenplan für den Stadtumbau wurde dieser festgehalten. An dieser Stelle soll künftig eine Verbindung zwischen den beiden wichtigsten Innenstadtbereichen, dem umgestalteten Buttermarkt und der Königstraße entstehen.