Quickborn. Für 250.000 Euro soll der vernachlässigte Rathauspark in Quickborn umgestaltet werden. 38 Ideen wurden jetzt diskutiert.
Es sind kreative Ideen, die Quickborn für seine neue Mitte bekommen hat. Die Vorschläge aus der Bevölkerung für die geplante Umgestaltung des Bürgerparks am Rathaus reichen von einem Amphitheater über ein Spielparadies bis hin zu Wasserspielen. Nicht grundlos lautete das Motto „Wir planen unseren neuen Bürgerpark gemeinsam.“ Und so wurden jetzt 38 konkrete Vorschläge diskutiert. 24 Einsendungen kamen sogar mit detaillierten Zeichnungen. Die Chancen für eine zeitgemäße Umgestaltung des vernachlässigten, kaum genutzten Rasenhügels neben dem Rathaus stehen damit wohl nicht schlecht.
Quickborn: Wie kann der Rathauspark attraktiver werden?
Ein öffentlicher Workshop hat unter Anleitung eines Berliner Planungsbüros die Ideen jetzt gebündelt. Deutlich wird dabei: Die Quickborner wünschen sich eine repräsentative Bühne für Veranstaltungen, Konzerte und Feste. Es soll jede Menge Sitzgelegenheiten im Grünen geben. Ein Springbrunnen oder Wasserspiele für Kinder werden gewünscht. Für die kleineren Bewohner sollten ohnehin etliche Spielangebote eingerichtet werden.
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Die Umgestaltung des Rathausparks zu einem echten Bürgerpark ist Teil des Bundesförderprogramms für „zukunftsfähige Innenstädte und Zentren““, bei dem die Stadt Quickborn für ihr Konzept einer „bewegten Stadt“ 980.000 Euro Fördergeld erhalten hat. Insgesamt stehen in dem Drei-Jahres-Programm der Stadt 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Dafür sollen ein City-Manager und ein Sport-Aktivator fest eingestellt werden. Der City-Manager soll sich um den Leerstand der Innenstadtgeschäfte, die Öffnungszeiten und die Gestaltung der Schaufenster kümmern. Der Sportaktivator soll zusammen mit den Sportvereinen und Fitness-Centern sportliche Events in der Innenstadt anbieten.
Für die reine Umgestaltung des Rathausparks stünden dabei etwa 250.000 Euro zur Verfügung, erklärt Kai Giersberg vom Stadtplanungsbüro SWUP aus Berlin, das auch in Quickborn eine Dependance unterhält. Zu Beginn des Workshops, der als Bürgerwerkstatt gedacht war, ließ er die Bürgerpark-Mitgestalter, die detaillierte und liebevolle Vorschläge eingereicht hatten, den Ist-Zustand bewerten. Gute Schulnoten attestierte niemand im Saal dem 2000 Quadratmeter großen Areal zwischen Rathaus und Freibad.
Quickborn: Gestaltung des Rathausparks als „mangelhaft“ bewertet
Einige hielten die jetzige Gestaltung und ziemlich eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit dieses zentralen Platzes mitten in der Stadt ganz in der Nähe von ZOB und AKN-Bahnhof für mangelhaft bis ungenügend. Eine Durchschnittsnote von knapp ausreichend ergab dann schließlich das Votum im Plenum.
Anschließend kreierten die Teilnehmer modellhaft an Arbeitstischen, wie sie sich die Umgestaltung konkret vorstellten. Da ist zum Beispiel die bis ins Detail ausgearbeitete Idee des CDU-Ratsherrn Robert Hüneburg, eine Art Amphitheater neben das Rathaus zu setzen, das auf seinen Rängen bis 500 Menschen Platz böte. Nach dem von ihm initiierten Projekt „Q wie Quickborn“, das Quickborn als einzige Stadt in Schleswig-Holstein in die neue Buchstabiertabelle aufgenommen hat, nennt er es „Amphitriqn. „Auf der Bühne könnten vormittags Yoga-Kurse sein und abends Open-Air-Konzerte stattfinden“, wünscht sich der CDU-Politiker. Auch Theateraufführungen, Kinovorstellungen und Public-Viewing-Veranstaltungen stellt er sich dort vor.
Was sich die Quickborner für den Rathauspark wünschen
Ein anderer Vorschlag würde auf einer Mehrzweckbühne gerne Schachspiele und Tanzkurse unter freiem Himmel möglich machen. Die Geschichtswerkstatt möchte gerne an die 150 Jahre lange Geschichte des industriellen Torfabbaus in Quickborn ganz in der Nähe der Torfstraße erinnern und dort eine historische Torfbahnlore aufstellen.
Wieder jemand anders plädiert für mehr Grün durch Anpflanzen von Bäumen und Hochbeeten, einen Wasserbrunnen und Rundbögen, die Hochzeitspaare nach der Trauung im Rathaus nebenan als repräsentativen Hintergrund für professionelle Fotos ihrer Hochzeitsgesellschaft nutzen könnten.
Zwei Grundschulklassen haben ihre Ideen auf ein paar wenige von allen favorisierte Vorschläge zusammengefasst. Dazu gehören Schaukeln, Rutschen, Klettertürme und Sandkisten zum Spielen. Mit Trinkbrunnen, Eiswagen, Pool, Skaterbahn, Wackelbrücken, Grillplatz, Picknicktisch, Getränkewagen und Wasserspielen möchten die jungen Quickborner zudem gerne ein wahres Spieleparadies verwirklicht sehen. Sogar ein Trampolin würden manche zum Springen und Toben aufstellen.
Quickborn: Politik berät über Umgestaltung des Rathausparks
„Wir sind sehr zufrieden mit der großen Anzahl an kreativen und innovativen Vorschlägen aus der Bevölkerung“, sagt Stadtplanerin Sabine Bönning. Bürgerinnen und Bürger aller Altersklassen hätten sich beteiligt. „Wir wollen diesen und andere Plätze im Stadtzentrum so gestalten und mit Sportgeräten ausstatten, dass die Leute hier die Möglichkeit bekommen, ein Outdoor-Sportprogramm zu absolvieren.“
Auch Quickborns neuer Bürgermeister Thomas Beckmann (FDP) zeigte sich beeindruckt vom Engagement seiner Mitbürger. „Eine so große Beteiligung kann sich ein Bürgermeister nur wünschen“, sagte er. Stadt- und Landschaftsplaner Kai Giersberg und seine Gruppe, die zurzeit ähnliche Projekte in Heiligenhafen an der Ostsee oder die Umgestaltung des Marktplatzes in Heide betreuten, haben nun die Aufgabe, diese Vorschläge in drei konkrete zu realisierende Entwürfe einfließen zu lassen.
Darüber berät und entscheidet dann der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt der Ratsversammlung auf seiner nächsten Sitzung am übernächsten Donnerstag, 8. Dezember, die um 18.30 Uhr in der Mensa der Comenius-Schule, Am Freibad 7 beginnt.