Quickborn. Das Amphibienfahrzeug ist auch für schwieriges Gelände wie dem Himmelmoor geeignet. Der Stadt Quickborn kostet dies nichts.

Die Quickborner Feuerwehr ist jetzt für jede Lage geländefähig. Als erste und bislang einzige Freiwillige Feuerwehr im Kreis Pinneberg verfügen die 100 Brandbekämpfer in Quickborn nun über ein Amphibienfahrzeug, das ihnen Einsätze zu Wasser, auf Bahngleisen, im Wald und in den beiden Mooren der Stadt ermöglicht.

Am Wochenende hat Wehrführer Wido Schön das neue achträdrige Fahrzeug mit Allradantrieb an der Quickborner Feuerwache offiziell vorgestellt. „Es ist geländegängig, schwimmfähig und kann auf Schienen fahren“, erklärte der Wehrführer nach einer spektakulären Probefahrt, auf der es sich quasi auf der Stelle drehen konnte. „Nur fliegen kann es nicht.“

Dieses Gefährt kann Schienen, Wasser und unwegsames Gelände

Hintergrund der Bestellung dieses ungewöhnlichen Lösch- und Rettungsfahrzeuges sei eine bisherige Lücke unter den vorhandenen 17 Löschfahrzeugen, erklärte der Wehrführer. So sei keines in der Lage gewesen, Menschen, die im Wald oder im Himmelmoor zu Schaden kommen oder einen Schwächeanfall erleiden, wirklich gut und schnell versorgen und abtransportieren zu können.

„Dabei mussten wir allein im vorigen Jahr drei Personen im Himmelmoor retten“, erklärt Wehrführer Schön. Gerade die oft zugeparkten Wege und Zufahrten im Moor machten den Helfern zu schaffen. Die großen Feuerwehrfahrzeuge könnten dann nicht rechtzeitig den Einsatzort erreichen.

Das wird künftig anders sein mit dem 90.000 Euro teuren Gerät Argo-Aurora der Marke Dönges eines kanadischen Herstellers. Das mit Benzin angetriebene Fahrzeug mit 40 PS ist mit acht kleinen Rädern ausgestattet, von denen jedes eigenständig angetrieben wird.

Amphibienfahrzeug kann auch bei Bahnunfällen eingesetzt werden

Damit schwimmt es auf Wasser und kann mit Kufen für den Schienenbetrieb bestückt werden. Das ermögliche künftig auch solche Einsätze der Quickborner Feuerwehr, wenn es zu Bahnunfällen mit der AKN oder bald der S-Bahn in Quickborn kommen sollte.

„Quickborn ist flächenmäßig die größte Stadt im Kreis Pinneberg“, betonte Wehrführer Schön. Mit 43 Quadratkilometern sei es so groß wie Elmshorn und Pinneberg zusammen. Darum habe der Löschzug Vegetations-und Waldbrandbekämpfung der FF Quickborn schon seit einigen Jahren darauf gedrungen, ein geländefähiges Allradfahrzeug anzuschaffen.

Nun konnte es dank eines Sonderförderfonds des Landes sogar besorgt werden, ohne dass die Stadt Quickborn dafür selbst Geld aufwenden musste, freut sich Bürgermeister Thomas Beckmann.

Kosten für neues Fahrzeug der Quickborner Feuerwehr trägt das Land

Die FDP-Landtagsabgeordnete Annabell Krämer habe auf diesen möglichen Zuschuss des Landes hingewiesen, der bis zu 100.000 Euro hätte ausgeschöpft werden können, erklärte Beckmann. Zum Dank durfte die Quickborner Abgeordnete bei einer Probefahrt mit dem Amphibienfahrzeug selbst mal ans Steuer.

„Gerade für das Quickborner Himmelmoor ist es gut geeignet, das ja mit seiner Größe von 600 Hektar von vielen Menschen auch aus Hamburg als Naherholungsgebiet genutzt wird.“ Zudem gehöre es den Landesforsten und werde von der landeseigenen Stiftung Naturschutz gepachtet, erklärte Annabell Krämer.

Das neue Fahrzeug der FF Quickborn sei ein Vorführmodell, sodass es etwas preiswerter als ein Neufahrzeug sei, erklärte Wehrführer Schön. Es ist bis zu 45 km/h schnell und mit zwei Löschrucksäcken mit je 30 Liter Wasser ausgerüstet.

Beim Blaulichttag am 4. Juni wird Amphibienfahrzeug gezeigt

Damit soll es möglichst schnell den Brandherd löschen, bevor sich dieser in einem Wald oder auf einer Moorfläche ausbreiten kann, erläutert Wehrführer Schön. Eine Trage ist auch immer an Bord, auf der eine Person liegend abtransportiert werden könnte.

Beim Blaulichttag zum Familientag am Sonntag, 4. Juni, wird das neue Feuerwehrfahrzeug der Öffentlichkeit vorgestellt.