Elmshorn/Kreis Pinneberg. Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst erreicht Pinneberg und Elmshorn. Wann die Beschäftigten ihre Arbeit niederlegen wollen.
Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst spitzt sich zu – und erreicht jetzt auch den Kreis Pinneberg. Denn nach landesweit kleineren Arbeitsniederlegungen in der der vergangenen Woche ruft die Bezirksverwaltung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nun am Mittwoch in Elmshorn zu einem breit angelegten Warnstreik in den Regio Kliniken auf. Betroffen seien die beiden Strandorte in Pinneberg und Elmshorn.
Nach Gewerkschaftsangaben sollen die Streikenden beider Kliniken im Kreis Pinneberg nach einer Auftaktkundgebung vor dem Haupteingang der Elmshorner Klinik zum Streiklokal auf dem FTSV Gelände am Ramskamp ziehen.
Warnstreik in Regio Kliniken: Öffentlicher Dienst fordert mehr Lohn
Hintergrund der Arbeitsniederlegung ist, dass Ver.di in der anstehenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt fordert, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll für Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie für Versorgungsempfängerinnen und -empfänger gelten.
Betroffen von den landesweiten Warnstreiks am Mittwoch sind städtische Einrichtungen und Dienste, wie Kindertagesstätten, Schwimmbäder, Stadtwerke, kommunale Krankenhäuser und weitere Einrichtungen der Kommunen. Auch Bundesbehörden wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts würden bestreikt, so Ver.di.
Regio Kliniken in Pinneberg und Elmshorn: Ver.di fordert „mehr Druck auf dem Kessel“
Die Schwerpunkte in Schleswig-Holstein liegen nach Gewerkschaftsangaben neben dem Klinikbereich in der Region Pinneberg und Elmshorn auch im Kreis Schleswig-Flensburg, der Landeshauptstadt Kiel sowie der Hansestadt Lübeck.
„In dieser Woche wollen wir die ersten Zeichen im Land setzen, die deutlich spürbarer werden, damit wir bei den Tarifverhandlungsrunden in Potsdam mehr Druck auf den Kessel bekommen“, so Ralf Schwittay vom ver.di Bezirk Schleswig-Holstein Süd-West.
Öffentlicher Dienst werde immer „unattraktiver“ – auch im Kreis Pinneberg
„Die Arbeitgeber sehen es offensichtlich nicht als ihre Aufgabe, Preissteigerungen und Reallohnverluste bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auszugleichen. Das zeigt, dass Bund und Kommunen noch immer nicht verstanden haben, wie die aktuelle finanzielle Lage ihrer Beschäftigten insbesondere in den unteren und mittleren Entgeltgruppen aussieht.“
- Tarifkonflikt bei der Post: Auch Standort in Tornesch wird bestreikt
- Sylt: Erster Warnstreik in Westerland – Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn
- Deutsche Post: In Bremen und Niedersachsen bleiben die Briefkästen leer
Der Öffentliche Dienst werde für den qualifizierten Nachwuchs immer unattraktiver, fürchtet Schwittay. Gerade die Krankenhäuser wie die Regio Kliniken würden unter massivem Personalmangel leiden. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen soll am 22. und 23. Februar in Potsdam stattfinden.