Elmshorn. Spielwarenladen Max Bieberstein startet am Donnerstag den Ausverkauf. Geschäft wird in fünfter Generation geführt.
Wieder muss ein Fachgeschäft für Spielwaren schließen: Das Traditionsgeschäft Max Bieberstein verlässt Elmshorn. „Wir bedauern es sehr“, sagt Inhaber Olaf Lang. 13 Mitarbeitern musste er kündigen. Für drei von ihnen geht es am Standort in Barmstedt weiter. Auch die Auszubildende kann bis zum Abschluss ihrer Ausbildung bleiben.
Lang spricht von massiven Einbußen beim Geschäft an der Königstraße 2. „Die Kosten waren am Ende höher als die Einnahmen“, sagt Lang. Gründe dafür sieht er zum einen in der zunehmenden Konkurrenz durch den Online-Handel. „Es scheint, dass die Kunden kein Fachgeschäft mehr wollen.“ Zum anderen sei die Stadtentwicklung schuld, dass Kunden fern blieben. „In Elmshorn stimmt im Gegensatz zu Barmstedt die Infrastruktur nicht“, sagt er. Immer wieder habe er sich bei der Stadt für kostenlose Parkplätze eingesetzt, ohne Erfolg. Auch die Teilnahme am Konzept des Stadtmarketings „Parken mit Gewinn“ habe nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. „Es wurde von den Kunden kaum genutzt.“
Was Barmstedt auch besser mache, sei der vielfältige Branchenmix. „In Elmshorn gibt es nur noch Handyläden, Friseure, Bäcker und Optiker“, so Lang, der das Familienunternehmen mit seiner Frau in fünfter Generation führt. Seit 1890 existiert die Firma in Barmstedt. 1958 wurde das zweite Geschäft in Elmshorn gegründet. „Das haben wir 2006 von den Schwiegereltern übernommen.“
In Pinneberg musste Körner schließen
Am Donnerstag beginnt der Ausverkauf in Elmshorn. Alles geht zum halben Preis über den Verkaufstresen. Ende Februar möchte Lang mit dem Ausverkauf durch sein. Die verwinkelte Ladenfläche in Bahnhofsnähe neu zu vermieten, dürfte schwierig werden.
Der klassische Spielwarenladen stirbt aus. Erst im Dezember musste Sabine Körner „Lesen und Spielen als Erlebnis“ in Pinneberg schließen. Sie hatte trotz intensiver Bemühungen keinen Nachfolger finden können. Bei Zobawa an der Hauptstraße in Rellingen gingen vor wenigen Monaten nach knapp 40 Jahren die Lichter aus. „Das Internet hat uns kaputt gemacht, die dort aufgerufenen Preise können wir nicht halten“, sagte Betreiberin Birgit Nowak seinerzeit. Ein Spielwarenfachgeschäft in Uetersen hatte 2015 geschlossen. Neben Max Bieberstein in Barmstedt gibt es lediglich in Wedel und Quickborn noch inhabergeführte Spielwarenläden.