Wedel. Der am Dienstag präsentierte Entwurf der Unternehmerfamilie Hesse sieht Hochwasserschutz und Ladenflächen für Gewerbe vor.

Als Hiltrud Hesse vor 26 Jahren in einer alten Villa an der Schenefelder Landstraße den Betrieb eines Hotels mit neun Zimmern aufnahm, hätte sie sich niemals vorstellen können, was daraus erwachsen würde. Heute arbeiten drei Generationen der Familie im Unternehmen. Zu diesem gehören nun schon sechs Hotels in Hamburg und Umgebung mit insgesamt 550 Zimmern und 86 Angestellten. Jetzt planen die Hamburger den nächsten Schritt. Ihr siebtes Hotel soll an Wedels saniertem Hafenbecken entstehen. Am Dienstag präsentierten sie erstmals ihre Pläne öffentlich.

Diese sehen ein sechsgeschossiges rundes Hauptgebäude plus Staffelgeschoss vor. Rund ist das Gebäude laut Architekt Rainer Schwarz, damit möglichst viele der 100 Doppelzimmer über einen Elbblick verfügen werden. Daneben ist zu beiden Seiten Platz für einen möglichen Erweiterungsanbau mit bis zu jeweils 60 weiteren Zimmern. Knapp 18 Meter ragt das Hauptgebäude laut Schwarz in den Himmel. Hinzu kommt, dass der Gebäudekomplex auf einen Sockel gestellt werden soll. Mit zusätzlichen Fluttoren wäre das Hotel dann gegen Hochwasser von bis zu 7,30 Meter geschützt. Durch eine erhöhte Terrasse sollen Besucher der geplanten Gastronomie- und Gewerbeflächen im Erdgeschoss zudem länger trockene Füße behalten.

„Wir bekommen so einen Ersatz für die entfallenen Kasematten“, betont Wedels Bauamtschef Klaus Lieberknecht mit Blick auf die geplante Ladenzeile. Er ist genauso wie sein Chef, Bürgermeister Niels Schmidt, von dem jetzigen Planungsergebnis begeistert. Ist das auch die Politik, könnte der Bebauungsplan im April verabschiedet werden. Anschließend ginge es in die Verkaufsverhandlungen um das städtische Grundstück. Ein Baubeginn wäre 2017 denkbar, wenn sich Stadt und Investoren einig werden.

Die Hesses rechnen mit einem Investitionsvolumen im hohen einstelligen Millionen Euro Bereich. In Detailfragen wie der Sternekategorie, Erweiterungszeitpunkt und der Gastronomie verweist sie auf den Bedarf. „Uns treibt an, dass sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen und wiederkommen“, sagt Hiltrud Hesse. Danach werde sich die Familie auch weiterhin richten.