Halstenbek. Mehr als 100 Kräfte von drei Feuerwehren konnten mehrere Nachbarhäuser retten. Welche Probleme es an der Einsatzstelle gab.
Das 2004 erbaute Haus ist nur noch eine Ruine und akut einsturzgefährdet. Nach einem Großbrand in Halstenbek von Sonntagabend schätzt die Polizei den Schaden auf 750.000 Euro. Sie sucht Zeugen, um die Brandursache ermitteln zu können.
„Wir sind um 22.13 Uhr aufgrund eines Carportbrandes alarmiert worden“, so der Vize-Wehrführer Torsten Seck. Bereits zwei Minuten später sei die Alarmstufe erhöht worden, weil die Flammen von dem Carport auf den Dachstuhl des Gebäudes übergriffen hätten.
Halstenbek: Carportbrand greift auf Haus über – 750.000 Euro Schaden
Als der Vize-Wehrführer wenig später als erster Feuerwehrmann am Akazienweg eintraf, war bereits das Ausmaß des Feuers riesig. „Der Dachstuhl stand im Vollbrand“, berichtet Seck.
Schnell sei klar gewesen, dass neben den örtlichen Kräften auch Hilfe von außerhalb erforderlich war. So wurden Einsatzeinheiten aus Schenefeld und aus Pinneberg zur Brandstelle gerufen. Dort hatte die Wehr mit großen Problemen zu kämpfen.
Bei dem betroffenen Gebäude handelte es sich um eine Hinterlandbebauung, zudem standen die Gebäude in diesem Bereich sehr eng beieinander. „Dass es uns letztlich gelungen ist, das nur wenige Meter entfernte Haus auf der linken Seite zu halten, war eine Glanzleistung“, bilanziert Seck.
Dies wurde dank eines massiven Wassereinsatzes erreicht. Am Ende kamen die dortigen Bewohner mit dem Schrecken davon. Die Fassade des Gebäudes ist rußgeschwärzt, zwei von drei Schichten Fensterglas sind geplatzt, die Rollläden zum Teil aufgrund der Hitze geschmolzen. Ansonsten blieb dieses Haus unbeschädigt.
Halstenbek: Das betroffene Gebäude war nicht mehr zu retten
Das direkt betroffene Gebäude, in dem zwei Bewohner lebten, war jedoch nicht zu retten. Von der Drehleiter aus und mit Hilfe von sieben Strahlrohren versuchten die Einsatzkräfte unermüdlich, die meterhohen Flammen einzudämmen.
Um ausreichend Löschwasser vor Ort zu haben, baute die Freiwillige Feuerwehr Schenefeld eine Wasserversorgung über eine längere Wegstrecke zum Brandobjekt auf.
Die Kollegen aus Pinneberg erhielten einen ungewöhnlichen Einsatzauftrag. Auf dem direkt an das Brandobjekt anliegenden Grundstück befand sich ein Stall mit 40 Kaninchen.
Etwa die Hälfte der Tiere hatten die Bewohner noch retten können, ehe sie sich aufgrund des Feuers und der enormen Hitze zurückziehen mussten. Mit einem Hochdrucklüfter drückte die Feuerwehr den Rauch aus dem Kaninchenstall und sicherte so das Überleben der dort verbliebenen Tiere.
Halstenbek: Um 23.48 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer gelöscht
Um 23.48 Uhr war das Feuer gelöscht und die Feuerwehren Schenefeld und Pinneberg konnten aus dem Einsatz entlassen werden. Durch den schnellen Einsatz von mehr als 100 Einsatzkräften – 45 aus Halstenbek, 42 aus Schenefeld und 25 aus Pinneberg – konnte eine Brandausbreitung auf weitere Einfamilienhäuser verhindert werden.
Die Bewohner des Brandobjektes, welche eigenständig das Haus verlassen hatten, wurden vom Rettungsdienst vor Ort gesichtet. Sie blieben unverletzt und kamen bei Verwandten unter.
Für die Halstenbeker Feuerwehr, die letztlich um 3.15 Uhr am Montag die Einsatzstelle verließ, war es der zweite Großeinsatz innerhalb weniger Wochen. Erst am Abend des 20. April war an der Wilhelmstraße eine 1000 Quadratmeter große Lagerhalle, in der 80 Tonnen von alten Akkus zur Aufbereitung lagerten, niedergebrannt.
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In den Folgetagen waren immer wieder Glutnester aufgeflammt. Die Kripo hatte den Schaden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Die Brandursache ist in diesem Fall weiterhin ungeklärt.
Halstenbek: Polizei sucht Zeugen, die etwas zur Brandentstehung sagen können
Auch beim jetzigen Brand ist die Ursache unbekannt. Sicher ist nur, dass der Ausgangspunkt der Carport war. Die Polizei hat die Brandstelle beschlagnahmt. Dem Feuer sind auch zwei Pkw zum Opfer gefallen.
Die Schadenshöhe wird zunächst auf 750.000 Euro beziffert. Die Ermittler suchen jetzt Zeugen, die etwas zur Brandentstehung sagen können oder eventuell dort etwas beobachtet haben. Hinweise dazu werden unter der Telefonnummer 04101/20 20 entgegen genommen.