Kreis Pinneberg. 80 Veranstaltungen der Kreis-Umwelttage vom 3. bis zum 28. Juni sollen das Umweltbewusstsein schärfen. 2200 Teilnehmer erwartet.
Wie wichtig der jüngeren Generation der Klimaschutz ist, zeigen die allwöchentlichen Schülerproteste „Friday for Future“, die die Schwedin Greta Thunberg initiiert hat. Im Kreis Pinneberg werde schon seit gut zehn Jahren das Bewusstsein junger Leuten für den Umweltschutz geschärft, sagt jetzt Kreispräsident Helmuth Ahrens und spielt damit auf die Kreis-Umwelttage an.
Vom 3. bis 28. Juni sind Kinder und Jugendliche im Kreis Pinneberg zum seit 2009 fünften Mal aufgerufen, sich an bis zu 80 verschiedenen Umwelt- und Klimaschutz-Projekten zum Lernen und Mitmachen zu beteiligen. Die Zahl der Teilnehmer sei in diesem Zeitraum von 800 auf 2200 Kinder und Jugendliche gestiegen, sagt Organisatorin Anja Vratny vom Fachdienst Umwelt in der Kreisverwaltung. Insgesamt nahmen bisher 7400 Kinder daran teil.
„Die Kreis-Umwelttage sind eine Erfolgsgeschichte, die wir als Kreis weiter fördern wollen“, sagt Kreispräsident Ahrens. Darum unterstütze der Kreis sie auch wieder mit 5000 Euro. Weitere 2000 Euro geben Sponsoren dazu. Wie die weltweiten Demonstrationen für den Klimaschutz aktuell zeigten, seien Umweltschutz und Nachhaltigkeit Themen, die überall auf die Welt immer mehr bewegten, so Ahrens. „Im Kreis Pinneberg engagieren sich die Kinder und Jugendlichen schon seit Jahren für den Klimaschutz – auch ohne Demo.“
Die Bandbreite der Aktionen und Aktivitäten rund um den Klimaschutz ist wieder vielfältig. Im Mittelpunkt stehen bei den diesjährigen Kreis-Umwelttagen die Themen Klimawandel, bewusste Ernährung, nachhaltiger Konsum, Energiesparen, Plastik vermeiden und Mobilität sowie die Natur- und Ökosysteme Wald, Moor, Wasser, Kräuter, Insekten und Bienen. Die jeweiligen Veranstaltungen sind in der Regel Workshops, die in der freien Natur wie dem Quickborner Himmelmoor, dem Pinneberger Stadtwald Fahlt, an der Mühlenau oder auf Bauernhöfen, in Museen sowie Umwelthäusern, beim Abwasserzweckverband in Hetlingen, der Gesellschaft für Abfallbehandlung (GAB) in Tornesch und in den Schulen und Kindergärten laufen.
Zum Auftakt gibt’s einen „Markt der Nachhaltigkeit“
Die Auftaktveranstaltung ist ein „Markt der Nachhaltigkeit“ am Mittwoch, 5. Juni, auf dem Alten Markt an der Nikolaikirche in Elmshorn. Dort sind Kindergärten und Schulklassen sowie Vereine und Verbände von 9 bis 13 Uhr dazu aufgerufen, eigene Projekte, Aktionen oder Beiträge zum Wiederverwerten von Produkten, Recycling, zur Abfallvermeidung und zum sorgsamen Umgang mit Wasser und anderen Ressourcen vorzustellen.
Experten beschreiben „die lange Reise meiner Jeans“ (vier Veranstaltungen). Sie zeigen im Rissener Park (17. Juni), im Bienenmuseum in Moorrege (drei Veranstaltungen) und im Stadtmuseum Wedel (zwei Veranstaltungen), wo die Bienen zu Hause sind und warum sie so wichtig für Mensch und Natur sind. Sie erkunden den einzigartigen Naturraum des Moores in Quickborn, wo im vergangenen Jahr nach 150 Jahren der industrielle Torfabbau geendet hat (6., 7. und 25. Juni). Sie erfahren im Hetlinger Klärwerk, wie schwer es ist, das Abwasser vom Plastikmüll zu befreien (6. und 19. Juni), und bei der GAB, warum der Plastikmüll nicht in den Biokompost gehört (12. Juni). Es gibt einen fleischlosen Kochkursus, Besuche von Kuhställen und Hühnerhöfen (17./18. Juni), theoretische Auseinandersetzungen mit unserer Konsumgesellschaft und dem ökologischen Fußabdruck (18. und 25. Juni) und praktische Anleitungen, wie aus weggeworfenen Dingen alltagstaugliche Produkte gemacht werden können (17., 21., 22. und 24 Juni). Und bei einer HVV-Rallye (ab 13. Mai) sind Schulklassen aufgerufen, sich nur mit Bus, Bahn und dem Fahrrad zu ihren Lieblingsplätzen im Kreis Pinneberg aufzumachen.
Die 50-seitige Broschüre mit allen Angeboten ist flächendeckend an alle Schulen und Kindergärten im Kreis Pinneberg verteilt worden und liegt in Rathäusern, Büchereien und den Filialen der Sparkasse Südholstein aus. Die Teilnahme ist für die Kindergärten und Schulklassen frei.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt sei, empfehle sich eine frühzeitige Anmeldung, da die begehrtesten Projekte schnell ausgebucht seien, rät Organisatorin Anja Vratny. Anmeldeschluss ist der 10. Mai.