Kreis Pinneberg. Die neuen Betreiber des Haidehofs in Wedel bieten nun regionale Produkte im Abo an. Weitere Anbieter beliefern den Kreis. Eine Auswahl der Höfe.
Jeden Dienstag Morgen geht Alba Pesteana, Marktgärtnerin des Haidehofs, auf das 3000 Quadratmeter große Feld und entscheidet, was von den Feldern frisch geerntet werden kann und in die Biokisten wandert. Auf dem ehemaligen Pferdegestüt wird seit kurzem nach Biorichtlinien Gemüse angebaut. Die neuen Inhaber des Haidehofes setzen voll auf den Trend, sich gesund und umweltfreundlicher zu ernähren – eben mit Produkten aus der Region. Neu im Angebot sind die Biokisten, die auch andere Anbieter im Kreis Pinneberg bereits vertreiben. Hier ein Überblick über die verschiedenen Angebote.
Haidehof in Wedel
Das Haidehof-Team startet erst einmal mit einem überschaubaren Angebot. Es gibt eine kleine und eine große Kiste. Die kleinere Variante kostet 15 Euro und enthält sechs verschiedene Gemüsesorten, die das Team vom Haidehof für den Kunden je nach Erntezeit aussucht. Große Kisten sind für 25 Euro erhältlich und umfassen zehn verschiedene Sorten. Eine Mischung aus Kräutern, Salaten sowie Wurzel-, Frucht- und Blattgemüse sind darin beispielsweise zu finden. Auf genmanipulierte Sojasprossen, in Plastik eingewickelte Gurken sowie mit Chemie- und Pestiziden behandeltes Gemüse wird verzichtet. „Was geerntet wird, hängt ganz von Saison und Wetter ab“, erklärt Corinna Hellmann, die als Geschäftsführerin der Betriebsgesellschaft auf dem Hof tätig ist. Mal sind es Tomaten und Rüben, ein anderes Mal Kürbisse und Kohlrabi.
„Leider haben wir bisher noch einen zu kleinen Kundenstamm, um in Wedel und den umliegenden Dörfern Kisten auszuliefern. Das würde sich einfach noch nicht lohnen“, sagt Hellmann. Daher werden die Gemüsekisten auf dem Ökohof von 13 bis 19 Uhr verkauft. Kunden können sie aber auch in der Fleischerei Höpermann, Kronskamp 26, jeweils dienstags von 17 bis 18 Uhr abholen. Das Gemüseabo läuft von Mai bis Oktober. Wer das Konzept testen möchte, kann ein Probeabo für vier Wochen anfragen.
Hellmann zeigt sich zuversichtlich: „Ab Spätsommer diesen Jahres kommen Hühner auf unseren Hof und wir können Eier in das Sortiment der Kisten mit aufnehmen. Außerdem planen wir den Verkauf von Obst und gegebenenfalls Rindfleisch ab nächstem Jahr.“ Zudem ist ein Lieferservice für den Bereich Elbvororte samt Wedel geplant.
Jeden Sonnabend öffnet der neue Farm-Shop des Haidehofs von 9 bis 16 Uhr für Kunden, die lieber selbst aus dem Sortiment ihr Gemüse aussuchen und mit nach Hause nehmen.
Biokiste ab 15 Euro, saisonales Gemüse, einmal wöchentlich, Lieferservice in Planung, Probeabo möglich, Kontakt: www.gut-haidehof.de, 04103/900 28 90
Schümannhof in Brande-Hörnerkirchen
Im Unterschied zum Haidehof hat das Team vom Schümannhof in Brande-Hörnerkirchen die gelieferten Biokisten schon vor 20 Jahren für sich entdeckt. Seit 35 Jahren werden dort Produkte biologisch angebaut. Für Kunden gibt es Themenkisten – und zwar in drei Größen: klein für zehn Euro, mittel für 14 Euro, groß für 17 Euro. Es gibt eine große Auswahl an Rohkost, Kochgemüse, portionierte Kisten für Mütter mit Kindern, Obstkisten und Käsespezialitäten. Auch Wunschkisten und Dauerbestellungen sind möglich.
Im Hofladen, Kreuzweg 1, können von Dienstag bis Freitag Eier, Gemüse und Obst, Wurst und Fleischwaren, Brot, Brötchen und Kuchen, sowie ein umfangreiches Naturkostsortiment erworben werden.
Themenkisten ab 10 Euro, Gemüse, Obst, Käse, Lieferungen im Kreis Pinneberg, Kontakt: www.schueannhof.de, 04127/ 18 98
Hof Dannwisch in Horst
Das Konzept der Gemüse- beziehungsweise Obstkisten liegt voll im Trend. Außer dem Haidehof bieten auch zahlreiche andere Höfe im Umland ihre Produkte direkt vom Hof zum Verkauf an. Einer dieser ist Hof Dannwisch in Horst, auf dem seit 1957 biologisch-dynamische Landwirtschaft nach Demeter-Richtlinie betrieben wird.
Das Angebot reicht von Obst und Gemüse bis hin zu verschiedenen Fleischsorten, Milch, Brot, Käse und anderen Bioprodukten. Im Online-Shop kann entweder für einen Mindestbestellwert von 15 Euro individuell eine Biokiste zusammengestellt werden oder man wählt aus bestehenden Angeboten. Dieses umfasst zum Beispiel Gemüsekisten ab zehn Euro und kleine Obstkisten ab fünf Euro.
Die Betreiber des Hofes, der nach eigenen Angaben 50 Mitarbeiter zählt, legen Wert auf Nachhaltigkeit und artgerechte Tierhaltung. Einer der Mitarbeiter ist Marcus Beyerlein. „Wir spüren immer wieder die Auswirkungen von Lebensmittelskandalen und der Friday’s-for-Future-Bewegung. Besonders der Verkauf von Eiern steigt dann enorm an“, berichtet er. Aber auch generell sei die Nachfrage gestiegen. „Unser Kundenstamm beläuft sich auf circa 2000 Personen und ist ein bunter Mix aus jung und alt. Auch Studenten teilen sich gerne mal eine große Gemüsekiste“, so Beyerlein. Ob junge Familien, Senioren oder Alleinstehende, die Anfrage nach guter Qualität steige stetig. Dafür seien Kunden auch zunehmend bereit, mehr Geld auszugeben.
Auf dem Hof werden zudem Führungen angeboten. So lernen auch Jüngere, wie Gemüse angebaut wird und wie wichtig gesunde Ernährung ist. Nachhaltigkeit spielt hierbei eine große Rolle. Geliefert wird im gesamten Kreis Pinneberg mit Transportkosten ab 1,85 Euro.
Kleine Kisten ab fünf Euro, Gemüse, Fleisch, Obst, Käse uvm., Lieferung auf Wunsch im gesamten Kreisgebiet, Dannwisch 1, Kontakt: www.dannwisch.de, 04126/396 76 41
Weitere Anbieter
Unabhängig von Anbietern mit Sitz in der Region gibt es auch durchaus Hofbetreiber, deren Standort weit außerhalb des Kreisgebietes liegen. Trotzdem beliefern sie die Region oder Teile davon. Dazu gehört beispielsweise das Gut Wulksfelde in Tangstedt (Kreis Stormann), dessen Liefergebiet Wedel umfasst. Zudem können Interessierte mit Hilfe der Postleitzahl ermitteln, ob ihr Ort beliefert wird. 14 Themenkisten, wie Rohkost- und Mutter-Kind stehen im Online-Sortiment zur Auswahl. Infos unter shop.gut-wulksfelde.de. Sogar die Loubier’s Biokiste aus Marne wird teils in den Kreis Pinneberg geliefert (www.loubier-shop.de). Eine Nachfrage beim jeweiligen Anbieter kann sich also lohnen.