Pinneberg . Yorck Felix Speer erhält in der Drostei den Kulturpreis des Kreises Pinneberg. Oliver Rau mit Nachwuchspreis ausgezeichnet.

Dem Sänger Yorck Felix Speer (49) und dem Geiger Oliver Rau (24) sind während einer Feierstunde die Kulturpreise des Kreises Pinneberg verliehen worden. „Es sind Künstler ausgewählt worden, die weit über den Kreis Pinneberg hinaus wirken“, sagte Stefanie Fricke, Leiterin der Jury und der Drostei. Unter 13 Vorschlägen konnte die Jury auswählen. Übergeben wurden die Preise von Kreispräsident Helmuth Ahrens und Landrat Oliver Stolz.

„Als Soulsänger im Klassikgewand“ würdigte Rudolf Kleber, Kirchenmusikdirektor a. D. von St. Jacobi in Hamburg, in einer launigen Laudatio den Drosteipreisträger Speer. Einer Sozialisation als Rockmusiker, unter anderem als Bassist, Schlagzeuger und Organist, folgte eine „Bekehrung“ zum klassischen Gesang. Der Laudator bescheinigte dem Bass „technische Flexibilität und geistige Spannweite“. Wagner, Verdi und Puccini gehören ebenso zu seinem Programm wie Neutöner, Folklore und jüdische Gesänge.

Speer verkörpere einen „modernen Sängertyp“

Der Habitus des bornierten Kammersängers sei ihm fremd, lobte der Kirchenmusiker. Speer verkörpere „einen modernen Sängertyp“. Und der Redner attestierte dem Sänger Theaterblut. Sein Talent als Schauspieler, ja Komiker hätte er unter Beweis gestellt, wenn auch im kleinen Rahmen. Er könne dem Regietheater einige originelle Impulse geben, so Kleber.

Die Laudation auf den Nachwuchspreisträger Rau hielt mit Ortrud Borchardt eine ehemalige Lehrerin der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg. „Der kleine Knirps hat ja Geige gespielt, dass man davon Gänsehaut bekam“, hatte sie im Kollegenkreis einst gehört, nachdem der Fünfklässler erstmals bei einem Musikabend der Schule solo aufgetreten war. Bereits als Kleinkind hatte er auf dem Glockenspiel oder der Melodica nicht nur so lange geübt, bis er eine Melodie spielen konnte, sondern weiter geprobt, um den idealen Klang zu finden. Bald ging es an die Hamburger Musikhochschule, mehrfach gewann der Geiger den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ sowie in jüngster Zeit zwei internationale Wettbewerbe.

Mit mehreren Orchestern ist er als Solist aufgetreten. Für die Laudatorin verfügt Rau nicht nur über Virtuosität und eine makellose Technik. „Du hast die Gabe, die Seele der Zuhörer tief im Inneren zu berühren“, lobte Ortrud Borchardt.

Die geehrten Künstler selbst trugen mit mehreren Beiträgen zu dem Gelingen der Feierstunde in der Drostei bei – und stellten damit auch unter Beweis, dass die Jury eine sehr gute Wahl getroffen hatte. Die Kulturpreise sind zum 35. Mal verliehen worden. Sie sind mit 5000 und 2500 Euro dotiert.