Schenefeld. Auf einem ehemaligen Parkplatz am Osterbrooksweg sollen bis zu 264 Flüchtlinge unterkommen. Schenefelder diskutieren bei Infoabend.
Das Interesse war groß. Etwa 380 Schenefelder kamen am Mittwochabend zum Informationsabend Asyl, zu dem die Stadt eingeladen hatte. Auch 20 bis 25 Flüchtlinge sowie viele ehrenamtliche Helfer nahmen an der Veranstaltung teil, die sich durch eine ruhige und sachliche Diskussionskultur auszeichnete.
Aktuell sind der Stadt 255 Asylbewerber zugewiesen, überwiegend Syrer. Sie leben in 21 Unterkünften, wobei das ehemalige Postgebäude am Heisterweg mit 60 Plätzen die größte davon darstellt. Das wird sich ändern. Wie Bürgermeisterin Christiane Küchenhof bekannt gab, starten im März die Arbeiten für die Großunterkunft am Osterbrooksweg. Dort hat die Stadt den ehemaligen Großparkplatz der Spar-Zentrale erworben, wo eine dreistöckige Containeranlage für bis zu 264 Personen entstehen soll. Die Container werden Anfang April angeliefert, Ende des Monats soll die Anlage bezugsfertig sein.
„Wir werden vor Beginn der Belegung einen Tag der offenen Tür veranstalten“, kündigte die Bürgermeisterin an. Die Anlage werde mit einem Zaun umgeben sein und einen Wachdienst erhalten, der rund um die Uhr vor Ort sei. Im Eingangsbereich werden die Sicherheitsbeamten jeden kontrollieren, der Zutritt zu dem Gelände wünscht, kündigt Küchenhof an.
5000 Flüchtlinge 2016 im Kreis erwartet
2015 bekam der Kreis Pinneberg laut der Bürgermeisterin 3178 Flüchtlinge zugewiesen. Für dieses Jahr würden laut Prognose 5000 Menschen erwartet. „Für Schenefeld würde das die Aufnahme von 300 bis 350 weiteren Personen bedeuten.“ Angesichts dieser Werte sei es unklar, ob die Zahl der Unterkünfte ausreichen werde. Aktuell seien keine weiteren Standorte geplant. Ideen, weitere Unterkünfte am Wiesengrund, am Rande der Sportanlage Blankeneser Chaussee sowie im Bereich Hasselbinnen nahe der künftigen Großunterkunft zu schaffen, seien vom Tisch. Hinzu komme noch eine Unterkunft für Familien im ehemaligen Schulgebäude des Förderzentrums Friedrichshulde. Wenn einigermaßen Klarheit über die zu erwartende Zahl an Flüchtlingen besteht, werde die Stadt reagieren, kündigte Küchenhof an. Fragen zu den Kosten der Flüchtlingsunterbringung konnte die Verwaltungschefin an dem Informationsabend nicht beantworten.
Welche Auswirkungen die Zahl der Flüchtlinge auf die Kriminalität in der Stadt hat, erläuterte Jan Wittig, Stationsleiter der Schenefelder Polizeiwache. Seine Antwort: keine. Wittig berichtete von fünf Einsätzen, die seine Kollegen in der größten Unterkunft im alten Postgebäude absolvieren mussten. Dabei handelte es sich um Routineaufgaben. So löste etwa die Brandmeldeanlage aus, weil in einem Zimmer geraucht wurde.