Kreis Pinneberg. Das Land will im Jahr 2022 rund 13 Millionen Euro in die Modernisierung stecken. Diese Strecken werden erneuert.
Das Straßensanierungsprogramm der Landesregierung wird in diesem Jahr auch im Kreis Pinneberg fortgesetzt. So lässt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) 22 landesweit marode Straßen und Radwege sanieren, vier wichtige Achsen davon auf dem Kreisgebiet. Insgesamt werden in ganz Schleswig-Holstein rund 90 Millionen Euro in 140 Kilometer Landes-, Bundes- und Kreisstraßen investiert, kündigte Verkehrsminister Bernd Buchholz am Donnerstag bei einer Videokonferenz an. Im Kreis Pinneberg sollen die vier Verbindungsstraßen für insgesamt rund 13 Millionen Euro erneuert werden.
Kreis Pinneberg: Diese maroden Straßen werden saniert
Landesweit werden nicht nur 140 Straßen erneuert, bei der Gelegenheit kommen auch 76 Kilometer Radwege vollständig modernisiert dazu. Zusammen mit den Kreisen und Kommunen würden insgesamt sogar 156 Radwege saniert und zwölf Kilometer Radwege neu geschaffen. „Wir müssen das tun. Der Frost ist vorbei, die Bagger können wieder fahren“, sagte Minister Buchholz. „Der Sanierungsstau aus den vergangenen Jahrzehnten ist erheblich.“ Immer noch seien 965 Kilometer des 3545 Kilometer großen Straßennetzes „in einem schlechten Zustand“, sagte er. Bis Anfang der 2030er-Jahre solle das komplette Straßennetz wieder in einem guten Zustand sein. „Wir dürfen nicht auf die Bremse treten, sondern sollten das Sanierungsprogramm jedes Jahr fortsetzen. Sonst wird es teurer.“
Nicht nur die Auto- und Radfahrer hätten Anspruch auf gute Fahrbahnen. Auch die Feuerwehrfahrzeuge und Krankenwagen brauchten gute Straßen, um Brand- und Notfälle schnell erreichen zu können. „Straßen sind das Rückgrat unserer Mobilität gerade im ländlichen Raum.“ Nur so kämen dort viele Bürger und Bürgerinnen zur Arbeit, Schule, zum Arzt oder zum Einkaufen.
Baustellen im Kreis Pinneberg: Ministr appelliert an Autofahrer
In Richtung Westküste, wo gerade neue Energieprojekte wie das Wasserstoffterminal in Brunsbüttel für die Klimawende geplant werden, seien gute Verkehrsanbindungen wiederum dringend notwendig, um die Wirtschaft des Landes voranzubringen. Das gelte natürlich auch für den Kreis Pinneberg, wo das Landesstraßennetz bereits durch zahlreiche Sanierungen in den vergangenen Jahren in einem vergleichsweise guten Zustand sei.
Zugleich appellierte Minister Buchholz an die Autofahrer, Verständnis, Geduld und Rücksicht an den Baustellen zu zeigen. „Ich weiß, wie nervig Baustellen sein können. Aber bitte halten Sie Abstand und fahren Sie vorsichtig an den Baustellen vorbei, damit die Bauarbeiter dort sicher arbeiten können.“
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Allerdings sei mit diesem Sanierungsprogramm auch das bestmögliche erreicht. „Wir sind da am Limit, was die Baustellenregelungen angeht.“ Zudem sei noch unklar, ob die derzeitigen Lieferengpässe von Baumaterialien das eine oder andere Projekt verzögern könnten, sagte Buchholz. „Bis jetzt sind wir aber mit den Ausschreibungen gut davor.“ Das sind die Maßnahmen im Kreis im Einzelnen:
Landesstraße 104:
In Schenefeld wird die Landesstraße 104 von der Hamburger Landesgrenze bis Waterhorn an der Autobahn 23 saniert. Hier wird die Fahrbahndecke auf einer Länge von 2,7 Kilometern erneuert. Dieser Arbeiten haben bereits im vergangenen Jahr begonnen und sollen im Juni dieses Jahres nach Angaben des LBV abgeschlossen sein. Das Land investiert dort 2,2 Millionen Euro.
Landesstraße 111:
Die wichtige Verbindungsstraße zwischen Hemdingen und Heede, die Quickborn mit Barmstedt verbindet, ist ebenfalls seit dem vorigen Jahr eine Megabaustelle. Hier wird zurzeit der Kreuzungsbereich Steindamm/Barmstedter Straße erneuert, weshalb der gesamte Durchgangsverkehr in Richtung Bilsen und Ellerhoop einspurig mit einer Ampels an der Baustelle vorbeigeführt wird. Die Sanierung der L111 soll im Juni abgeschlossen sein. Das Land investiert rund fünf Millionen Euro in diesen 6,7 Kilometer langen Streckenabschnitts.
Landesstraße 112:
Die Landesstraße 112 wird von April an zwischen Brande-Hörnerkirchen (Steinstraße) und Westerhorn (Bahnhofstraße) sowie vom Bahnhof Dauenhof in Westerhorn bis zur A23 in Hohenfelde saniert. Diese Arbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Das Land investiert sechs Millionen Euro.
Landesstraße 234:
In Ellerau wird das dritte und letzte Teilstück der Gesamtsanierung der L234 fertig. Vor zwei Jahren war die Alvesloher Straße bereits von Alveslohe bis zur Ortseinfahrt nach Ellerau saniert worden. Im vorigen Jahr folgte der Bereich des Berliner Damms vom Bahnübergang bis zum Rathaus, im Herbst bis zur Stettiner Straße. „Das ganze Dorf freut sich, dass die marode Straße saniert wird“, sagt Bürgermeister Ralf Martens. „Das ist überfällig. Es wird keine Alternativen für Verkehrsbehinderungen geben.“