Tornesch. Mittelständler Schoenrock erhält Order der Superlative: Das Unternehmen stattet die neueste Fregattengeneration aus.
Das ist ein Auftrag der Superlative: millionenschwer und prestigeträchtig. Der norddeutsche Mittelständler Schoenrock Hydraulik Marine Systems aus Tornesch ist nach einem langen Auswahlverfahren als wichtiger Zulieferer für neue Fregatten der Deutschen Marine beauftragt worden.
Mit dem Fregattentyp F126 will die Marine zwischen 2027 und 2030 mit gleich vier neuen Schiffen in See stechen. Damit die Schotten auf den Schiffen auch dicht bleiben, hat die für den Bau beauftragte niederländische Schiffswerft Damen Schelde Naval Shipbuilding die Tornescher Firma engagiert. Das Unternehmen ist Spezialist für Ladeluken und Türen – auch auf Kreuzfahrtschiffen.
Bundeswehr: Firma aus Tornesch ergattert Millionen-Deal der Marine
Der Spezialzulieferer von hydraulisch und elektrisch angetriebenen wasserdichten Schiffstürsystemen aus Tornesch soll nun bei allen vier Schiffen der neuesten Fregattengeneration vertikale Schottschiebetüren, Transportluken und Außenhautpfosten in unterschiedlichen Größen und Ausführungen herstellen. Die Fregatten der Marine gelten als Nachfolger des Typs F125. Schoenrock hatte bereits bei diesem Fregattentyp wasserdichte und schocksichere Lösungen verbaut.
Besondere Herausforderungen stellen nach Unternehmensangaben die technischen Bedingungen der Komponenten dar. Unter anderem brauchen sie auf der Fregatte erneut eine „hohe Schockresistenz“.
Marine: Design und Fertigung von Schoenrock haben überzeugt
„Schoenrock Hydraulik bietet neben Ingenieur-Knowhow auch die richtige Kombination aus Design und Fertigung unter einem Dach und deckt zudem das Gesamtportfolio ab, das wir in diesem Bereich gesucht haben“, sagt Dirk Henneberg von Damen Naval zur Entscheidung für den norddeutschen Schiffszulieferer.
Die Investitionssumme des Auftrags belaufe sich den Angaben nach „auf einen zweistelligen Millionenbetrag“ und werde in vier Paketen jährlich ab 2024 geliefert. Gefertigt werden die Produkte größtenteils in Tornesch, verbaut werden sie dann vorwiegend in Wolgast und Kiel.
Bundeswehr: Investition im „zweistelligen Millionenbereich“
Zudem umfasse der Wirtschaftsdeal „Anschlussoptionen für weitere Pakete“ sowie auch spätere Serviceleistungen. Das alles sind gute Nachrichten für die Firma aus Tornesch. Schoenrock Hydraulik könne durch den Auftrag mittelfristig sowohl sein Ziel der angestrebten deutlichen Umsatzsteigerung sicherstellen als auch eine nicht unerhebliche Teilauslastung seiner Mitarbeiter ausbauen.
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Schoenrocks Geschäftsführer Dr. Volker Behrens hält sogar eine Aufstockung des derzeitigen Personals für möglich. Neben Produkten für den Einbau auf Marineschiffen produziert die Tornescher Firma auch wasserdichte Tür- und Lukensysteme zum Einbau auf Forschungs-, Kreuzfahrt- und RoPax Schiffen für unterschiedliche Werften weltweit.