Elmshorn. Die Sanierung der Elmshorner Schwimmhalle hat offiziell begonnen. Angepeilter Termin für die Wiedereröffnung ist der Sommer 2019.
Bürgermeister Volker Hatje und Stadtwerkechef Sören Schuhknecht lösten zwei Schrauben von der alten Rutsche – symbolischer Baubeginn im Elmshorner Badepark. Seit drei Jahren ist das sanierungsbedürftige Hallenbad geschlossen. Nun wird es von innen entkernt. Ziel ist es, im Sommer 2019 wieder zu eröffnen.
„Ein Schwimmbad gehört in eine Stadt mit mehr als 50.000 Einwohner“, sagte Hatje am Montag. Elmshorn sei seit Jahrzehnten eine Stadt, die große Schwimmer hervorgebracht habe. Auch deshalb soll das 50-Meter-Becken mit acht Schwimmbahnen auf jeden Fall erhalten bleiben. „Auch die Politik war sich fraktionsübergreifend einig darin, dass die Schwimmhalle erhalten werden muss.“ Derzeit wird der Rückbau im Gebäude vorangetrieben. Als Erstes werden die abgehängten Decken, der Umkleidebereich und vorhandene Dämmungen zurückgebaut. Teile der bestehenden Lüftungstechnik werden für eine spätere Nutzung demontiert.
Bis zum jetzigen Baustart war es dennoch ein weiter Weg. 2016 wurde die Sanierung europaweit ausgeschrieben. Doch auch aufgrund der guten Konjunktur in der Baubranche war es kein leichtes Unterfangen, die Gewerke zu vergeben. „Die Sanierung eines Spezialbaus wie dem Badepark hat es am Ende nicht einfacher gemacht“, sagte Schuhknecht. „Doch was lange währt, wird gut.“
Architekten haben mehr als 200 Bäderprojekte betreut
Mit dem Architekten Christoph Keinemann von GSF Planungsgesellschaft für Sport- und Freizeitbauten aus Hamm hat die Stadt einen Profi an ihrer Seite. In mehr als 40 Jahren hat das Unternehmen bundesweit mehr als 200 Bäderprojekte betreut. „Um ein Bad zu betreiben, ist heute unternehmerisches Denken gefordert“, sagt Keinemann. Die Stadtwerke Elmshorn seien professionell aufgestellt. „Schon im Eingangsbereich sollen sich die Bewohner wohl fühlen.“
Wo früher eine Möglichkeit zum Schwimmen reichte, erwartet der Besucher von heute Unterhaltung. Eine Hauptattraktion soll die 100 Meter lange Großrutsche werden. Das Lehrschwimmbecken erhält einen höhenverstellbaren Hubboden und wird durch eine Glaswand vom 25-Meter-Becken getrennt. In dem Lehrschwimmbecken werden verschiedene Sport - und Gymnastikkurse stattfinden – ein Angebot, das stark nachgefragt ist. Das 25-Meter-Becken bekommt einen seitlichen Einstieg und ist so beschaffen, dass es auch den Ansprüchen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft genügt.
Das Ziel: mehr Besucher und höhere Einnahmen
Gesprungen wird künftig aus einem und drei Meter Höhe. Der Fünf-Meter-Turm muss dafür weichen. Neu ist ein Kletterturm über dem 25-Meter-Becken. Wer sich nicht mehr halten kann, plumpst ins Wasser. Im Kinderbereich wird es einen Spielplatz mit verschiedenen Attraktionen geben. Die Kosten für die Sanierung des 1969 errichteten Hallenbads sollen trotz explodierender Preise auf dem Baumarkt wie geplant bei 15 Millionen Euro bleiben.
Höhere Eintrittspreise sind derzeit noch kein Thema. „Wir haben seit Jahren auf Preiserhöhungen verzichtet“, sagt der Bäderchef. Allerdings sei das Ziel, den Gast zu einer längeren Verweildauer zu animieren, sodass er eventuell auch mehr als bislang ausgibt – durchschnittlich zwölf Euro statt der bislang 3,35 Euro. So könnte das bestehende Defizit des Badeparks (jährlich rund 1,5 Millionen Euro) deutlich gesenkt werden. Zudem soll die Besucherzahl von durchschnittlich 330.000 auf 400.000 gesteigert werden.
Mehr als 20.000 Besucher im Freibad Elmshorn
Dazu dürfte auch eine attraktive Gastronomie beitragen, die außer den obligatorischen Pommes auch gesunde Speisen anbietet. „Das Bistro soll zentral liegen und von der Sauna aus genauso erreichbar sein wie von der Schwimmhalle“, sagt Schuhknecht. Der Saunabereich wird erweitert und attraktiver als bisher gestaltet. Auch die Parkplatzsituation vor dem Badepark wird neu geordnet.
Unter dem Titel „Baustellengeflüster“ wollen die Stadtwerke demnächst Termine für Baustellenbesichtigungen anbieten. Zudem ist geplant, auf der Internetseite der Stadtwerke ein Bautagebuch zu veröffentlichen. Für dieses Format werden noch junge Reporter gesucht, die Lust haben, regelmäßig über den Baufortschritt zu berichten, zum Beispiel per Video.