Pinneberg. Vertrauen in Politik schwindet: Die Partnerschaft für Demokratie lädt deshalb zur ersten Demokratiekonferenz ein. Das steckt dahinter.

Ist die Demokratie in Gefahr? Immerhin empfinden laut einer aktuellen Umfrage des Sozial- und Marktforschungsinstituts Insa 43 Prozent der 10.000 Befragten Deutschland nicht mehr als demokratisch. Dramatische Zahlen.

Doch es wird auch für die Demokratie gekämpft. Gerade erst machte in Wedel der Omnibus der Kampagne „Rettet den Bürgerentscheid“ Halt, die Aktivisten wollen eine Gesetzesänderung rückgängig machen, die Bürgerentscheide in Schleswig-Holstein erheblich erschwert.

Konferenz im Rathaus Pinneberg: Wie ist die Demokratie zu retten?

Nicht die einzige Initiative, die sich für die Demokratie starkmacht. Auch in Pinneberg gibt es eine solche Bewegung. Sie hört auf den Namen Partnerschaft für Demokratie Pinneberg und ist ein Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Die Aktiven laden nun zur ersten Demokratiekonferenz in Pinneberg ein. Am Donnerstag, 28. September, soll es im Pinneberger Rathaus um die Demokratie gehen und die Frage, wie alle Menschen mitgenommen werden können.

Schwerpunkt der Demokratiekonferenz: zivilgesellschaftliche Teilhabe

„Als diesjähriges Schwerpunktthema haben wir zivilgesellschaftliche Teilhabe gewählt“, sagt Katharina Kegel, Integrationsbeauftragte der Stadt Pinneberg und Projektleiterin in der Stadtverwaltung. „Denn das Engagement der Bürgerinnen und Bürger vor Ort und die Demokratie hängen sehr eng zusammen.“

Vor einem Jahr hatte die Pinneberger Ratsversammlung den Beschluss gefasst, das Programm „Demokratie leben!“ auf kommunaler Ebene in die Stadt zu holen. Im September soll nun die erste Demokratiekonferenz stattfinden.

Pinneberg hat eine Partnerschaft für Demokratie

„Schon heute können wir auf erfolgreiche und spannende erste Monate unserer Partnerschaft für Demokratie in Pinneberg zurückblicken“, sagt Patrick Kirsch von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft. „Die ersten bewilligten Projekte zeigen: Es hat sich gelohnt.“

Mit der Initiative können Maßnahmen und Projekte unterstützt werden, welche die Demokratie fördern, die Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen. Mitglieder sind die Stadtverwaltung, die DiakoMigra, der Begleitausschuss aus verschiedenen Organisationen, Politik und Verwaltung sowie das Jugendforum.

Professorin hält Vortrag zu demokratischer und politischer Bildung

Für die erste Pinneberger Demokratiekonferenz konnten die Beteiligten die Professorin Dr. Wibke Riekmann gewinnen, die im Rathaus einen Vortrag halten wird. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem Demokratische und Politische Bildung, Ehrenamt sowie freiwilliges Engagement.

„Wir sind uns sicher, dass Frau Riekmann mit ihrer Expertise unsere Demokratiekonferenz bereichern und ihr Vortrag viele Menschen ansprechen und anregen wird“, sagt Patrick Kirsch. Und Pinnebergs Gleichstellungsbeauftragte Deborah Azzab-Robinson ergänzt: „Der Vortrag stellt ein Highlight der Konferenz dar.“

Pinneberger sind aufgerufen, ihre Stadt mitzugestalten

Die Demokratiekonferenz solle allen Beteiligten und Gästen die Möglichkeit geben, sich mit eigenen Ideen einzubringen, diese weiterzuentwickeln, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Netzwerke auszubauen. „Es ist eine gute Gelegenheit, Pinneberg mitzugestalten und sich mit anderen Engagierten zu vernetzen“, sagt Azzab-Robinson.

Auf dem Vortrag von Wibke Riekmann aufbauend, soll es gemeinsame interaktive Arbeitsphasen geben. „So wollen wir Projekte in den Blick nehmen und erste Umsetzungsschritte vereinbaren“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte, die sich auf eine rege Teilnahme freut.

Pinneberger Demokratiekonferenz: Anmeldung bis 17. September

Die Zahl der Teilnehmenden ist aufgrund der Gegebenheiten begrenzt, wer mitmachen möchte, muss sich also anmelden. Dies ist bis Sonntag, 17. September, per E-Mail an die Adresse möglich.

Die Teilnahme an der ersten Demokratiekonferenz in Pinneberg ist kostenlos, die Verpflegung für die Teilnehmenden wird gestellt. Los geht es am 28. September um 14.45 Uhr im Pinneberger Rathaus, Bismarckstraße 8.