Quickborn. Kurz vor 3 Uhr, nach einem Gewitter, steht der Dachstuhl des Gebäudes in Flammen. Mehr als 150 Feuerwehrleute bekämpfen den Großbrand.

Erneut hat sich ein Gewitter über dem Kreis Pinneberg ausgetobt – und erneut ist der Blitz in ein Haus eingeschlagen. Betroffen war ein Einfamilienhaus am Langenkamp in Quickborn. Es kam zu einem Dachstuhlbrand, der einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehr auslöste.

Die Leitstelle löste nach Eingang mehrerer Notrufe um kurz vor 3 Uhr Alarm für die Feuerwehr Quickborn aus. „Als wir vor Ort eintrafen, brannte der Giebel des Gebäudes auf ganzer Länge“, so Thorsten Wiehe, Sprecher der Quickborner Feuerwehr.

Quickborn: Schon wieder Feuer in Einfamilienhaus nach Blitzeinschlag

Es handelt sich bei dem Gebäude um ein älteres, konventionell mit Dachziegeln eingedecktes Einfamilienhaus. Das Dach selbst soll vor sechs Jahren komplett erneuert worden sein. Die Bewohner retteten sich ins Freie, sie kamen mit dem Schrecken davon.

Feuer in Quickborn: Nach einem Blitzeinschlag hat sich der Dachstuhl eines Einfamilienhauses entzündet. Die Feuerwehr musste stundenlang löschen.
Feuer in Quickborn: Nach einem Blitzeinschlag hat sich der Dachstuhl eines Einfamilienhauses entzündet. Die Feuerwehr musste stundenlang löschen. © HA | Feuerwehr Quickborn

Die Wehr startete sofort einen größtmöglichen Löschangriff – von außen per Drehleiter sowie auch aus den Innenräumen heraus. Problematisch sei gewesen, dass sich das Feuer in die Dachisolierung und die Rigips-Wände im Dachbodenbereich hineingefressen hatte.

Quickborn: Feuerwehr muss Dach abdecken, um an die Brandnester heranzukommen

Die Einsatzkräfte kamen daher zunächst nicht an die Brandherde heran. „Wir haben dann begonnen, die Dachziegel auf ganzer Länge des Dachs aufzunehmen“, so Wiehe weiter. Eine kräftezehrende und langwierige Tätigkeit, die von der Drehleiter aus erledigt werden musste.

Erst nach Abtragen der Dachziegel sei es gelungen, an die Brandnester im Dachbereich heranzukommen. Die Löscharbeiten erfolgten dann wiederum von außen und von innen.

Feuer nach Blitzeinschlag: Zusätzliche Atemschutzgeräteträger aus den Nachbarwehren

Weil diese Arbeiten nur unter schwerem Atemschutz erfolgen konnten, mussten mehrere Nachbarwehren mit frischem Personal aushelfen. Zunächst unterstützten Feuerwehrleute aus Hasloh, Bilsen und Friedrichsgabe ihre Quickborner Kollegen.

Im weiteren Einsatzverlauf ließ die Einsatzleitstelle auch den Zug West der Kreisfeuerwehrbereitschaft nachalarmieren. In diesem Fall kam je ein Fahrzeug der Wehren aus Prisdorf, Tornesch, Uetersen und Klein Nordende mit entsprechendem Personal dazu.

Quickborn: in der Spitze waren 150 Feuerwehrleute eingesetzt

In der Spitze waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Dieser zog sich stundenlang hin. Am späten Vormittag kamen auch Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) dazu.

Ihre Aufgabe bestand darin, nach Abschluss der Löscharbeiten das offen liegende Dach mittels Planen abzudecken, um das Gebäude vor den anstehenden Regenfällen zu schützen.

Auch der Kriminaldauerdienst der Kripo war bereits vor Ort. Laut Polizeisprecher Lars Brockmann gehen die Ermittler von einem Blitzeinschlag aus. Erste vorsichtige Schätzungen, was die Höhe des Schadens angeht, belaufen sich auf 150.000 Euro. Das Gebäude ist zunächst wohl nicht mehr bewohnbar.

Auch in Horst (Kreis Steinburg) kam es zu einem Feuer im Dachbereich

Nach Auskunft der Rettungsleitstelle hat es keine weiteren Einsätze, ausgelöst durch die Gewitterfront, im Kreis Pinneberg gegeben.

Im Elmshorner Nachbarort Horst, der zum Kreis Steinburg gehört, kam es allerdings kurz vor 5 Uhr an der Heimstraße ebenfalls zum Brand eines Dachstuhls eines Einfamilienhauses. Auch hier ist laut der Kripo Itzehoe ein Blitzeinschlag ursächlich.

Feuer nach Blitzeinschlag: am Montag brannte in Moorrege ein Reetdachhaus nieder

Es kam zu einer starken Rauchentwicklung. Der Bewohner verließ das Gebäude eigenständig, er blieb unverletzt. Der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Erst am Montagmorgen war ein Blitz in ein reetgedecktes Haus in Moorrege eingeschlagen. Trotz eines stundenlangen Einsatzes von mehr als 200 Feuerwehrleuten brannte das Zwei-Familien-Haus bis auf die Grundmauern nieder. Hier schätzt die Polizei die Höhe des schadens auf mindestens eine Million Euro.