Quickborn. Fahrten und Führungen durch das neueste Naturschutzgebiet des Landes. Die Freunde des Moores starten in die Saison. Das ist geplant.

Im Quickborner Himmelmoor wird am Osterwochenende die Besuchersaison gestartet. Ausflügler können sich am Ostersonntag und Ostermontag, 9. und 10. April, gemütlich mit der historischen Torfbahn quer durch das etwa 600 Hektar große Hochmoor kutschieren lassen. Bekanntlich ist es jetzt sogar ein offizielles Naturschutzgebiet.

Außerdem wird das vor ein paar Jahren stillgelegte Torfwerk von 1972 zur öffentlichen Besichtigung von 12 bis 17 Uhr geöffnet sein. Darin ist ein kleines Museum aufgebaut, das die Geschichte des 150 Jahre währenden industriellen Torfabbaus mit Bildern, alten Maschinen und historischen Werkzeugen dokumentiert.

Himmelmoor Quickborn: Torfbahn startet an den Osterfeiertagen

Die Torfbahnfahrten starten an beiden Osterfeiertagen jeweils um 13 und um 15 Uhr, kündigt Dan Zelck an, der mit seiner Frau Franzi die historischen Loren aus den 30er- bis 60er-Jahren über die etwa fünf Kilometer lange Strecke entlang der früheren Torfabbauflächen steuern wird.

Bei jeder Fahrt hätten jeweils 45 Fahrgäste Platz, erklärt Zelck. Wenn es nötig sein sollte, würden auch zusätzliche Lokomotiven eingesetzt. „Wir lassen keinen stehen. Die Besucher müssen nur etwas Geduld mitbringen. Wir sind mit etwa sechs Mann von der Torfbahn AG im Einsatz.“

Torfbahnfahrten dauern etwa 70 Minuten

Jede Fahrt durchs Moor dauere etwa 70 Minuten. Die Fahrgäste können unterwegs an bestimmten Haltepunkten aussteigen und erfahren dabei allerhand von der einzigartigen Flora und Fauna des Himmelmoores und seiner Geschichte, kündigt Zelck an.

Der Fahrpreis beträgt für Erwachsene fünf Euro und für Kinder drei Euro. „Trotz der deutlich gestiegenen Kosten haben wir uns dazu entschieden, die Fahrpreise auch in diesem Jahr nicht anzuheben“, erklärt Zelck. „Eine Torfbahnfahrt soll weiterhin für alle Menschen bezahlbar bleiben.“ Nach den Osterfeiertagen werden die Torfbahnfahrten bis Oktober jeden ersten und dritten Sonntag zu denselben Abfahrtszeiten angeboten.

Im stillgelegten Torfwerk gibt es viele Informationen zum Torfabbau

Die Fahrkarten können ausschließlich vor Ort erworben werden. Eine Reservierung ist nicht möglich. Für Rollstuhlfahrer kann bei Bedarf eine niederflurige Rollstuhllore eingesetzt werden, kündigt Zelck an. Er empfiehlt den Besuchern, robuste, wetterfeste Kleidung zu tragen. „Bei größeren Unwetterverhältnissen ist kein Betrieb möglich.“ Hunde dürfen nicht mitfahren.

Die Naturschutzbeauftragten Lothar Hornburg (v. l.), Franziska und Dan Zelck sowie Wilhelm Flade-Krabbe und Theo Hildebrecht.
Die Naturschutzbeauftragten Lothar Hornburg (v. l.), Franziska und Dan Zelck sowie Wilhelm Flade-Krabbe und Theo Hildebrecht. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Am Startpunkt der Torfbahnfahrten, im stillgelegten Torfwerk, erwarten die Besucher zahlreiche Informationen, wie sich der Torfabbau im Laufe der Jahrhunderte in Quickborn entwickelt hat. „Wir erklären das anhand von vielen historischen Bildern und zeigen die alten Maschinen“, sagt Theodor Hildebrecht vom Förderverein Himmelmoor, der ebenfalls mit einer Handvoll aktiven Mitstreitern die Besucher empfangen und begleiten wird.

Kleine Spaziergänge zu einigen Hotspots im Himmelmoor

Denn neben dem kleinen Museum im Torfwerk werden auch immer wieder kleine Spaziergänge zu einigen Hotspots im Himmelmoor eingeladen, die ihnen zeigen, wo die Kreuzottern schlummern oder die Libellen gut zu sehen sind. Auch das Waagehaus von 1890, das nur einige Hundert Meter entfernt steht, kann besichtigt werden. Dort ist früher der gestochene Torf abgewogen worden, bevor er über die Gleisschienen zum AKN-Bahnhof gekarrt wurde.

Das Torfwerk ist an beiden Ostertagen von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Am Torfwerk stehen etwa 100 Pkw-Parkplätze zur Verfügung. Die Erfahrung aus den Vorjahren zeige aber, dass diese oft recht schnell besetzt seien, so Hildebrecht. Darum rät er den Besuchern, lieber mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Himmelmoorchaussee 61 zu kommen, wo das Torfwerk steht. Toiletten sind vor Ort nicht vorhanden.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, fährt mit dem Bus oder Schienenersatzverkehr bis zum Bahnhof Quickborn und muss dann von dort etwa drei Kilometer entlang der ausgeschilderten alten Torfbahntrasse laufen oder mit dem Rad fahren.