Kreis Pinneberg. 2021 hat es im Kreis Pinneberg erneut fast nur ein Thema gegeben: die Corona-Pandemie. Was von Januar bis Dezember geschah.
Corona hat 2021 auch den Kreis Pinneberg im Würgegriff – im Sommer weniger, im Frühjahr, Herbst und Winter mehr. Das Jahr beginnt, wie es aufhört – mit Inzidenzen teilweise jenseits der 200.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Am 4. Januar eröffnet die neue Landrätin Elfi Heesch als eine ihrer ersten Amtshandlungen das Impfzenrum in Prisdorf, das in einem ehemaligen Aldi untergebracht ist. Das ärztliche Personal stellt die kassenärztliche Vereinigung, das DRK die medizinischen Unterstützungskräfte, Soldaten sitzen am Empfang. Irmgard Sieber und Barbara Fuhlbrügge sind die ersten Impflinge.
Am 22. Januar ist es dann soweit. Erstmals liegt die Wocheninzidenz über dem Schwellenwert von 200 Neuinfektionen. Verschärfungen gibt es zunächst keine, der Kreis befindet sich wie das ganze Land ohnehin im Lockdown. Geschäfte, Schulen, Kitas – alles ist zu. Am 27. Januar wird bekannt, dass sich die Eröffnung des zweiten Impfzentrums in Elmshorn auf unbestimmte Zeit verzögert. Die Räumlichkeiten sind zwar fertig, es fehlt jedoch der Impfstoff.
Impfzentrum Elmshorn eröffnet am 1. März
Am 1. März ist es dann soweit. Elfi Heesch darf auch das zweite Impfzenrum des Kreises eröffnen. Am ersten Tag werden dort mehr als 100 Personen geimpft. Die Zahl der Impflinien wird in beiden Einrichtungen hochgefahren, die zentrale Terminvergabe über eine Homepage des Landes wird jedoch zum Glücksspiel und zur Geduldsprobe.
Am 1. März wird der Lockdown etwas gelockert. Friseure, Nagelstudios, Blumenhändler und Gartencenter dürfen nach 75 Tagen wieder öffnen. Kurze Zeit später kommen weitere Geschäfte dazu. Doch Ende März kommt im Einzelhandel die Rolle rückwärts. Weil der Kreis Pinneberg Inzidenzen jenseits der 50 aufweist, wird auf Click & Meet, also Shopping mit vorheriger Terminvereinbarung, umgestellt.
Anfang April steigen die Hausärzte im Kreis in die Impfungen ein. Ende des Monats kommt es dann knüppeldick. Zwar werden in beiden Impfzentren mehr als 1000 Menschen pro Tag mit dem rettenden Pieks versorgt, aber die Inzidenz bewegt sich dennoch mehrere Tage über dem neu festgelegten, landesweiten Grenzwert von 100. Die Folge: Ab dem 28. April gilt zwischen 22 und 5 Uhr morgens im Kreis eine Ausgangssperre. Die Außengastronomie schließt, ebenso wie die Schulen. Nur für die Klassen 1 bis 6 und die Kitas wird eine Notbetreuung für berechtigte Eltern angeboten. Am 7. Mai löst die Kreisverwaltung die Notbremse wieder auf.
Was 2021 im Kreis Pinneberg noch geschehen ist
In der Folge sind die Inzidenzen rückläufig. Mitte Juni gibt es weitere Lockerungen, jetzt dürfen auch die Kinos wieder öffnen. Auch erste Kulturveranstaltungen finden in der Folge wieder statt. Die Inzidenz liegt beispielsweise am 2. Juli bei 4,7. Kreisweit wird eine Neuinfektion verzeichnet. Einen Monat später infiziert sich wieder eine zweistellige Zahl an Bürgern pro Tag, die Inzidenz liegt über 50. Gleichzeitig lässt der Andrang in den beiden Impfzentren spürbar nach. Impflinien werden geschlossen, die Kapazitäten ausgedünnt, tageweise Schließungen angeordnet. Am 26. September ist Schluss. Beide Impfzentren machen dicht. Bilanz: 210.000 Impfungen sind erfolgt. Es handelt sich um 100.000 Erst- sowie 110.000 Zweit- und Drittimpfungen. Es werden 128.000 Dosen Moderna (mehr als 60 Prozent aller Impfungen), 58.000 Dosen Biontech (27 Prozent), 5000 Dosen Johnson & Johnson (zwei Prozent) und etwa 19.000 Dosen Astra Zeneca (etwa neun Prozent) verimpft.
Seit Oktober verschärft sich die Lage wieder
Ab Oktober kennt die Inzidenz nur eine Richtung: aufwärts. Am 22. November liegt sie wieder jenseits der 200 und verharrt bis Jahresende auf einem hohen Wert. Inzwischen hat ein Ansturm auf Impftermine eingesetzt, weil die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt und Booster-Impfungen empfohlen werden. Vor dem Impfzentrum Elmshorn, das tageweise von mobilen Impfteams des Landes bespielt wird, bilden sich riesige Schlangen. Impfwillige werden weggeschickt, die Polizei muss eingreifen.
Am 22. November stellt auch der Handel im Kreis auf 2G um. Ungeimpfte müssen draußen bleiben, das gilt auch für das Eisvergnügen in Elmshorn, den dortigen Lichtermarkt und das Pinneberger Weihnachtsdorf. Anfang Dezember macht das Impfzentrum Elmshorn endgültig dicht, dafür wird Prisdorf reaktiviert und erneut mit Hilfe der Bundeswehr betrieben. Am 10. Dezember kommt eine weitere Impfstelle in Quickborn dazu, betrieben von den Johannitern.