Halstenbek. Der Eigentümer eines Teils des Weges will die Nutzung nicht länger akzeptieren. Gegen die mögliche Schließung regt sich Protest.

Es ist ein idyllischer Weg, der fernab von Straßen von Halstenbek an Feldern und Wiesen vorbei nach Schenefeld führt. Die Verbindung, die am Olenmoorweg beginnt und am Regenrückhaltebecken Friedrichshulde vorbei zum Schenefelder Mühlendamm führt, hat nur einen Schönheitsfehler.

Es ist „nur gefühlt ein öffentlicher Weg“, beschreibt Halstenbeks Bürgermeister Claudius von Rüden das Dilemma. Denn der Beginn des Weges in Halstenbek liegt auf privatem Grund. Und der Eigentümer will die Nutzung nicht länger akzeptieren. Gegen die mögliche Schließung regt sich Protest.

Protest: Am Wegesrand hingen Zettel, auf denen zum Protest aufgerufen wurde

„Dieser Weg soll geschlossen werden. Wenn Sie sich für diesen Durchgang einsetzen wollen, schreiben Sie an den Bürgermeister von Halstenbek“, hieß es auf einem Zettel, der am Wegesrand an einem Baum angebracht war. Ursula und Rolf Behrmann, die die Verbindung von Halstenbek nach Schenefeld täglich nutzen, wurden auf diesen Zettel aufmerksam. Mittlerweile ist er wieder verschwunden.

„Hier gehen viele Leute spazieren“, sagen die Behrmanns, die jeden Nachmittag dort ihre Runde drehen. Sie schätzen, dass 200 Leute pro Tag die Verbindung nutzen, darunter viele Radfahrer sowie Schüler. „Es wäre total schade, wenn das bald nicht mehr der Fall sein würde.“

Halstenbeks Bürgermeister hat Verständnis – für beide Seiten

Das findet auch Bürgermeister von Rüden. Er kann verstehen, dass die Nutzer die Verbindung behalten wollen. Er habe jedoch auch Verständnis für den Eigentümer, der häufige illegale Müllablagerungen beklage. „Die Rechtslage ist klar, es handelt sich um Privateigentum.“

Die Gemeinde habe ein Wegerecht, weil der Weg zur Durchfahrt zu einem Regenrückhaltebecken benötigt werde. Ein Wegerecht für die Öffentlichkeit gebe es nicht. „Der Weg hat eine lange Historie, eine endgültige Schließung würden wir rechtlich prüfen lassen“, kündigt von Rüden an. Noch aber stehe man in Verhandlungen mit dem Eigentümer und hoffe auf eine Lösung.

Zu viel Müll - und außerdem werden immer wieder Pflanzen gestohlen

Beim Eigentümer handelt es sich um Günter Steffen, dem früheren Vorsitzenden des Bauausschusses. Er gibt an, dass es neben auch immer wieder zu Pflanzendiebstählen komme – und das gerade in der Weihnachtszeit. Daher werde er irgendwann im Oktober das Gatter schließen, kündigt Steffen an. Noch lasse sich dies aber abwenden. „Der Bürgermeister hatte angefragt, ob er das Grundstück kaufen kann.“ Er selbst sei zu einem Verkauf der 0,5 Hektar großen Fläche auch bereit, jedoch nur dann, wenn ihm ein gleichwertiges Areal angeboten wird. „Ich brauche das zum Bewirtschaften.“