Uetersen. Nach dem Brand der Scheune sind die Ausstellungen im Museum Langes Tannen nicht mehr für alle zu erreichen. Das ändert sich jetzt.

Das Uetersener Museum Langes Tannen wird barrierefrei. Zumindest barrierefreier. Für Besucherinnen und Besucher, die sich mit der Treppe im Herrenhaus schwer tun, hat sich Museumsleiterin Ute Harms etwas einfallen lassen.

Künftig können die Kunstwerke, die im Obergeschoss des historischen Gebäudes ausgestellt werden, ganz bequem, ohne Treppensteigen, auch im Erdgeschoss bewundert werden. Möglich macht das ein Videorundgang durch den ersten Stock, der auf einem Fernseher zu sehen ist.

Uetersener Museum Langes Tannen soll barrierefreier werden

„Vielen älteren Menschen ist die Treppe zu steil“, sagt Harms. Für Menschen mit Gehbehinderungen ist das alte Haus nicht ausgelegt. Und so will die Museumsleiterin wenigstens im Inneren des Museums für ein wenig mehr Barrierefreiheit sorgen.

Die Außentreppe sei allerdings weiterhin ein Hindernis für Besucher, die nicht gut zu Fuß sind. Immerhin gebe es hier ein Geländer und die wenigen Stufen seien besser zu bewältigen als die alte Treppe im Inneren.

Uetersen: Digitaler Rundgang für mehr Barrierefreiheit

Unterstützung bei dem Vorhaben gab es von Mika Schliemann. Der 16-Jährige hat das Video aufgenommen und geschnitten, welches nun die Werke aus dem Obergeschoss zeigt. „Es gibt einen kleinen Rundgang durch jeden Raum, anschließend werden die Kunstwerke kurz gezeigt“, sagt Ute Harms.

Eine Erklärung zu den Arbeiten gibt es nicht, aber das Video ist mit Musik unterlegt. Die erste Resonanz sei gut gewesen, sagt Harms. Künftig soll der digitale Rundgang von Raum zu Raum Teil aller Ausstellungen sein. Und die werden mindestens 2023 noch ausschließlich im Herrenhaus stattfinden.

Museumsscheune Langes Tannen brannte 2021 ab

Die alte bzw. eigentliche Ausstellungsfläche in der benachbarten Museumsscheune steht seit dem Brand im Oktober 2021 nicht mehr zur Verfügung. Die historische Scheune war einem Brandstifter zum Opfer gefallen. Ein Schock – nicht nur für die Museumsleiterin.

Aber Ute Harms hat sich mit der Situation arrangiert. „Ich weiß, dass alle Ausstellungen in diesem Jahr im Herrenhaus stattfinden werden“, sagt Harms. „Das gibt Planungssicherheit.“ Aktuell wird im Herrenhaus die Ausstellung „Hoch gedruckt und hart gebrannt“ gezeigt.

Uetersener Museum zeigt Malerei, Holzschnitte und Keramik

Zu sehen gibt es Holzschnitte und Malerei von Manuel Knortz sowie Keramik von Cathy Fleckstein. Etwa 80 Werke sind aktuell in Uetersen zu sehen. Knortz widmet sich in seinen Arbeiten bevorzugt Räumen und Landschaften, Inspiration findet er vor allem in seiner nordfriesischen Heimat.

Zeigen ihre Werke im Museum Langes Tannen: Cathy Fleckenstein (l.) und Manuel Knortz mit Museumsleiterin Ute Harms.
Zeigen ihre Werke im Museum Langes Tannen: Cathy Fleckenstein (l.) und Manuel Knortz mit Museumsleiterin Ute Harms. © HA | Thomas Pöhlsen

Cathy Fleckenstein war für Museumsleiterin Ute Harms eine Neuentdeckung – und das, obwohl die gebürtige Französin zu den renommiertesten Keramikerinnen Deutschlands gehört. Sie setzt auf einfache geometrische Grundformen, die Oberflächen vieler ihrer Arbeiten zieren oft filigrane Ritzungen und Streifen.

Die Ausstellung „Hoch gedruckt und hart gebrannt“ im Herrenhaus des Museums Langes Tannen in Uetersen läuft noch bis zum 5. März. Geöffnet ist das Museum mittwochs, sonnabends und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet zwei Euro pro Person.