Schenefeld. Vieles spricht für Brandstiftung in dem städtischen Mehrfamilienhaus. Eine Person verletzt. War die Tat politisch motiviert?
Waren Brandstifter am Werk? In Schenefeld ist es in der Nacht zu einem Feuer in einer städtischen Unterkunft gekommen, in der auch Flüchtlinge untergebracht sind. Laut Polizeiangaben zog sich eine Person dabei leichte Verletzungen zu.
Der Alarm bei der Einsatzleitstelle ging am Mittwoch gegen 2.15 Uhr ein. Betroffen war ein Mehrfamilienhaus an der Straße Am Wasserberg, das über sechs Wohnungen verfügt. 14 Menschen sind laut Polizei in dem Haus gemeldet, darunter auch einige Flüchtlinge.
Schenefeld: Feuer in Flüchtlingshaus – dramatische Rettung in der Nacht
Gemeldet wurde Rauch im Treppenhaus – und Hilferufe aus dem Gebäude. „Dort sind im Treppenhaus Gegenstände in Brand geraten“, so Polizeisprecher Lars Brockmann. Genaueres dazu will er nicht mitteilen, weil es Täterwissen sein könnte.
Nach Abendblatt-Informationen sollen ein Kinderwagen sowie Unrat in Flammen gestanden haben. Der Fluchtweg über das Treppenhaus war einigen Bewohnern wegen der starken Rauchentwicklung versperrt.
Feuer in städtischer Unterkunft: Vollalarm für die Wehr der Stadt
„Es wurde Vollalarm für die Feuerwehr Schenefeld ausgelöst, wir waren mit 45 Kräften und neun Fahrzeugen vor Ort“, sagt Feuerwehrsprecher Dennis Fuchs. Beim Eintreffen der ersten Kräfte hätten einige der Bewohner das Gebäude bereits selbstständig verlassen.
„Drei Personen wurden noch vermisst, sodass wir uns erst einmal auf die Personensuche konzentriert haben.“ Zwei Personen seien gefunden und über Leitern aus dem Obergeschoss des Gebäudes gerettet worden. Weitere Personen befanden sich nicht in dem Haus.
Schenefeld: Eine Person erlitt eine leichte Rauchvergiftung
Neun Erwachsene und vier Kinder, die sich zum Brandausbruch in dem Gebäude aufgehalten hatten, seien von den Mitarbeitern des Rettungsdienstes medizinisch untersucht worden. Laut den Polizeiangaben erlitt eine Person eine leichte Rauchvergiftung. Einen vorsorglichen Transport in ein Krankenhaus lehnte diese jedoch ab.
Das eigentliche Feuer konnten zwei Trupps der Feuerwehr unter Atemschutz mit einem Strahlrohr schnell löschen. Anschließend wurde das Treppenhaus belüftet. Laut Polizeisprecher Brockmann entstand ein Schaden von 5000 Euro. Teile des Treppenhauses seien verrußt.
Polizei prüft, ob unberechtigter Zugang zur städtischen Unterkunft möglich war
„Die Ermittlungen zur Brandursache durch die Kripo laufen“, so Brockmann weiter. Die Beamten würden auch überprüfen, ob es sich um eine Brandstiftung handeln könnte. Dafür spricht nach Abendblatt-Informationen einiges.
- Elmshorn: Parken per Smartphone – So weitet die Stadt das Angebot aus
- Peter Tauber rührt in Appen zu Tränen – mit Schicksal einer Soldatin
- Wedel Nord: Streit um Baugebiet – Wie neutral ist Bürgermeister Kaser?
„Wir prüfen auch, ob sich jemand unberechtigterweise Zutritt zu dem Gebäude verschaffen konnte“, so der Polizeisprecher. Als erstes müsse in Erfahrung gebracht werden, ob die Zugangstür zu dem Mehrfamilienhaus in der Nacht verschlossen war oder nicht.
Schenefeld: Bewohner kehren in Unterkunft zurück
Für die Dauer der Löscharbeiten fanden die Bewohner in einem Linienbus der VHH Unterschlupf. Als Feuerwehr und Polizei abrückten, konnten sie in ihre Wohnungen zurückkehren.