Kreis Pinneberg. Baumärkte der Region verzeichnen bereits jetzt eine hohe Nachfrage. Doch es sind nur noch begrenzte Mengen an Briketts verfügbar.

Heizen ist dieser Tage häufig Thema, egal ob es um Gas, Öl, Holz oder auch Braunkohlebriketts geht. Auslöser ist die Energiekrise wegen des Ukraine-Krieges. Einige Ofenbesitzer möchten im Winter mit Briketts heizen und sich dafür schon im Sommer eindecken.

Energiepreise und Nachfrage nach Kohlebriketts steigen

In den Lüchau Baumärkten gibt es allerdings zurzeit keine Braunkohlebriketts, berichtet Frank Göttsch aus der Leitung der Baumärkte. Er sagt aber auch: „Wir haben gar nicht gemerkt, dass die Nachfrage gestiegen ist.“ Denn der Handel mit Braunkohlebriketts sei nur ein Randgeschäft. Als es noch Briketts gab, sei nur eine Palette in zwei bis sechs Wochen verkauft worden.

Lüchau würde seine Ware von Eurobaustoff, ein Zusammenschluss aus Baustoffhändlern, bekommen. Dort gebe es schon etwa seit dem Jahreswechsel keine Braunkohlebriketts mehr. Ursache sei, dass das Energieunternehmen RWE die Kohle vermarkte und derzeit fast nur an Kraftwerke gebe. Vorher seien ungefähr vier Prozent der Kohle von Privathaushalten verbraucht worden. Momentan sei es theoretisch möglich, in sehr großen Mengen Kohle zu erwerben, solche Massen seien für Lüchau aber schwer zu verkaufen.

Frank Gottsche sagt aber auch: „Die meisten Leute, die ihren Wohnraum beheizen, machen das mit Holz, zumindest hier in der Gegend.“ Holz habe Lüchau derzeit im Sortiment, die Situation sei allerdings angespannt. Es zu erwerben, sei teuer.

Energie: Schon jetzt auf die Heizperiode im Winter vorbereiten

Bei Hagebau ist die Situation anders. „Unsere Kunden fragen Briketts in diesem Jahr früher als sonst und in großen Mengen nach“, sagt Ullrich Mansfeld von der Hagebau Unternehmenskommunikation. Normalerweise würden Briketts während der Heizperiode geordert, also von September bis Februar. „Natürlich freuen wir uns über eine hohe Nachfrage. Aber es überwiegt die Sorge, dass die Nachfrage in diesem Jahr einfach höher ist als das Angebot“. An manchen Standorten seien noch Lagerbestände verfügbar, ansonsten betrage die Wartezeit bis zu zwei Monate. Die Preise seien deutlich gestiegen. Zudem gäben die Lieferanten Preissteigerungen bei Rohstoffen, Personal, Logistik und Energie an Hagebau weiter.

Die Verfügbarkeit sei auch durch Ausfuhrstopps für Brennstoffe aus manchen Ländern sowie durch Sanktionen weiter gesunken. Hagebau beziehe Briketts aus Deutschland, Polen und anderen osteuropäischen Staaten. Briketts seien ein saisonales Produkt aus natürlich vorkommenden Rohstoffen. Daher könne die Liefermenge nicht einfach erhöht werden.

Es seien in diesem Jahr nur noch begrenzte Mengen an Briketts verfügbar, so das Unternehmen. Hagebau empfehle daher allen Kunden, die zum Heizen auf Briketts angewiesen sind, sich so schnell wie möglich zu bevorraten.