Kreis Pinneberg. Die Zahl der freilaufenden Katzen birgt viele Probleme – und stellt sogar eine Gefahr dar. So können Tierliebhaber helfen.

Man sieht sie im Kreis Pinneberg kaum – dabei gibt es so viele von Ihnen: freilaufende Katzen. Nach Schätzungen von Tierschützern sind es in Schleswig-Holstein etwa 75.000. Das Problem: Freilebende Katzen finden häufig nicht genügend Nahrung, werden krank oder verletzen sich und stellen auch eine Gefahr für die Population von Wildvögeln dar.

Das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) unterstützt deshalb auch in diesem Jahr die Kastration von freilebenden Katzen.

Kreis Pinneberg: Kostspielige Aktion soll Katzenelend beenden

Ab sofort können in Teilen Schleswig-Holsteins freilebende Katzen, das heißt Tiere, die sich nicht in fester menschlicher Obhut befinden, über einen von der Tierärztekammer Schleswig-Holstein verwalteten Fonds kastriert werden.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Tierschutzvereine. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Tierschutzverbänden, Tierärzteschaft, kommunaler Familie, Landesjagdverband und dem Land Schleswig-Holstein.

Freilaufende Katzen: Die Voraussetzungen zur Teilnahme

Voraussetzung für die Teilnahme an der Aktion und der damit verbundenen Übernahme der Behandlungskosten ist, dass die Katzen in einer der teilnehmenden Gemeinden gefangen wurden und dass von dem Fänger beziehungsweise der Fängerin, ein dafür vorbereiteter Vordruck ausgefüllt und unterschrieben wird.

Der Vordruck bestätigt, dass es sich tatsächlich um eine freilebende Katze handelt. Die Kosten für die Kastrationen werden in voller Höhe übernommen. 25 Euro durch Spenden der durchführenden Tierarztpraxen und 130 Euro beziehungsweise 161 Euro Restkostenübernahme durch den Fonds - je nachdem, ob es sich um einen Kater oder eine weibliche Katze handelt.

Mehr als 130.000 Euro werden für Kastrationen zur Verfügung gestellt

Aufgrund eines Anstiegs in der neuen Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte hat das Land Schleswig-Holstein seinen Finanzierungsanteil entsprechend erhöht und stellt für das Jahr 2023 einen Betrag von 110.000 Euro bereit.

Auch der Deutsche Tierschutzbund und der Landesverband Schleswig-Holstein haben ihre Beteiligung entsprechend auf insgesamt 20.000 Euro angehoben. Die teilnehmenden Gemeinden übernehmen weiterhin 50 Prozent der jeweils in der Gemeinde entstandenen Kastrationskosten.

Jeder kann gegen das Katzenelend im Kreis Pinneberg helfen

Auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, sich finanziell an der Aktion zu beteiligen. Private Halterinnen und Halter von Katzen werden zudem aufgerufen, ihre Katzen in eigener Verantwortung kastrieren zu lassen.

Zwischen 2014 und Herbst 2022 wurden in Schleswig-Holstein im Rahmen der Aktion gegen Katzenelend bereits rund 25.000 Katzen kastriert. Dabei handelte es sich zu rund 60 Prozent um weibliche Tiere und zu rund 40 Prozent um Kater.

Kreis Pinneberg: Die Aktion ist bis zum 20. März geplant

Alle Katzen müssen nach der Kastration wieder an der Stelle ausgesetzt werden, wo sie gefangen wurden. Die Aktion ist bis zum 20. März 2023 geplant. Falls die Mittel im Fonds erschöpft sind, wird die Aktion vorzeitig durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein beendet.

Alle erforderlichen Dokumente (Liste der teilnehmenden Gemeinden, Vordruck und Datenschutzerklärung) befinden sich hier: www.gegenkatzenelend.schleswig-holstein.de