Uetersen. Investor Maik Timm legt im Bauausschuss Kompromissvorschlag für eine Bebauung des Aerals vor. Parteien wollen nun beraten.
Das Bestandsgebäude des Bleekerstifts in Uetersen wird vorerst nicht abgerissen. Investor Maik Timm ist einem Abrissverbot seitens der Stadt zuvorgekommen, indem er im Bauausschuss einen Kompromissvorschlag vorgelegt hat, der nun von den Ratsfraktionen geprüft wird.
Timm hatte ursprünglich beabsichtigt, das historische Bestandsgebäude – das frühere Krankenhaus – aus dem 19. Jahrhundert abzureißen, da der Zustand sehr schlecht sei. Wegen Wasserschäden und Vandalismus würde sich eine Sanierung als sehr teuer erweisen. Zudem mache die Deckenhöhe von vier Metern das Ensemble als Mietobjekt unattraktiv, da die Mietkosten zwecks Amortisation der Investitionen dann deutlich in die Höhe schnellen würden: Timm rechnet mit 15 bis 18 Euro pro Quadratmeter – für Uetersen deutlich zu hoch.
Die Verwaltung hingegen bewertet das Gebäude als städtebaulich prägend für das Quartier in Verbindung mit dem Bleekerpark und dem Ludwig-Meyn-Gymnasium. Daher sei es angebracht, die Erhaltungssatzung der Stadt anzuwenden und einen Abriss zu untersagen, so Stadtplaner Henning Trepkau. Diese Meinung vertritt auch die SPD. Eine Gruppe von Bürgern hat mittlerweile 700 Unterschriften für den Erhalt des Bleekerstift-Hauses übergeben.
Der Kompromissvorschlag von Timm sieht nun den Abriss des gesamten Gebäudes vor. Auf dem Areal solle dann ein Neubau mit Mietwohnungen errichtet werden, bei dem im Süden die historische Fassade mit rotem Backstein nachgebaut werden soll – quasi ein Faksimile des Ur-Gebäudes, inklusive dem Schriftzug auf der Südfassade.
CDU-Fraktionschef Andreas Stief drängt darauf, dem Investor keine Steine in den Weg zu legen, die Stadt müsse ein verlässlicher Partner bei dem Projekt bleiben. Grünen-Fraktionschef Bernd Möbius verlangt hingegen, wie die SPD, Verlässlichkeit vom Investor, der den Erhalt zumindest der Fassade zugesagt habe.