Moorrege. Im Fall der gesperrten Moorreger Sporthalle sind weiter viele Fragen offen, zum Beispiel der Start der Sanierung
Ist rechtzeitig und ausreichend auf den Schimmelbefall in der Turnhalle An’n Himmelsbarg reagiert worden, der zur Schließung der Sportstätte der Moorreger Gemeinschaftsschule führte? Über diese Frage haben die Politiker im Finanz- und Bauausschuss des Schulverbandes kontrovers während ihrer jüngsten Sitzung diskutiert. Und Bürger hatten einige kritische Fragen an die politisch Verantwortlichen.
Gutachter Hermann Walterbusch sollte dem Ausschuss berichten. Er betonte, dass es sich bei der Schließung lediglich um eine Vorsorgemaßnahme handele. Zum Gefährdungspotenzial der Schimmelsporen sagte der Diplom-Biologe, dass er dort bedenkenlos Sport treiben würde.
Das rief Dietmar Voswinkel (SPD) auf den Plan. „Das haben Sie schon während unserer Februar-Sitzung gesagt“, kritisierte er. Doch in der Zwischenzeit sei nach neuen Schimmelfunden die Halle durch den Kreis und das Amt Geest und Marsch Südholstein gesperrt worden. Für ihn steht fest: Wir haben zwei Monate vergeudet.“ Dem widersprach der Ausschussvorsitzende Rolf Herrmann (CDU): „Es wurde weiter an der Ursachenforschung gearbeitet.“
Im Januar war der Schimmel entdeckt worden. Damals gingen alle Beteiligten davon aus, dass eine im Dezember übergelaufene Regenrinne der Auslöser war, die den Hallenboden unter Wasser gesetzt hatte. Bei einer Kamerabefahrung war kürzlich unterhalb der Halle jedoch ein Riss in einem Rohr festgestellt worden, berichtete Herrmann. Nach Aussage von Walterbusch könnte es noch weitere Ursachen geben. Bisher ist nicht gänzlich geklärt, wie der Schimmel auf die Wände kam. Streit zeichnet sich ab, wer die Sanierung bezahlen muss. Ist der Riss in der Kanalisation der Verursacher, müsste eine Versicherung zahlen. Sonst wäre es Sache des Schulverbandes.
Die Assekuranz hat jedenfalls eigene Gutachter eingeschaltet. Deren Ergebnisse liegen noch nicht vor, sagte Herrmann. Und die Ergebnisse der Gutachter von Versicherung und Schulzweckverband müssten anschließend noch abgeglichen werden, so Walterbusch.
Ein Bürger wollte wissen, ob es verantwortbar war, im Dezember eine Seniorenweihnachtsfeier und im Januar einen Neujahrsempfang der Gemeinde in der Sporthalle abzuhalten. „Unter Maßgabe der damaligen Situation ,Jaʼ, unter Maßgabe der heutigen Situation ,Neinʼ“, sagte Herrmann.
Wann die Sanierung beginnt, ist unklar
Der oberste politisch Verantwortliche, der Schulverbandsvorsteher und Moorreger Bürgermeister Karl-Heinz Weinberg (CDU), hüllte sich lange in Schweigen. Und kündigte dann eine schnellstmögliche Sanierung an. Eine Aussage, wann diese beginnen könnte, hatte der Gutachter mit Blick auf die zahlreichen offenen Fragen abgelehnt. Der Ausschussvorsitzende wagte sich weiter vor. Sollten die Ursachen für die Verschimmelung sowie die mögliche Kostenübernahme durch die Versicherung schnell geklärt werden, stellte er eine Sanierung bis zum Anfang des Schuljahres 2017/18 in Aussicht.