Schenefeld. Was Donna Strickland, die 2018 den Preis für Physik erhielt, vom weltgrößten Röntengenlaser lernt – und wie Doktoranden profitieren.
Hoher Besuch bei European XFEL in Schenefeld: Donna Strickland, die 2018 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, besuchte den größten Röntgenlaser der Welt. Nach einem wissenschaftlichen Austausch mit dem European XFEL-Management und Forschenden nahm sie an einer Führung durch die Experimentierhalle teil und hielt einen Vortrag über ihre preisgekrönte Forschung.
„Donna Stricklands Forschung hat enormen Einfluss auf die Laserwissenschaft, der in der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft und in der Gesellschaft nachhallt, aber für uns bei European XFEL eine besondere Bedeutung hat“, sagte Robert Feidenhans’l, Geschäftsführer von European XFEL.
Schenefeld: Physik-Nobelpreisträgerin tauscht sich bei European XFEL mit Forschern aus
Ein weiterer Programmpunkt des Besuchs war eine Diskussion mit den Doktoranden am European XFEL. „Es ist inspirierend, jemanden zu treffen, der die höchste Auszeichnung der Physik erhalten hat, vor allem, wenn diese Person auf einem Gebiet arbeitet, das einem vertraut ist“, erklärte Doktorandin Sharmista Paul Dutta.
Und sie sagt weiter: „Aber es ist auch ein bisschen einschüchternd zu hören, dass sie den Nobelpreis für Arbeiten erhalten hat, die sie zum Teil während ihrer Doktorarbeit gemacht hat.“ Strickland erhielt den Nobelpreis 2018 gemeinsam mit Gérard Mourou für ihre Methode zur Erzeugung hochintensiver, ultrakurzer optischer Pulse, die als gechirpte Pulsverstärkung (CPA) bekannt ist.
Die von ihr miterfundene Technik hat den Bereich der Laseroptik revolutioniert
CPA ist eine Technik, bei der ultrakurze Laserpulse vor der Verstärkung in längere Pulse gestreckt und nach der Verstärkung wieder in kurze Pulse komprimiert werden. Dies ermöglicht die Erzeugung ultrakurzer, hochintensiver Laserpulse. Diese Technik hat den Bereich der Laseroptik revolutioniert und ermöglicht zahlreiche Anwendungen, unter anderem in der Augenchirurgie.
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Die Nobelpreisträgerin informierte sich unter anderem über die leistungsstarken Laser der Helmholtz International Beamline for Extreme Fields (HIBEF), eines internationalen Konsortiums unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungszentrum DESY.
Schenefeld: Nobelpreisträgerin lobt European XFEL als beeindruckend
Die Laser kommen an der European XFEL Experimentierstation HED zum Einsatz, die Einblicke in die Struktur von Materialien und in hyperschnelle natürliche Prozesse von Plasmen ermöglicht. Forschende können mit diesen Erkenntnissen beispielsweise Modelle komplexer physikalischer Prozesse wie der Planetenbildung verbessern.
„European XFEL ist ein sehr beeindruckendes Forschungsinstitut“, sagt Donna Strickland. Und sie ergänzt: „Ich freue mich auf weitere Forschungsergebnisse, die durch die hochintensiven Röntgenpulse ermöglicht werden.“