Elmshorn. Großes Engagement: Warum Illustratorin Susanne Berger den mit 3500 Euro dotierten Kulturpreis der Stadt Elmshorn erhält.

Ein wenig wird sich Susanne Berger noch gedulden müssen. Sie steht zwar schon als Gewinnerin des diesjährigen Kulturpreises der Stadt Elmshorn fest. Die offizielle Verleihungsveranstaltung wird aber voraussichtlich erst Anfang 2023 in der Sparkasse Elmshorn erfolgen. Eine Auswahl der Werke der Künstlerin wird bereits in den kommenden Tagen in den Räumen der Weißen Villa an der Schulstraße ausgestellt.

Elmshorn: Städtischer Kulturpreis für Künstlerin Susanne Berger

Die Stadt Elmshorn hat in diesem Jahr zum elften Mal den städtischen Kulturpreis vergeben. Die mit 3.500 Euro dotierte Auszeichnung wird im Zwei-Jahres-Rhythmus für besondere Leistungen auf geisteswissenschaftlichem, künstlerischem Gebiet oder im Bereich der Heimat- und Denkmalpflege vergeben. Die Bürger der Krückaustadt waren aufgerufen, Vorschläge für Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und sonstige Organisationen abzugeben, deren kulturelles Wirken Bezug zu Elmshorn oder der näheren Umgebung hat. Auch Eigenbewerbungen waren möglich.

Die Jury bestand aus Stadtrat Dirk Moritz (Vorsitzender), Anders Petersen (Bildende Kunst), Christel Storm (Literatur), Peter Thomsen (Darstellende Kunst) sowie Jan Berning, Jürgen Brüggemann, Malte Ibs, Thorsten Mann-Raudies und Kristian Smolka für die im Stadtverordneten-Kollegium vertretenen Parteien. Von insgesamt sechs Kandidaten aus den Bereichen Musik, Heimatpflege, Theater und Bildende Kunst fiel die Wahl einstimmig auf die Elmshorner Illustratorin.

Elmshorn: Künstlerin Berger engagiert sich ehrenamtlich

In der Begründung des Komitees heißt es: „Die Vergabe erfolgt an eine Preisträgerin, die leise, unauffällig, aber kontinuierlich mit ihren Arbeiten und ihrem Engagement für die Kunst wirkt. So hat Susanne Berger mit ihrer künstlerischen Arbeit unzählige Menschen erreicht. Mit großem Einfühlungsvermögen, aber mit hohem Anspruch unterrichtet sie seit Jahren Kinder an der Malschule der Dittchenbühne und führt sie auf kreative Weise an das Zeichnen und Malen heran.“

Die Kulturpreisträgerin 2022, Susanne Berger (Mitte), umrahmt von der Jury in der Weißen Villa in Elmshorn.
Die Kulturpreisträgerin 2022, Susanne Berger (Mitte), umrahmt von der Jury in der Weißen Villa in Elmshorn. © Torben Hinz / Stadt Elmshorn | Torben Hinz / Stadt Elmshorn

Zudem sei die Illustratorin im Rahmen von Betreuungsangeboten oder Projektwochen an Elmshorner Schulen im Einsatz. Viele künstlerische Leistungen von ihr wurden auch während ehrenamtlicher Arbeit erbracht. Die Jury hob insbesondere das Engagement für das Projekt Bezalel-Kunstwerkstatt an der Raboisenschule hervor.

Susanne Berger leitet dort mit dem Heilpädagogen Thomas Kindermann seit 2017 die Werkstatt, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer geistigen Beeinträchtigung offen steht. Durch viele Ausstellungen und Präsentationen hat die Kunstwerkstatt große öffentliche Anerkennung erfahren und in diesem Jahr den dritten Platz des „Kulturpreises der Vielfalt – Special Art“ von der Stiftung Landdrostei und der Sparkasse Südholstein belegt.

Bilder sind geprägt von der fantasievollen Liebe zum Detail

Die Kulturpreisträgerin sei „eine talentierte Illustratorin, ihre Bilder sind geprägt von der Liebe zum Detail, von der Lust am Fantasievollen und einer reichen Bildsprache. Dabei scheut sie nicht den Formatwechsel“, erklärt die Jury.

Ihre Werke reichten von kleinen Bleistiftzeichnungen bis hin zur Wandgestaltung und zu großen plakativen Live-Zeichnungen auf Messen. Sie stelle sich allen damit verbundenen Herausforderungen. Auch an Buchprojekten wirkte und wirkt Berger mit. Im Jahr 2000 gewann sie etwa für „Das Flügelpferd“ die Auszeichnung als schönstes Buch Deutschlands von der Stiftung Buchkunst Frankfurt aus dem Schroedel Verlag vergeben wurde. Sie ist auch international tätig, etwa bei der Kinderbuchmesse in Bologna (Italien).

Elmshorn: Einige Buchprojekte haben auch einen Bezug zur Stadt

In Elmshorn fanden die drei Sachbilderbücher „Fina und Freddy entdecken Elmshorn“ – erstellt in Zusammenarbeit mit Bengta Reich – große Beachtung. In ihrer Heimat stellte sie ihr zeichnerisches Werk im Kunstverein aus und ist Mitglied des BBK Schleswig Holstein. (Bundesverband Bildender Künstler).

Unter Bergers Mitwirkung entstand zudem mit einer DaZ-Klasse der Elsa-Brändström-Schule (Deutsch als Zweitsprache) ein Buchprojekt über die Stadt Elmshorn in Deutsch und Arabisch. Dieses Projekt wurde mit dem Professor-Miethke-Förderpreis der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.

„Das künstlerische Wirken von Frau Berger geht über die Stadtgrenzen Elmshorns hinaus, so dass sie nach Auffassung der Jury eine würdige Trägerin des Kulturpreises 2022 der Stadt Elmshorn ist“, heißt es abschließend in der Begründung.