Moorrege. Gutachter weisen Luftbelastung nach. Sportstätte ist bis auf Weiteres nicht nutzbar. Erste Anzeichen für Befall schon im Januar.

Der Schimmelbefall in der Moorreger Turnhalle An’n Himmelsbarg ist deutlich größer als anfangs angenommen. Die Nutzung der Sportstätte der Gemeinschaftsschule ist bis auf Weiteres untersagt worden. Ab dem heutigen Dienstag werden Experten großflächige Untersuchungen von Wänden und Fußboden vornehmen, um das tatsächliche Ausmaß des Schadens beurteilen zu können, sagt René Goetze aus der Amtsverwaltung. Wann die Halle von Sportlern und Schülern wieder genutzt werden kann, ist nach seiner Auskunft völlig unklar.

Erste Anzeichen für einen Befall gab es im Januar, als ein kleiner Teil einer Holzwand abgenommen worden war. Die Amtsverwaltung schlug Alarm, da weiterer Schimmelbefall vermutet wurde. Die Rektorin der Gemeinschaftsschule veranlasste daraufhin ein Sportverbot, sie sah eine mögliche Gesundheitsgefährdung. Bürgermeister und Schulverbandsvorsteher Karl-Heinz Weinberg (CDU) beauftragte daraufhin eine Uetersener Architektin mit der Begutachtung des Schadens. Die konnte allerdings keine Gefahr erkennen, und so musste die Rektorin das Sportverbot wieder zurücknehmen.

In den Osterferien sollte die Sanierung beginnen

Das rief die Kreisverwaltung auf den Plan, die sich nach dem Infektionsschutzgesetz um mögliche Gesundheitsgefährdungen kümmern muss. Der Kreis legte Weinberg auf, mit einem weiteren Gutachten die Risiken abzuklären. Tatsächlich wurden in einem Teil der Halle Sporen in der Luft gefunden. Die Kreisverwaltung unterband den Sportbetrieb nicht, machte jedoch weitreichende Auflagen, wie umfangreiches Lüften und weitreichende Reinigungsarbeiten.

Ursprünglich wollte Weinberg den Schimmelpilz hinter der Wand in den Sommerferien beseitigen lassen, doch nach weiteren Befunden zog er die Sanierungsarbeiten vor. Eigentlich sollte es jetzt in den Osterferien losgehen.

Der Kreis hatte dem Schulverbandsvorsteher jedoch auch weitere Luftuntersuchungen zur Auflage gemacht. Und dabei kamen nun nach Auskunft von Goetze bei zwei Tests Schimmelbelastungen in jeweils unterschiedlichen Teilen der Halle heraus. Nach dem zweiten positiven Testergebnis sei eine Sperrung der gesamten Halle unumgänglich gewesen, so Goetze.

Bisher waren die Beteiligten davon ausgegangen, dass eine verstopfte Dachrinne die Verschimmelung verursacht hat. Die Rinne war im Dezember übergelaufen, die gesamte Halle stand damals unter Wasser. Doch der Schimmel könnte auch eine andere, bisher nicht bekannte Ursache haben. Goetze geht davon aus, dass erst im Mai die Ergebnisse der Laboruntersuchungen vorliegen. Danach könne über ein Sanierungskonzept beraten werden. „Möglicherweise muss lange auf die Nutzung der Halle verzichtet werden“, sagt der Bauexperte. Schulverbandsvorsteher Weinberg war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.