Pinneberg. Rund eine Million Euro Schaden: Mehr als 130 Retter von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst bei Feuer. Weitere Einsatz am Freitag.
Es war einer der größten Einsätze für die Feuerwehr in Pinneberg in diesem Jahr – und wohl einer der längsten. Am Donnerstagnachmittag gegen 14 wurden die Einsatzkräfte zu einem Großfeuer im Stadtteil Waldenau gerufen. Am Waldenauer Marktplatz stand ein Wohn- und Geschäftshaus in Flammen.
Die Lage war dramatisch. Mehr als 150 Feuerwehrleute der Wehren auf Pinneberg, Appen, Schenefeld, Prisdorf und Kummerfeld waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. Der Großbrand war äußerst schwer unter Kontrolle zu bringen. Die Kriminalpolizei schätzt den Schaden auf rund eine Million Euro.
Großeinsatz für Feuerwehr: Millionenschaden nach Großfeuer in Pinneberg
Am Freitagmorgen gegen 9.45 Uhr wurde die Pinneberger Feuerwehr erneut zur Einsatzstelle gerufen. In dem abgebrannten Gebäude am Waldenauer Marktplatz hatten sich vereinzelte Glutnester entzündet, es sei zu erneuten Rauchentwicklungen gekommen, sagt Feuerwehrsprecher Thorsten Hinz.
Die Feuerwehrleute mussten erneut mit Drehleitern und Atemschutzgeräten am Gebäude Löscharbeiten durchführen. Der Einsatzort wurde abgesperrt. Rund 20 Einsatzkräfte sind dort beschäftigt. Der Einsatz läuft aktuell noch.
Großfeuer in Pinneberg: Feuerwehr rettet Hund aus brennendem Haus
Mehrere Anrufer hatten die Feuerwehr am Donnerstag gegen 14 Uhr alarmiert und von starker Rauchentwicklung in dem Gebäude berichtet. Das Feuer war in einer Wohnung im Obergeschoss ausgebrochen und breitete sich beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits in den Dachstuhl aus.
Alle Bewohner des Gebäudes hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits selbst in Sicherheit gebracht, die Einsatzkräfte konnten ein Haustier aus einer Wohnung in dem brennenden Haus retten. Gleichzeitig begannen die Löscharbeiten, auch von einer Drehleiter aus, die die Feuerwehr aus Schenefeld bereitstellte.
Großfeuer in Pinneberg: Löscharbeiten gestalteten sich schwierig
Während einige Einsatzkräfte das Feuer von außen bekämpften, drangen weitere Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten in das Innere des brennenden Gebäudes vor, um das Haus nach Personen abzusuchen. Mehrere Trupps gingen zudem im Obergeschoss gegen Glutnester vor.
Mittels einer zweiten Drehleiter verhinderten weitere Einsatzkräfte, dass das Feuer auf andere Gebäude übergreifen konnte. Die Löscharbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, vor allem aufgrund der verwinkelten Bauweise und der starken Rauchentwicklung.
Feuerwehrleute löschen unter Atemschutz – Meldung über Warn-App Nina
Stundenlang war der Waldenauer Marktplatz immer wieder in dichten Rauch gehüllt. Auch die Nachlöscharbeiten gestalteten sich sehr langwierig. Deshalb wurden im Laufe des Nachmittags die Wehren aus Prisdorf und Kummerfeld hinzugezogen – auch um weitere Atemschutzgeräteträger zur Einsatzstelle zu bringen.
Über die Warn-App Nina ging aufgrund der starken Rauchentwicklung am Nachmittag eine Warnung für den Bereich Pinneberg-Waldenau raus. Bewohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten.
Großfeuer in Pinneberg: THW unterstützt die Feuerwehr
Gegen 19 Uhr rückten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Pinneberg an. Die Höhenretter halfen dabei, das großflächig beschädigte Dach vom Dachstuhl herunterzuholen. Dabei kam auch ein Kran zum Einsatz.
Eine Betreuungsgruppe des DRK kümmerte sich um die Versorgung der Einsatzkräfte. Auch Anwohner und Inhaber örtlicher Geschäfte halfen bei der Versorgung. Vier Personen klagten in der Folge des Feuers über Atemwegsreizungen, sie kamen sicherheitshalber ins Krankenhaus.
- Moorrege: Reetdachhaus steht in Flammen – Blitzeinschlag?
- Feuerwehr: Großfeuer in Uetersen – Reet gedeckte Haus brennt völlig nieder
- Feuer in Pinneberg: Großeinsatz – Hausdach geht in Flammen auf
Kripo ermittelt nach Großfeuer in Pinneberg – Schaden rund eine Million Euro
Die Löscharbeiten zogen sich über mehr als elf Stunden hin. Erst gegen 1.13 Uhr in der Nacht konnten die letzten Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW abrücken. Das Gebäude ist aufgrund der enormen Schäden bis auf weiteres unbewohnbar.
Noch während des Einsatzes nahm die Kripo die Ermittlungen zur Brandursache auf. Diese war am Freitagmorgen noch unklar. Die Beamten suchen nun Zeugen, die verdächtige Personen im Bereich des Brandortes beobachtete haben oder sachdienliche Hinweise geben können. Zeugen melden sich unter 04101/2020.