Rissen/Wedel. Tinsdaler Heideweg und Kirchenweg werden zu Tempo-30-Zonen umgebaut. Rissener Anwohner freut’s, Wedeler Unternehmer ärgern sich.

Die einen freut es, die anderen entsetzt es, was an der Landesgrenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein geplant wird. Es kommt eben stark auf den Blickwinkel an. Denn Bewohner des an Wedel angrenzenden Wohngebietes setzen große Hoffnungen in den Umbau des Tinsdaler Kirchenwegs sowie des Heideweges in Rissen. Auf der anderen Seite der Grenze stoßen die Pläne auf wenig Gegenliebe.

Darum geht’s: Aufgrund des starken Durchgangsverkehrs und der Planungen des Wedeler Businessparks soll das Tempo im Tinsdaler Kirchenweg sowie dem Tinsdaler Heideweg von 50 auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert werden. Versuche, die Beschilderung zu ändern, scheiterten an der Hamburger Verkehrsbehörde. Sie hielt eine Entschleunigung nur im Zusammenhang mit umfassenden baulichen Veränderungen für zielführend. Deshalb kommt der große Umbau, der im April im Tinsdaler Heideweg beginnt. Bis Ende des Jahres soll die Straße inklusive zahlreicher Fahrbahnverengungen fertig sein. Ähnliches ist für den Kirchenweg geplant. Dort verzögert sich der Start allerdings um ein Jahr.

Während die Rissener Bürgerinitiative TKW30 die Pläne begrüßt, sorgen sie auf Wedeler Seite für Ärger – auch bei betroffenen Unternehmern. Görn Besendahl ist einer von ihnen. Er betreibt nahe dem Tinsdaler Weg ein Gartenbauunternehmen und prophezeit mit Blick auf den kürzlich umgebauten und entschleunigten Rissener Sandmoorweg: „Das gibt ein riesiges Chaos.“ Im Sandmoorweg komme der Verkehr zum Erliegen, wenn die Müllabfuhr durchfahre. Wie solle das Tinsdaler Heideweg und Kirchenweg – stärker frequentiert – werden? „Ganz ohne Verkehr geht es doch nicht“, so Besendahl, der den Wunsch der Anwohner versteht, die Umsetzung aber für viel zu radikal hält.

Wedel habe aufgrund des nicht überzeugenden Verkehrskonzeptes für den Businesspark Schuld an der Misere. Man hätte gemeinsam mit Hamburg eine Lösung finden sollen, meint Besendahl. „Das ist nun die Antwort Hamburgs auf den Businesspark.“