Uetersen/Hörnum. Der gebürtige Hamburger Jürgen Barenberg, der die Leitung übernimmt, will Kooperationen mit anderen Ferienheimen auf Sylt forcieren.

Das Fünf-Städte-Heim in Hörnum bekommt einen neuen Leiter. Nachdem der bisherige Heimleiter das Haus im Süden Sylts, das sich in der Trägerschaft von Elmshorn, Pinneberg, Wedel, Uetersen, Tornesch, Neuendeich und Kellinghusen befindet, aus privaten Gründen verlassen hat, forcierte der Trägerverein mit den Kommunen die Suche nach einem Nachfolger, damit zu Saisonbeginn klare Verhältnisse herrschen. Mehr als 30 Bewerber gab es, einer hat alle überzeugt: Jürgen Barenberg.

Barenberg will eine Runde aller Heimleiter initiieren

Der gebürtige Hamburger (54) kennt das Heim seit Jahren. Seit mehr als 25 Jahren ist der gelernte Verwaltungsfachangestellte, der zuletzt in der Innenrevision der Schulbehörde sowie als Schulprüfer in Hamburg gearbeitet hat, als Rettungsschwimmer auf Sylt tätig. In dieser Funktion hat er für das Fünf-Städte-Heim die Rettungswache übernommen und dabei das Haus und seine Mitarbeiter kennengelernt. Am 18. März wird er neuer Heimleiter. „Ich hoffe, dass ich neue Impulse setzen kann“, sagt Barenberg.

In den vergangenen Jahren war das Heim, das jährlich von 3000 bis 4000 Schülern besucht wird und knapp 35.000 Übernachtungen im Jahr verzeichnet, mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Klamme Finanzen, die mit Grundstücksverkäufen gelöst werden sollten, sowie eine viel diskutierte vorübergehende Nutzung der Einrichtung als Sammelunterkunft für Flüchtlinge sorgten für Unsicherheit bei den festen Mitarbeitern und jenen, die als Saisonkräfte für das Heim gearbeitet haben. Nun soll endlich Ruhe einkehren.

„Wir schreiben eine schwarze Null, das ist schon mal positiv“, sagt Geschäftsführer Reinhold Bauerfeld. Das nehme etwas den Druck auf die Einrichtung. Dennoch: große finanzielle Sprünge in Richtung mehr Profitabilität seien bei der derzeitigen Konstellation nicht zu erwarten. Es müssen also neue Wege beschritten werden. Und das betreffe nicht nur das Fünf-Städte-Heim, sondern auch die anderen Jugendeinrichtung in unmittelbarer Nähe auf Sylt. Mit genau denen will Barenberg künftig kooperieren. Ein Novum auf der Insel. „Ich möchte eine Runde aller Hausleiter der umliegenden Häuser ins Leben rufen“, sagt Barenberg. Es müsse geschaut werden, wo sich die verschiedenen Häuser gegenseitig helfen könnten, sei es bei der gemeinsamen Organisation von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, bei Reparaturarbeiten oder der Bestellung von Materialien. Gerade im Bereich der Logistik gebe es finanziellen Spielraum. „Wenn wir bestimmte Dinge gemeinsam bestellen, wird das günstiger für alle.“

Mit der Hörnumer Geschäftswelt, mit Schulen, Vereinen und Kitas sowie mit Künstlern und anderen Interessengruppen, darunter die Schutzstation Wattenmeer, soll eine langfristige Kooperation aufgebaut werden.

Auch die Kommunikation von Hörnum in den Kreis Pinneberg will Barenberg verbessern. Hörnum sei weit weg, habe teils ein Eigenleben geführt. „Wir müssen in Zukunft als ein Team auftreten. Wir müssen offen und ehrlich über Dinge diskutieren, gerade wenn mal etwas nicht so gut läuft“, so Barenberg. Die Nähe zum Vereinssitz Uetersen fehle einfach zuweilen, „da müssen wir Wege finden, das zu verbessern.“

Bei den Kooperationen mit anderen Heimen glaubt Barenberg eine gute Ausgangsposition zu besitzen. Als langjähriger Rettungsschwimmer vor Ort kenne er die Menschen in Hörnum. „Wichtig ist, dass wir eine Steigerung der Attraktivität aller Heime schaffen“, sagt er. Das solle unter anderem über gezielte Werbung erfolgen.

Dieter Schipler, Vorsitzender des Vereins Fünf-Städte-Heim, kann sich aber auch Fußballturniere aller Heime auf dem Areal vorstellen. „Wir haben die größten Sportflächen von allen Heimen dort. Warum sollen andere diese Flächen nicht auch nutzen können? Dagegen spricht eigentlich nichts“, sagt Schipler. Die Attraktivität des Heimes würde auch durch solche Aktionen steigen und der Zusammenhalt untereinander wachsen.