Ellerbek. Brand war im Dachgeschoss ausgebrochen und ins Dach gezogen. Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Ellerbek hat die Polizei die Brandursache ermittelt. Ein fahrlässiges Verhalten seitens der Bewohner hat den Brand ausgelöst.
Ausgangspunkt des Feuers war eine Küche im Obergeschoss. Die Ermittlungen der Kripo ergaben, dass die dortigen Bewohner offenbar Essen auf dem Herd vergessen hatten. Auf der eingeschalteten Herdplatte stand noch ein Kochtopf.
Ellerbek: Feuer in Flüchtlingsunterkunft – Essen auf Herd war schuld
Die Flammen griffen vom Kochtopf auf die Küchenzeile über und fraßen sich dann in den Dachstuhl des Gebäudes hinein. „Wir ermitteln wegen fahrlässiger Brandstiftung“, bestätigt Polizeisprecher Lars Brockmann. Laut seinen Angaben ist der Schaden immens.
Die Einsatzleitstelle in Elmshorn alarmierte am Dienstag um kurz nach 22.30 Uhr die Ellerbeker Feuerwehr, nachdem erste Notrufe auf das Feuer an der Rugenbergener Straße hinwiesen. Laut Polizeiangaben war der Brand in einer Küche im Dachgeschoss ausgebrochen.
Ellerbek: Flüchtlingsunterkunft nach Feuer nicht mehr bewohnbar
„Bei unserem Eintreffen hatten alle Personen zum Glück schon das Gebäude verlassen“, so Einsatzleiter Michael Schack von der Feuerwehr Ellerbek.
Die Einsatzkräfte hätten alle Räume des Hauses zur Sicherheit noch einmal abgesucht und parallel die Brandbekämpfung aufgenommen. „Ich war selber oben in der Küche, eine größere Ausbreitung des Brandes war schon in Sicht“, so Schack. So habe das Feuer zu diesem Zeitpunkt bereits auf das Dach übergegriffen.
Drehleiter aus Bönningstedt unterstützt die Ellerbeker Einsatzkräfte
Er habe die Drehleiter aus Bönningstedt angefordert, um von außen die Dachpfannen aufzunehmen und an die darunter befindlichen Brandnester zu gelangen. Parallel dazu sei von innen ein Trupp unter Atemschutz zur Brandbekämpfung eingesetzt gewesen.
In dem Komplex leben auf drei Etagen etwa 40 Personen. Zum Glück gab es keine Verletzten. Schack forderte die Betreuungsgruppe des DRK-Kreisverbandes an, die sich vor Ort um die Bewohner kümmerte.
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VHH-Linienbus bringt die Bewohner zur Sporthalle im Schulzentrum Rugenbergen
Ein herbeigerufener Linienbus der VHH brachte die Geflüchteten zur Turnhalle im Schul- und Sportzentrum Rugenbergen, wo die DRK-Aktiven Feldbetten aufgestellt hatten.
Der Kriminaldauerdienst der Kripo hat die Brandstelle beschlagnahmt. Ursächlich könnten ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit sein.
Feuer in Flüchtlingsunterkunft: Polizei schätzt Schaden auf 200.000 Euro
Nach ersten Angaben sollen erhebliche Schäden im Dachgeschoss, im Spitzbodenbereich sowie im Dachstuhl entstanden sein. Die Kripo schätzt die Schadenshöhe auf 200.000 Euro. Das Gebäude ist nur teilweise noch bewohnbar.
Mehrere Flüchtlinge brachte das Amt Pinnau anderswo unter. Nach Ermittlung der Ursache hat die Kripo den Brandort inzwischen wieder freigegeben. Sollte eine Sanierung des Gebäude angestrebt werden, könnten die Arbeiten also sofort starten.
Feuer in Flüchtlingsunterkunft: Kripo hat die Brandstelle wieder freigegeben
Im Einsatz waren 70 Feuerwehrleute aus Ellerbek und Bönningstedt. Um 3 Uhr nachts konnten die Feuerwehrleute nach Hause zurückkehren.