Kreis Pinneberg. Zwei Wochen lang wurden rund 9000 Biotonnen überprüft. Die Sünder im Kreis Pinneberg müssen jetzt mit diesen Konsequenzen rechnen.

Zwei Wochen lang schauten die Müllwerker im Kreis Pinneberg ganz genau hin. Und nicht nur dort. In ganz Deutschland wurden die Biotonnen scharf kontrolliert. Das Ziel: Plastik aus dem Biomüll heraus zu halten. Denn das macht den Bioabfall unattraktiv für die Weiterverarbeitung. Nun ziehen der Kreis Pinneberg und die Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GAB) eine Bilanz der Kontrollaktion.

Die fällt im Kreis Pinneberg überwiegend positiv aus. Nur 149 von rund 9000 kontrollierten Biotonnen fielen durch. Die falsch befüllten Biotonnen ließen die Müllwerker stehen, versahen die Tonnen mit einem Hinweis, dass sich darin Inhalte befanden, die dort nicht hineingehörten. Auch die Resonanz aus der Bevölkerung sei positiv gewesen.

Tatort Biotonne: So schneidet der Kreis Pinneberg bei der Kontrolle ab

„Insgesamt ist das Trennverhalten der Bürgerinnen und Bürger erfreulich, leider gibt es aber auch immer wieder Ausnahmen“, sagt Julia Dolezil vom Fachdienst Service Abfallwirtschaft beim Kreis Pinneberg. „Wir wollen das Trennverhalten positiv beeinflussen und mit den Stichprobenkontrollen aufklären, nicht bestrafen.“

Eine kompostierbare Plastiktüte in einer Biotonne. Auch solche Produkte aus Bioplastik sollten nicht im Bioabfall entsorgt werden. 
Eine kompostierbare Plastiktüte in einer Biotonne. Auch solche Produkte aus Bioplastik sollten nicht im Bioabfall entsorgt werden.  © GAB Pinneberg | GAB Pinneberg

Die GAB sei auf eine korrekte Mülltrennung durch die Bürgerinnen und Bürger angewiesen. „Wir wollen weiter in den Küchen und Biotonnen positive Veränderungen bewirken“, sagt Kristina Engels von der GAB. „Denn nur aus sauberen Bioabfällen kann saubere Komposterde werden.“

Bioabfall ist wichtig für Energiegewinnung und Landwirtschaft

Die Herstellung von Qualitätskompost aus Bioabfall wird für die Abfallbetriebe zunehmend zur Mammutaufgabe. Grund dafür sind die zu hohen Störstoffanteile im Bioabfall. Während der Kontrollaktion sollte darauf aufmerksam gemacht werden, was in die Biotonne gehört und was nicht.

Daniel Benedict (Geschäftsführer GAB, v.r.), Landrätin Elfi Heesch und Michael Finnern (Geschäftsführer GAB).
Daniel Benedict (Geschäftsführer GAB, v.r.), Landrätin Elfi Heesch und Michael Finnern (Geschäftsführer GAB). © GAB | GaB

Obst- und Gemüserest, verdorbene Lebensmittel und auch Gartenabfälle wie Rasenschnitt – all das gehört seit 2015 im Kreis Pinneberg in die Biotonne. Was nicht hineingehört: Alle Arten von Plastikmüll – und dazu zählen auch Produkte aus Bioplastik, wie etwa kompostierbare Plastiktüten.

Kreis Pinneberg bei Kontrollwoche deutlich besser als Bundesdurchschnitt

Im Kreis Pinneberg fällt das Fazit nach der zweiwöchigen Kontrollaktion positiv aus. Nur 1,66 Prozent der kontrollierten Biotonnen konnten nicht geleert werden und blieben am Straßenrand stehen. Bundesweit liegt der Anteil der nicht geleerten Tonnen deutlich höher, nämlich bei 4,6 Prozent.

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Unverschmutzter Biomüll ist wichtig, weil dieser zu Bioenergie und Kompost wird. Weniger Energie aus Bioabfall bedeutet zusätzlichen Bedarf aus anderen Energiequellen. Weniger Kompost bedeutet einen höheren Bedarf an nitratreichen Düngemitteln. Müll trennen bedeutet also direkten Klimaschutz.