Uetersen. Im Kreis Pinneberg sind tausende Menschen ehrenamtlich aktiv. Was eine kleine Gruppe in Uetersen antreibt, freiwillig aktiv zu sein.
Angelika Mahn war zig Jahre als Personalberaterin beschäftigt. Jetzt, im Ruhestand, berät sie gern weiter. Freiwillig, ehrenamtlich. „Die Dankbarkeit und Freude bei den Menschen, die bei uns Spenden mitnehmen dürfen“, gibt ihr die Kraft und den Mut, aktiv zu sein.
Zum Glück ist die Frau, die sich auch im Freiwilligen Forum der Stadt Uetersen engagiert, nicht allein. Doch Verstärkung wird dringend gewünscht. Zurzeit kümmern sich etwa ein Dutzend Frauen und ein paar Männer um das Projekt „Spendenraum“ im ehemaligen Getränkemarkt hinter „Penny“ an der Lienaus Allee.
Uetersener spenden für Menschen in Not
Die einen nehmen Sachspenden in Form von Haushaltsgegenständen, Spielzeug und mehr jeden Mittwoch von 11 bis 12 Uhr an. Die anderen teilen dienstags von 10 bis 11 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 15 Uhr aus. Gern sollen die Zeiten verlängert werden, falls sich genügend Aktive finden.
Begonnen hat die Gruppe vor etwa anderthalb Jahren, als viele Menschen aus der Ukraine wegen der massiven russischen Angriffe flüchten mussten. „Wir waren selbst Kriegskinder, sind in Berlin groß geworden“, erzählt Karin Witte, warum sie gemeinsam mit ihrem Mann Reinhard in der Gruppe mitmischt.
Kerze aus Uetersen leuchtet in der Ukraine
Gänsehaut verursacht bei Karin Witte, wenn sie die Geschichte erzählt von einer Frau, die ihrer Mutter in der Ukraine einen Kerzenständer geschickt hatte. Die Mutter schickte aus Dankbarkeit ein Bild mit der brennenden Kerze. Dankbar sind auch oft die Spender, weil sie sich freuen, dass ihre Sachen so gut weiterverwendet werden können.
Auch Katrin (57) wollte unbedingt etwas tun, um der Hilflosigkeit und Ohnmacht angesichts des nahen Krieges zu entkommen. „Ich wollte Trost spenden, etwas menschliche Wärme geben“, erzählt sie. In der Gemeinschaft der Gruppe hat sie selbst eine neue Freundin gefunden.
Syrerin engagiert sich aus Dankbarkeit, dass ihr so viel geholfen wird
Längst ist die Zielgruppe für die Spendenabgabe über die Ukraine-Flüchtlinge auf alle Menschen in Not ausgeweitet worden. Darüber freut sich die Lehrerin Petra Deppermann ebenso wie ihr Sprachschützling Abir (49).
Die Mutter von drei Töchtern und studierte Programmiererin lebt seit zwei Jahren in Uetersen und will gern etwas der freundlichen Unterstützung zurückgeben, die sie in der Stadt erfahren hat - nebenbei lernt sie dadurch immer besser, Deutsch zu sprechen
Gesprächsecke kommt sehr gut auch bei Spendern an
Für diese und viele andere Gespräche haben Katrin und Gabi (61) eine Sitzecke eingerichtet. Die kommt gut an. Der Tisch war schnell zu klein und müsste vergrößert werden. Denn auch die Menschen, die Spenden bekommen, freuen sich über die Chance, miteinander mehr ins Gespräch zu kommen.
Mehr miteinander zu sprechen und diese sowie viele andere aktive Ehrenamtler kennenzulernen, das ist in Uetersen am Sonnabend, 26. August, möglich. Miriam Mahmood, Ehrenamts-Koordinatorin bei der Stadt Uetersen, lädt zu einem Fest der Vereine ein.
Chance zum Kennenlernen bei der Ehrenamtsmesse
Unter dem Motto „Mit Euch für Uetersen“ stellen sich zahlreiche Akteure in der Stadthalle und im benachbarten Rosarium vor. Die Ehrenamtsmesse ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Die Gäste dürfen sich auf tolle Initiativen, zahlreiche Mitmachaktionen, eine Hüpfburg und vielfältige Köstlichkeiten freuen.
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Wer in der Unterstützergruppe für den Spendenraum mitmachen will oder zur Ehrenamtsmesse Fragen hat, meldet sich bei Miriam Mahmood unter 04122/714-335, oder per Mail unter mahmood@stadt-uetersen.de