Hamburg. An fünf von 15 offiziellen Badestellen in Hamburg ist das Schwimmen zur Zeit verboten. Niedriger Wasserstand erschwert Paddeln.
Zwar entwickeln sich bei hohen Temperaturen Blaualgen und Zerkarien in den Gewässern sehr gut, dennoch hat sich die Belastung in den Hamburger Badeseen und Flüssen durch Blaualgen und Zerkarien laut Umweltbehörde beruhigt. Derzeit sind von den 15 offiziellen Badestellen an 13 Gewässern fünf gesperrt.
Vorsichtig sollten Badende immer sein, solange die Temperaturen so hoch sind wie in den vergangenen Tagen. Dann können sich immer wieder Blaualgen bilden. Sie können kurzfristig auftreten und durch wechselnde Windrichtungen immer wieder in verschiedenen Bereichen zusammengetrieben werden. „Bei den zurzeit vorherrschenden Temperaturen können in allen Gewässern potenziell Blaualgen auftreten.
Hitze und Trockenheit: Alster von Blaualgen befallen
Aktuelle Meldungen liegen uns für die Alster vor – von der Schaartorschleuse bis in die Außenalster – sowie für die Kanäle der Unteren Bille“, sagt Renate Pinzke, Sprecherin der Umweltbehörde. Auch für den Laien lassen sich Blaualgen ganz gut erkennen: Sie zeigen sich meist als grüne oder blaugrüne Schlieren. Diese Gewässer sollten gemieden werden, da bestimmte Arten von Blaualgen Gifte produzieren, die für Menschen und Tieren gesundheitsschädigend sein können.
Bei den offiziellen Badegewässern war der Öjendorfer See aufgrund von massenhaften Blaualgenentwicklungen seit Ende Juli beziehungsweise Anfang August gesperrt – wie jedes Jahr eigentlich. Die Cyanochlorophyll-Konzentrationen sind dort derzeit allerdings rückläufig. Aber noch ist das Baden an den Badestellen Nord und Süd am Öjendorfer See wegen Blaualgen verboten.
Hitze und Trockenheit: Gute Bedingungen für Zerkarien
Auch Zerkarien können sich bei den sommerlichen Temperaturen gut entwickeln. Laut der Homepage der Umweltbehörde (unter hamburg.de/badegewaesser) ist an folgenden Gewässern das Aufkommen von Zerkarien momentan möglich: im Hohendeicher See, im Naturbad Kiwittsmoor und im Öjendorfer See. „Die Lage beim Kiwittsmoor hat sich im Vergleich von vor ein paar Wochen beruhigt, was nicht heißt, dass es keine Zerkarien mehr dort gibt. Aber wir untersuchen die Gewässer nicht nach Zerkarien“, so Renate Pinzke.
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Wer das gute Wetter zum Paddeln nutzen möchte, sollte beachten, dass der Wasserstand aufgrund der Trockenheit teilweise extrem niedrig ist. So liegt der Pegel etwa ab Bäckerbrücke die Alster flussaufwärts unter 30 Zentimetern, sodass das Befahren mit Kanus nur eingeschränkt möglich sein könnte. Renate Pinzke: „In Bereichen der aufgestauten Gewässersysteme wie der Alster bis zur Fuhlsbüttler Schleuse, Obere Bille, Gose und Dove Elbe, Untere Bille und für die Wilhelmsburger Gewässer gibt es derzeit nach unserer Kenntnis keine Einschränkungen.“ Auf der Wümme im Landkreis Rotenburg darf momentan aufgrund der niedrigen Wasserstände nicht gepaddelt werden.