Kreis Pinneberg/Kiel. Damit ist der Komplex um die Gehaltsaffäre des Ex-Geschäftsführers der kreiseigenen Regio Kliniken, Alexander Schlick, abgeschlossen.
Das Innenministerium in Kiel hat das Disziplinarverfahren gegen den früheren Landrat Wolfgang Grimme eingestellt. Damit ist jetzt der Komplex um die Gehaltsaffäre des früheren Geschäftsführers der kreiseigenen Regio Kliniken, Alexander Schlick, abgeschlossen. Grimme hatte als Aufsichtsratschef der Regio Kliniken 2006 bis 2008 dreimal eigenmächtig das Gehalt Schlicks von 130.000 auf zuletzt 192.000 Euro brutto im Jahr erhöht, ohne das Kontrollgremium darüber zu informieren und entscheiden zu lassen.
Dies hätte Grimme unbedingt tun müssen, entschied das Amtsgericht Elmshorn wie berichtet im Frühjahr und verurteilte den Ex-Landrat zu einer Freiheitsstrafe von elf Monaten auf Bewährung. Zudem muss Grimme drei Jahre lang monatlich 600 Euro an den Kreis zahlen, um einen Teil des Schadens wiedergutzumachen, den die Staatsanwaltschaft mit 160.000 Euro beziffert hat. Solange das Strafverfahren lief, ruhte das Disziplinarverfahren gegen Grimme, der 2010 aus dem Amt schied.
„Diese Causa ist jetzt erledigt“, sagte Grimme am Montag dem Abendblatt. Darüber sei er sehr erleichtert. Denn im schlimmsten Fall hätte Grimme wegen dieser Sache Pensionsansprüche verlieren können. Er habe dem Innenministerium Rede und Antwort stehen müssen. In der Sache selbst sei aber nie geklärt worden, ob der Aufsichtsrat denn anders als er allein entschieden hätte, so Grimme. Zumal Schlick ohne die Gehaltserhöhung nicht hätte gehalten werden können und ein anderer Klinikchef mindestens diese Summe verlangt hätte, sodass dem Kreis kein finanzieller Schaden entstanden sei.
Der Kreis hat entschieden, keine weiteren Schadensersatzansprüche gegen Grimme geltend zu machen. Vom heutigen Mehrheitsgesellschafter, der Sana AG, habe er bislang nichts gehört, so Grimme.