Pinneberg. Am Freitagvormittag ging ein heftiges Unwetter über Pinneberg nieder, die Feuerwehr erklärte den Ausnahmezustand.
Die Zahl der Unwettereinsätze in Pinneberg und im Umland der Stadt hat sich weiter erhöht. Allein in Pinneberg geht die Zahl der Einsätze auf die 100 zu, aus dem Umland kommen weitere Tätigkeiten der Feuerwehren dazu. Insgesamt lag die Einsatzzahl am Vormittag bei mehr als 150. Weitere Nachbarwehren helfen in Pinneberg aus, auch das THW ist inzwischen eingesetzt, um die Folgen des Starkregens abzumildern.
Unwetter in Pinneberg: Notstromaggreagte der Klinik müssen geschützt werden
„Wir haben um 10.15 Uhr den Ausnahmezustand erklärt und alle verfügbaren Kräfte in die beiden Gerätehäuser gerufen“, erklärt Alexander Supthut, Sprecher der Pinneberger Feuerwehr. Die Koordination der Einsatzkräfte sei von diesem Zeitpunkt an direkt von der Wache und nicht wie sonst von der Leitstelle in Elmshorn erfolgt.
Aufgrund der Vielzahl der Einsätze halfen benachbarte Wehren aus Rellingen, Appen, Kummerfeld und Prisdorf in Pinneberg aus. Das THW ist inzwischen am Fahltskamp eingetroffen, wo das Wasser in den Keller des Krankenhauses drückt. Dort stehen die Notstromaggregate der Klinik, die unbedingt geschützt werden müssen.
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Unwetter in Pinneberg: keller stehen bis zu 40 Zentimeter unter Wasser
Der erste Einsatz sei um 10.01 Uhr aufgelaufen, bis 11.30 Uhr habe sich die Zahl der Einsätze allein in Pinneberg auf 30 erhöht. Gegen 13 Uhr geht man von dreistelligen Einsatzzahlen alleine in Pinneberg aus. „Wir arbeiten das nach und nach ab“, so Supthut. Der Schwerpunkt habe zunächst im Norden der Stadt gelegen und sich dann in Richtung Innenstadt verlagert.
Alle Einsätze betreffen übergelaufene Keller, teilweise würden diese bis zu 40 Zentimeter unter Wasser stehen, sowie unter Wasser stehende Straßen. Die Wassermassen waren so groß, dass Siele und Gullys regelrecht überliefen. Auch Tiefgaragen sind betroffen und müssen ausgepumpt werden.
Unwetter in Pinneberg: Fahrstreifen auf der A23 musste gesperrt werden
Auch die A 23 war im Bereich der Banswiesen betroffen. Zwischen Pinneberg-Mitte und Pinneberg-Nord musste in Richtung Heide der rechte Fahrstreifen gesperrt werden, weil er aufgrund der Wassermassen nicht mehr befahrbar war. Dort war inzwischen die Autobahnmeisterei im Einsatz, die das Wasser abpumpte. Die Polizei war in Rellingen, Kummerfeld, Borstel-Hohenraden und Pinneberg elf Mal aufgrund des Starkregens im Einsatz, um unbefahrbar gewordene Straßen abzusperren.