Tornesch/Uetersen. Wählergruppe Bürger für Tornesch (BfT) schafft aus dem Stand 17,1 Prozent. CDU siegt in Tornesch und überraschend auch in Uetersen.
Einen Achtungserfolg gab es in Tornesch für die neugegründete Wählergruppe Bürger für Tornesch (BfT), die bei der Kommunalwahl aus dem Stand auf 17,1 Prozent kam und sogar einen Wahlkreis direkt gewinnen konnte.
Alle anderen Parteien in der Stadt mussten im Vergleich zu 2018 Verluste hinnehmen. Bei der CDU (-2,3) und den Grünen (-1,1) fielen diese noch gering aus. Schwerer traf es die FDP (-4,5) und vor allem die SPD, die im Vergleich zu 2018 gleich 9,2 Prozentpunkte verlor und mit einem Stimmenanteil von 17,4 Prozent nur drittstärkste Kraft wurde – und so nur knapp vor BfT landete. Lesen Sie den Verlauf des Wahlabends hier.
Tornesch: Neugegründete Wählergemeinschaft trumpft bei Kommunalwahl auf
Wahlsieger wurde in Tornesch die CDU (39,6 Prozent), deutlich vor den Grünen (20 Prozent). Die FDP erhielt 5,9 Prozent der Stimmen. Die CDU konnte zudem alle bis auf einen Wahlkreis direkt gewinnen. Die Wahlbeteiligung in Tornesch war zudem überdurchschnittlich hoch, 54,6 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.
Das Ergebnis führt zu einer skurrilen Konstellation im Tornescher Rat. Die CDU kommt dort künftig auf elf Sitze. Grüne, SPD und BfT haben jeweils fünf Sitze, die FDP kommt auf zwei. Vor allem für die SPD bedeutet diese Verteilung einen Machtverlust, zuvor waren die Sozialdemokraten alleine zweitstärkste Kraft im Rat.
Kommunalwahl: Tornescher Wählergruppe erzielt überragendes Ergebnis
„Wir sind positiv überrascht. Dass wir so gut abschneiden, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Bernhard Janz, der für die Wählergruppe BfT seinen Wahlkreis sogar direkt gewann. „Das ist ein fantastisches Ergebnis.“ Die Wählergruppe hatte sich erst im Februar 2023 gegründet.
„Dass wir in so kurzer Zeit so viele Wählerinnen und Wähler mobilisieren konnten, ist Wahnsinn“, so Janz. Nun freuen sich die fünf neuen Ratsmitglieder auf die Herausforderungen der Kommunalpolitik in Tornesch. „Wir wollen Politik wieder bürgernah machen.“
Tornescher CDU wird bei Kommunalwahl erneut stärkste Kraft
CDU-Fraktionschef Christopher Radon zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis seiner Partei. „In Anbetracht dessen, das es nun in Tornesch eine fünfte Kraft gab, sind wir sehr zufrieden, dass wir unser Ergebnis von 2018 in etwa so halten konnten. Dass wir nur minimale Verluste hatten, obwohl die Bürger für Tornesch aus dem Stand ein so gutes Ergebnis erzielen konnten, spricht für die gute Arbeit der CDU in Tornesch.“
Zudem konnten die Christdemokraten elf der zwölf Wahlkreise direkt gewinnen. „Das zeigt, dass die CDU von den Wählerinnen und Wählern als verlässlicher Partner wahrgenommen wird“, so Radon. An den Machtverhältnissen im Rat ändert sich für die CDU nichts, sie braucht weiterhin eine andere Partei, um eine Mehrheit zu erreichen. Man wolle aber mit allen Parteien sprechen, um Tornesch in Zukunft gemeinsam zu gestalten, sagt Radon.
Uetersen: CDU klarer Sieger der Wahl, SPD mit großen Verlusten
In Uetersen holte die CDU wie auch 2018 den Sieg bei der Kommunalwahl. Im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren konnten die Christdemokraten ihren Vorsprung auf die SPD sogar noch ausbauen und kamen auf 35,1 Prozent (+2,5). Die SPD verlor sogar deutlich und erhielt nur 24,4 Prozent der Stimmen (-4,4) bleibt aber zweitstärkste Kraft im Rat und konnte immerhin zwei der 14 Wahlkreise für sich entscheiden. Alle anderen gingen an die CDU.
Die Uetesener Grünen gewinnen am meisten Stimmen dazu, werden mit 18,2 Prozent (+2,6) erneut drittstärkste Kraft. Die FDP (7,8 Prozent, -0,4) und die BfB (14,5 Prozent, -0,3) müssen minimale Verluste hinnehmen.
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Uetersen: Großes Stühlerücken im Rat – CDU gewinnt deutlich dazu
Für die Sitzverteilung bedeutet das Ergebnis folgendes: Die CDU hat nun zwölf statt wie zuvor sieben Sitze im Rat (nach internen Querelen hatte die Fraktion zuvor zwei verloren). Die SPD verbleibt bei acht Sitzen, die Grünen gewinnen zwei Sitze hinzu, kommen nun auf sechs und auch die BfB hat zwei Sitze mehr als zuvor (jetzt fünf). Die FDP verbleibt unverändert bei drei Sitzen.
CDU-Fraktionschef Leon Stark zeigt sich am Tag nach der Wahl „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis der CDU. „Zwölf Wahlkreise direkt zu gewinnen, ist deutlich mehr, als wir uns erhofft haben. Das zeigt, dass die Bürger in Uetersen sich nach langer Zeit der SPD-Regierung einen Wandel wünschen.“ Die CDU habe mit einem diversen und jungen Team punkten können und wolle in den kommenden fünf Jahren bürgernahe Politik im Dialog mit den Uetersenern betreiben.
Uetersen: „Nicht glücklich“ – SPD gewinnt nur zwei Wahlkreise
Ingo Struve, Fraktionsvorsitzender der Uetersener SPD, sieht den bundespolitischen Trend als Ursache für das schlechte Abschneiden seiner Partei in Uetersen. „Das habe ich 2003 schon einmal erlebt, als die Hartz-IV-Gesetze verabschiedet wurden. An unserem Wahlkampf kann es eigentlich nicht gelegen haben“, so Struve.
„Wir sind natürlich nicht glücklich über das Ergebnis, auch wenn wir im kreisweiten Vergleich noch relative gut abgeschnitten haben“, so der SPD-Fraktionschef. Struve selbst gewann seinen Wahlkreis denkbar knapp mit nur fünf Stimmen Vorsprung vor CDU-Kandidatin Fabienne Stark.