Elmshorn. Mitte August eröffnet an der Elmshorner Heinrich-Hertz-Straße die Kita Deichkinder. Was die Einrichtung besonders macht.

Dort, wo früher die Angestellten der Telekom in Elmshorn beim Mittagessen zusammensaßen, werden bald Kinder toben, singen und spielen. Die ehemalige Telekom-Betriebskantine wird zur Kita Deichkinder. Die Arbeiten sind praktisch abgeschlossen, ab Mitte August sollen hier 80 Kinder Einzug halten.

Betrieben wird die Kita von der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Die Stadt mietet das frisch sanierte Gebäude vom Elmshorner Wohnungsunternehmen Semmelhaack. „Mit dieser ungewöhnlichen Konstellation beschreiten wir neue Wege, um unseren Elmshorner Eltern bestmöglich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen“, sagt Elmshorns Erster Stadtrat Dirk Moritz.

Elmshorn: Warum auf dem ehemaligem Telekom-Areal bald Kinder spielen

„Es ist das erste Mal, dass wir als Stadt ein Gebäude für den Betrieb einer Kita anmieten“, so Moritz. „Der Vertrag läuft über 25 Jahre und beinhaltet eine optionale Verlängerung.“ Der Fortbestand der Kita Deichkinder ist also erst mal gesichert.

Die 80 Betreuungsplätze der Einrichtung sind bereits vergeben. „Wir arbeiten bei der Vergabe vor allem mit dem Kita-Portal und der Notfallliste der Stadt“, sagt Kita-Leiterin Alexandra Harksen. „Für die nächsten Jahre sind die Listen voll.“

Zusammen haben sie die Kita Deichkinder aufgebaut: Hans-Jürgen Damm (v.l., AWO), Matthias Fehrmann (Semmelhaack), Stefanie Salpeter (AWO), Oliver Wölk, Diana Schäfer (beide Semmelhaack), Kita-Leiterin Alexandra Harksen, Amtsleiterin Heike Rosemann und Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent.
Zusammen haben sie die Kita Deichkinder aufgebaut: Hans-Jürgen Damm (v.l., AWO), Matthias Fehrmann (Semmelhaack), Stefanie Salpeter (AWO), Oliver Wölk, Diana Schäfer (beide Semmelhaack), Kita-Leiterin Alexandra Harksen, Amtsleiterin Heike Rosemann und Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent. © Stadt Elmshorn | Torben Hinz

Kita-Kinder durften sich die neuen Räumlichkeiten schon einmal anschauen

Viele der aufgenommenen Kinder wohnen nahe der Heinrich-Hertz-Straße. „Für die Eltern ist es eine große Erleichterung, dass sie nicht durch die ganze Stadt zur Kita fahren müssen“, sagt Harksen, die viele Gespräche mit den Eltern geführt hat.

Dabei durften sich Eltern und Kinder schon einmal in den hellen, modernen Räumen umsehen – und seien ebenso begeistert gewesen, wie das neu zusammengestellte Team der 14 Erzieherinnen und Erzieher, die die Kinder betreuen werden.

Elmshorn: Herzstück der Kita ist der große Bewegungsraum

Auf einer Fläche von rund 1100 Quadratmetern hat die Firma Semmelhaack neben den fünf Gruppenräumen auch eigene Räume für Besprechungen, Pausen, Reinigungs- oder Spielgeräte, zum Wickeln sowie eine Bibliothek und eine Lernwerkstatt hergerichtet.

Zudem gibt es eine Küche, in der Frühstück und Mittag frisch zubereitet werden können. Herzstück der Bewegungs-Kita, die mit einem teiloffenem Konzept betrieben wird, ist aber der Bewegungsraum. Zudem gibt es ein grünes Außengelände mit großen, Schatten spendenden Bäumen. Die Spielgeräte für den Außenbereich sollen im Herbst geliefert werden.

Das Herzstück der Bewegungs-Kita: Im Bewegungsraum dürfen sich die Kinder später ordentlich austoben.
Das Herzstück der Bewegungs-Kita: Im Bewegungsraum dürfen sich die Kinder später ordentlich austoben. © Stadt Elmshorn | Torben Hinz

Elmshorner Unternehmen Semmelhaack hat die Kantine umgebaut

Das ehemalige Telekom-Areal an der Heinrich-Hertz-Straße wird mit der Eröffnung der Kita weiter belebt. Der Gewerbepark, der mittlerweile auf dem Gelände untergebracht ist, ist eine Erfolgsgeschichte, beherbergt neben Co-Working-Spaces, Gründerzentrum und Start-ups nun auch eine Betreuungseinrichtung.

„Wenn man bedenkt, dass das die Kantine der Telekom für 1000 Mitarbeiter war, die hier mittags gegessen haben, musste man schon Fantasie und ein gewisses Grundvertrauen haben, um daraus eine Kita zu machen“, sagt Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent.

Semmelhaack investierte rund zwei Millionen Euro in die neue Kita

Rund zwei Millionen Euro hat Semmelhaack in den Umbau investiert. Und der hatte es in sich. „Es war nichts da, was für eine Kita hätte erhalten werden können“, sagt Parchent. Daher sei das Haus komplett entkernt und sogar der Estrich entfernt worden.

„Wir hatten eine reine Bauzeit von elf Monaten, was richtig gut ist und nur geklappt hat, weil alle Zahnräder perfekt ineinandergegriffen haben“, so Parchent. Sowohl der Semmelhaack-Prokurist als auch AWO-Geschäftsführerin Stephanie Salpeter loben die Zusammenarbeit mit der Stadt. „So eine schnelle Umsetzung habe ich noch nicht erlebt“, so Salpeter.

Neue Kita: Elmshorn baut die Kinderbetreuung in der Stadt aus

Mit dem zeitnahen Abschluss des Projekts Kita Deichkinder endet die Arbeit der Verantwortlichen der Stadt aber nicht. Die Stadt arbeite parallel bereits an den nächsten Projekten, sagt Heike Rosemann, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugend, Schule und Sport. Denn nach wie vor werden viele Betreuungsplätze gebraucht.

In der Kita HiHaHermann sollen daher bis September dieses Jahres 20 zusätzliche Krippenplätze entstehen, in der Kita Hedwig-Kreutzfeldt-Weg werden zwei Hortgruppen in je eine Elementar- und eine Krippengruppe umgewandelt. Im nächsten Jahr soll zudem der Bau der Kita Raa-Besenbek beginnen.