Elmshorn. Der Elmshorner Haferflocken- und Müslihersteller erreicht selbst gestecktes Klima-Ziel vier Jahre vor der Zeit.

Der Elmshorner Haferflocken- und Müslihersteller Peter Kölln ist an seinem Hauptsitz seit diesem Jahr klimaneutral. „Wir sind sehr stolz, dass wir dieses Ziel deutlich früher als erwartet erreichen konnten“, sagt Geschäftsführer Christian von Boetticher. Kölln hatte die Klimaneutralität ursprünglich für 2025 ins Auge gefasst. „Dank verschiedener Maßnahmen und einer umfangreichen Nachhaltigkeitsstrategie haben wir es bereits in diesem Jahr geschafft, unsere Abläufe umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten“, erklärt von Boetticher.

Kölln Flocken: Nachhaltigkeit und Verantwortung

Damit ein Betrieb als klimaneutral gilt, müssen Emissionen vermieden, reduziert und kompensiert werden. Bereits seit 2010 wird bei dem Traditionsunternehmen am Nachhaltigkeitsgedanken gearbeitet. Ursprünglich durch ein interdisziplinäres Team aus der Belegschaft angeschoben, wurde Nachhaltigkeit und Verantwortung zu den erklärten Zielen des Unternehmens.

Seit 2018 koordiniert auch ein firmeninterner Projektmanager relevante Entscheidungen und schiebt neue Prozesse an. Mit der Umstellung auf Ökostrom seit 2014 etwa spart Kölln jährlich etwa 4000 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein, weitere Energiesparmaßnahmen sind in der ständigen Entwicklung.

Doch trotz umfangreicher Investitionen in die Gebäude- und Anlagetechnik - ganz emissionsfrei kann der Haferflocken- und Müslihersteller nicht produzieren. So hat sich das Unternehmen entschieden, die sogenannten unvermeidbaren Emissionen zukünftig durch die Unterstützung international anerkannter Klimaschutzprojekte auszugleichen.

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Kölln plant 30.000 Bäume zu pflanzen

Eine dieser Initiativen engagiert sich für Waldschutz direkt in Schleswig-Holstein. In Kooperation mit dem Vertragslandwirt Gut Panker im Kreis Plön plant das Unternehmen, in den kommenden fünf Jahren 30.000 Bäume zu pflanzen. Die ersten 6000 wurden bereits im Dezember vergangenen Jahres eingesetzt. Pro Jahr sollen sie etwa zehn bis zwölf Tonnen Kohlenstoffdioxid binden. Damit setze Peter Kölln ein Zeichen in der Region, erklärt von Boetticher.

„Das war uns als alteingesessenes Familienunternehmen aus Schleswig-Holstein wichtig. Denn die Familie Kölln war sich schon immer ihrer Verantwortung für die Region bewusst. Und so soll es auch weitergeführt werden. Zum anderen aber möchten wir als lebensmittelverarbeitender Betrieb auch eine Verbindung zum Bereich Ernährung und Lebensmittelproduktion schaffen“, sagt der frühere schleswig-holsteinische Umwelt- und Landwirtschaftsminister.

Lebensgrundlage für bedürftige Menschen

Daneben wird über eine Partnerschaft mit ClimatePartner der Amazonas-Waldschutz unterstützt: In Peru wird der Wald vor der industriellen Abholzung bewahrt, verbunden mit nachhaltigem Anbau von Paranüssen. Südamerikanische Familien erhalten Landrechte an Grundstücken und damit langfristige Einkommensquellen.

Dank der Vergabe von Mikrokrediten können sich die Familien eine sichere Lebensgrundlage schaffen, das illegale Abholzen verliert seinen Anreiz. Diese Idee, „bedürftigen Menschen eine sichere Lebensgrundlage zu ermöglichen und dadurch auch noch den Regenwald zu schützen, fanden wir überzeugend und freuen uns, dass wir Teil dieses großartigen Ansatzes sein dürfen“, sagt von Boetticher.