Schenefeld. Wir geben einen Überblick über anstehende Großprojekte. In Schenefeld wird das Zentrum der überplant, und es wird viel gebaut.
Die Stadt
will ihr Gesicht ändern. Sie will ihren Kern, ihre Mitte finden. Was 2015 mit der Bestandsaufnahme begann und 2016 mit der Ausweisung des 14 Hektar großen Sanierungsgebietes fortgesetzt wurde, soll 2018 konkretisiert werden. „Das wird ein wichtiges Jahr für die Stadtkernentwicklung“, sagt Bürgermeisterin Christiane Küchenhof. Man wolle ein gutes Stück vorankommen und wieder stärker die Bürger einbinden. Was die Finanzen angeht, muss sich die Stadt im neuen Jahr keine Sorgen machen. 1,58 Millionen Euro Überschuss weist der Etat 2018 aus. Allerdings ist das Plus allein einem geplanten Grundstücksgeschäft mit den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein zu verdanken.
Stadtkernentwicklung: Im Frühjahr wird der städteplanerische Wettbewerb ausgeschrieben. „Wir freuen uns auf tolle Ideen der Planer und Architekten“, sagt Küchenhof. Die Vorgaben: Die beiden durch die LSE getrennten Bereiche Stadtkern-Süd (Rathaus) und Stadtkern-Nord (Einkaufscenter Stadtzentrum) sollen zusammengeführt, die trennende Wirkung der Schnellstraße soll zumindest gemildert werden.
Highlight soll das Bürgerzentrum auf dem Holstenplatz mit Bücherei, Bürgerbüro, Volkshochschule, Begegnungsstätte und Sozialberatung an einem Standort werden. Im Herbst werden die Vorschläge öffentlich präsentiert. Die Stadt wird bei dem Wettbewerb von einem externen Büro aus Kiel begleitet. Parallel führt die Stadt Grundstücksverhandlungen, um Schlüsselgrundstücke rund um das jetzige Rathaus zu erwerben. Bis 2030 sollen 24 Millionen Euro in das Projekt fließen – etwa 75 Prozent aus Fördermitteln.
Mensabau: Beide Grundschulen erhalten eine Mensa sowie Bewegungsräume für die neu organisierte nachschulische Betreuung. Die 2017 begonnenen Arbeiten werden in diesem Jahr abgeschlossen. In der Grundschule Altgemeinde, wo der ehemalige VHS-Bereich umgebaut wird, ist die Fertigstellung zum Ende der Sommerferien geplant. Die Baukosten haben sich um 250.000 auf 1,25 Millionen Euro erhöht. Der Anbau an die Gorch-Fock-Schule wird etwas verspätet Ende 2018 fertig. Der Bauantrag ist gestellt, der Hochbau startet im Frühjahr. Die Kosten steigen um 300.000 auf 2,3 Millionen Euro.
Sanierung Klassenräume: 21 Klassenräume werden 2018 komplett saniert. Vier Räume werden in der Grundschule Altgemeinde aufgemöbelt (220.000 Euro Kosten), in der Gorch-Fock-Schule sind es ebenfalls vier Klassenzimmer, die für 96.000 Euro saniert werden. In der Gemeinschaftsschule werden sechs Klassenräume saniert (300.000 Euro Kosten), im Gymnasium sollen für 350.000 Euro sieben Klassen neu gestaltet werden. In den Grundschulen sind laut jetziger Planung 2019 alle Räume saniert, im Schulzentrum dauert dies bis 2020.
Sanierung Schulzentrum: 500.000 Euro steckt die Stadt in die Planungen für die Sanierung des Schulzentrums Achter de Weiden. Gymnasium und Gemeinschaftsschule sollen in den nächsten Jahren auch äußerlich fit gemacht werden. Während des laufenden Betriebs könnten abgängige Gebäudeteile abgerissen und durch Neubauten ergänzt werden. Auch eine Mensa soll entstehen. 2018 erfolgen umfangreiche Untersuchungen der Bausubstanz und die Vergabe von Planungsaufträgen.
Bauprojekt Kiebitzweg: Auf dem 10.000 Quadratmeter großen Gelände neben dem Stadtzentrum will die Lukas Bauprojekt GmbH das Kiebitzweg-Quartier errichten. Für 40 Millionen Euro sollen 3300 Quadratmeter Gewerbefläche im vorderen Bereich und dahinter vier Mehrfamilienhäuser mit etwa 100 Wohneinheiten entstehen, davon ein Teil öffentlich gefördert. Ob 2018 mit dem Projekt begonnen wird, ist unklar, da sich Stadt und Investor in einem wichtigen Punkt uneins sind.
Sanierung Möwenring: Die Wohnstraße erhält einen neuen Fahrbahnbelag. Die 215.000 Euro teure Maßnahme war schon 2016 und 2017 geplant, wurde jedoch beide Male aus finanziellen Gründen geschoben.
Neubau Busbetriebshof: Die Stadt und die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) unterzeichnen im Frühjahr den Kaufvertrag über Flächen am Osterbrooksweg. Dort will die VHH bis 2020 einen Betriebshof für 182 Elektrobusse bauen. Im Gegenzug erhält die Stadt mehr als drei Millionen Euro und nach dem Umzug das jetzige VHH-Areal, das 400 Meter entfernt ebenfalls am Osterbrooksweg liegt. Ob Ende 2018 der erste Spatenstich für das 50 Millionen Euro teure Projekt erfolgt, ist derzeit noch unklar.
Kita Lindenallee: Die Awo-Kita an der Lindenallee erhält einen Anbau für 20 Krippenkinder. Das Vorhaben für 550.000 Euro wird im April fertig. Parallel wird per Interessenbekundungsverfahren ein neuer Träger für die 1975 eingeweihte Kita gesucht, weil die Awo nach Meinungsverschiedenheiten mit der Stadt die Trägerschaft Ende 2018 nach mehr als 40 Jahren abgibt. Die Mitarbeiter können bei der Awo bleiben, aber auf Wunsch auch vom neuen Träger übernommen werden. Das Grundstück gehört der Stadt, das Gebäude der Awo.
XFEL: Auf dem Forschungsgelände European XFEL an der Holzkoppel werden 2018 eine Kantine und ein Gästehaus gebaut. Das eingeschossige Kantinengebäude mit 150 Plätzen entsteht im vorderen Bereich des Campus. Das Gästehaus mit 50 bis 60 Zimmern wird im südlichen Teil des Campus gebaut.
Sanierung der LSE: Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte wird die LSE zwischen dem Stadtzentrum und der Landesgrenze zu Hamburg saniert.
Blau-Weiß 96: Der Sportverein baut im ersten Halbjahr das leer stehende Untergeschoss der Sporthalle Achter de Weiden zum modernen Sport- und Fitnesszentrum aus und saniert den dortigen Festsaal. Blau-Weiß erhält die Flächen 15 Jahre mietfrei von der Stadt und investiert 1,5 Millionen Euro.
RCS SportWelt: Ende Januar entscheidet sich die Zukunft der im August abgebrannten RCS SportWelt an der Holzkoppel. Bis Ende Februar soll die riesige Brandruine verschwunden sein.
Und das wurde aus den Projekte der Agenda 2017
Vieles, was 2017 in Schenefeld geplant war, wurde auf das neue Jahr verschoben – etwa die Sanierung des Möwenrings. Auch die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für den Stadtkern war für Ende 2017 ins Auge gefasst worden. Begonnen wurde der Umbau der Grundschule Altgemeinde, der wie geplant in den Sommerferien 2018 abgeschlossen wird. In der Gorch-Fock-Schule hatten neue Ideen der Kommunalpolitiker den Planungsprozess verzögert, sodass erst im Frühjahr 2018 mit dem Projekt begonnen wird.
Im Juli begonnen und im Novemnber 2017 abgeschlossen wurde der Umbau des Stadions Achter de Weiden zum Kunstrasenplatz (800.000 Euro Kosten). Auch mit der Grundsanierung aller Klassenräume der Schulen ist die Stadt ein Stück vorangekommen. 22 Räume in den vier Schulen sind komplett erneuert und drei weitere zumindest aufgehübscht worden. Wenig überraschend ging die Bürgermeisterwahl aus, die Christiane Küchenhof parallel zur Bundestagswahl klar gewann.