Kreis Pinneberg. In den vergangenen drei Monaten starben nirgendwo in Schleswig-Holstein mehr Menschen an dem Virus, das kaum noch Thema ist.
Das Thema Corona ist für viele Menschen mittlerweile in den Hintergrund gerückt, wenn nicht sogar abgehakt. Zumal Schleswig-Holstein die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr zum 1. Januar abgeschafft hat, positiv getestete Personen schon seit Ende November nicht mehr in häusliche Isolation müssen. Aktuell gibt es auch wenig Grund zur Besorgnis. Der Kreis Pinneberg meldet nur wenige Neuinfektionen, 79 Fälle waren es vom 13. bis zum 19. Januar. Kein Vergleich also zu den Corona-Spitzenzeiten im Kreis.
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit offenbart allerdings, dass die harten Zeiten noch nicht überwunden sind. Denn der Kreis Pinneberg ist trauriger Spitzenreiter bei der Anzahl der bisher an oder mit Corona Verstorbenen. Von den 281 Menschen, die dem Virus in den vergangenen zwölf Wochen in Schleswig-Holstein erlagen, kommen laut eines Berichts der Universität Kiel 91 aus der Region. Zum Vergleich: Der Kreis Segeberg, zweiter in dieser traurigen Statistik, verzeichnet im selben Zeitraum 42 Todesopfer.
Corona Pinneberg: Neuinfektionen im Kreis am höchsten
Und auch bei der Anzahl der Neuinfektionen stehen die beiden Nachbarkreise Pinneberg (8.911 Neuinfektionen) und Segeberg (9571) an der Spitze der Tabelle – sind aber auch die einwohnerstärksten im Land. Entsprechend hoch ist die Hospitalisierungsrate, also die Anzahl der Menschen, die mit einer Corona-Infektion stationär in den Kliniken in Elmshorn und Pinneberg behandelt werden mussten. Auch hier liegt der Kreis Pinneberg mit 963 Fällen deutlich vor allen anderen Landkreisen. Segeberg, der Landkreis mit dem zweithöchsten Wert, meldet 754 Fälle.
Allerdings, und das ist die erfreuliche Nachricht, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Pinneberg mit einem Wert von 40,5 deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 52,2. Spitzenreiter in dieser Statistik sind die Kreise Steinburg (82,5) und Nordfriesland (78,8).