Quickborn. Die Polizei geht davon aus, dass es einen konkreten Zusammenhang zwischen dem erschossenen Boxer und Frank L. gibt.
Im Fall des im Sommer getöteten Nachwuchsboxers Tunahan K. aus Schenefeld haben Kriminalexperten am Mittwoch die Spurensuche in Quickborn erneut aufgenommen. Hintergrund sind die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen und die Auswertung der im Januar auf einem Privatgrundstück sichergestellten Beweismittel, wie die Polizeidirektion Itzehoe mitteilte. Mittlerweile geht die Mordkommission von einem konkreten Zusammenhang zwischen einem verstorbenen Häftling und dem Tod des Boxers aus.
Auf dem Grundstück nahe der Autobahn 7 (Hamburg-Flensburg) befand sich der frühere Wohnsitz des 58-Jährigen Frank L.. Dieser saß nach einem Tötungsdelikt im November 2017 in Untersuchungshaft: Dabei ging es um eine 76-Jährige, die bei einem Einbruch schwer verletzt wurde und später starb. Das Grundstück befinde sich nur einige hundert Meter entfernt vom Fundort des erschossenen Boxers. Der 58-Jährige nahm sich in seiner Zelle das Leben.
Hauptaugenmerk auf Nachbargrundstück
Mit technischem Spezialgerät knüpften die Beamten nun an die vorangegangene Suche nach Beweismitteln an. Ihr Hauptaugenmerk lag diesmal auf dem Nachbargrundstück im Kurzer Weg. Hintergrund der Fortsetzung der Durchsuchungsmaßnahmen sind laut Polizei die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen und die Auswertung der im Januar sichergestellten Beweismittel, die darauf hoffen lassen, weitere verwertbare Spuren und Gegenstände aufzufinden.
Das Grundstück gehört laut Polizeisprecherin Merle Neufeld einem 49-Jährigen. Inwiefern er im Zusammenhang mit dem Mord an Tunahan K. steht und ob Frank L. möglicherweise einen Komplizen hatte, wollte sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Nur soviel: Der 49-Jährige sitzt derzeit nicht in Untersuchungshaft. „Es bleibt zu klären, ob weitere Personen beteiligt sind“, sagt Neufeld. Auf die Frage, ob die Polizei nach Beweismitteln oder sogar nach Leichen suche, sagte sie: „Die Ermittlungen laufen. Wir können nichts ausschließen.“
Am Donnerstag geht die Suche weiter, dann mit schwerem Gerät, um Teile des Bodens anheben zu können. Keine leichte Aufgabe bei den winterlichen Temperaturen, der Boden ist gefroren.