Schenefeld. Die Verkehrsbehörde des Kreises hebt die Benutzungspflicht der Radwege auf. Nun haben die Radler auf vielen Straßen die Wahl.
Den Schenefelder Christdemokraten wird das gar nicht schmecken. Und auch dem Seniorenbeirat der Stadt wird nicht gefallen, was die zuständige Verkehrsbehörde des Kreises Pinneberg da beschlossen hat. Bei anderen wie den Grünen und der SPD dürfte die Entscheidung – die Benutzungspflicht der Radwege aufzuheben – für Begeisterung sorgen. Kaum ein Thema entzweit die Stadt so wie die Debatte um das Radfahren auf der Straße beziehungsweise dem Fußweg. Die Verkehrsbehörde hat nun ein Machtwort gesprochen.
Am Dienstag erging der Erlass, der die bisherige Benutzungspflicht aufhebt. Auf folgenden Straßen haben Radfahrer die Wahl, ob sie auf oder neben der Straße radeln wollen: Kameruner Weg, Halstenbeker Chaussee, Hauptstraße bis zum Kreisverkehr an der Alten Landstraße, Blankeneser Chaussee, Mühlendamm, Lornsenstraße ab Altonaer Chaussee bis zur Halstenbeker Gemeindegrenze – und das jeweils beidseitig.
Die Entscheidung fiel nach einer Ortsbegehung und Gesprächen mit der Schenefelder Stadtverwaltung. Anlass für die Überprüfung war der Antrag eines Anwohners, der sich über die zahlreichen Einschränkungen ärgerte. Das Problem: Viele der Wege, auf die Radfahrer bislang gezwungen wurden, sind sanierungsbedürftig oder haben gar nicht die gesetzlich vorgeschriebene Breite. Genau das stellte nun auch die Verkehrsbehörde bei der Vorortbesichtigung fest. Beispielsweise sei der Radweg entlang der Halstenbeker Chaussee zu schmal und weise Asphaltaufbrüche auf. Deshalb sollen Radfahrer durch eine Absenkung des Bordsteins auf Höhe der Kreuzung Waterhorn auf die Fahrbahn gelenkt werden.
Unsichere Fahrer dürfen aber auf dem Radweg bleiben. Allen anderen droht aber kein Bußgeld mehr, wenn sie die Fahrbahn nutzen.